Wretched - The Exodus Of Autonomy
Wretched aus dem US-Bundesstaat f North Carolina bestehen seit 2005 und veröffentlichen mit diesem Album ihr Debüt auf Victory. Die Band kombiniert melodischen europäischen Death-Metal mit seiner knallharten US-Entsprechung und vermengt das Ergebnis mit Stilmitteln des Deathcores. Heraus kommt ein recht brutales und technisch sehr anspruchsvolles Album. Der recht erdrückende Sound wird von melodischen Gitarrenläufen aufgelockert und auch die Tempi werden geschickt von High-Speed bis Midtempo variiert. Shouter Billy pendelt zwischen heiserem Geschrei und tiefen Growls. Die Gitarrenarbeit ergeht sich immer wieder in frickeligen Läufen, aber auch recht simple Moshriffs gehören ins Arsenal der Band. Aufgrund der technischen Ausführung kann man der Truppe keinen Vorwurf machen. Die Songs sind tight eingespielt und beweisen was die Herren auf dem Kasten haben. Auch die Produktion knallt amtlich und die Balance aus Melodie und Härte stimmt prinzipiell. Eines jedoch hat die Band in ihren Songs vergessen - das Feeling. So rauschen die Songs am Hörer vorbei ohne auch nur die kleinste Gefühlsregung auszulösen. Es gibt kaum griffige Riffs oder wirklich eingängige Melodien. Auch die Vocals können keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. So bleibt das Album zwar eine gute Vorstellung in Sachen technischem Können, aber zu technisch und absolut blutleer. Wie man Death-Metal auf höchstem technisch Niveau mit gutem Songwriting kombinieren kann, haben in letzter Zeit Obscura und The Faceless eindrucksvoll bewiesen. Davon sind Wretched noch weit entfernt. (rg)