Wretched - Son Of Perdition
Seit Wretched mit “The Exodus Of Autonomy†ein reichlich unausgegorenes Debüt vorgelegt haben, ist einige passiert. Das zweite Album „Beyond The Gate“ zeigte eine deutlich reifere Band, sowohl in Punkto Technik als auch Songwriting. Jetzt liegt das zweite Album vor. Produziert wurde wieder mit Jamie King (Between The Buried And Me), was sicherlich auch einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die inzwischen eher progressive Ausrichtung der Band hat. Das ist den neuen Songs deutlich anzuhören. Zwar bewegt man sich nach wie vor in recht brutalen Death-Metal / Deathcore Gefilden, lebt aber inzwischen die Vorliebe für epische Melodien und lange Instrumentalparts deutlich selbstbewusster aus als es noch beim Vorgänger der Fall war. Die Vocals pendeln zwischen tiefen Growls und heiserem Kreischen, sie sind durchaus überzeugend, aber im Grunde eher Beiwerk. Im Vordergrund steht bei Wretched eindeutig die Gitarrenarbeit. Diese trumpft vor allem gegen Ende der Platte in den rein instrumentalen „The Stellar Sunset Of Evolution Pt. 1-3“ auf. Hier versteht es die Band, den Hörer wirklich für sich zu vereinnahmen. Auf dem Rest der Platte überzeugt man auch durch abwechslungsreiches Songwriting, das Tempo wird immer wieder geschickt variiert und auch für atmosphärische Momente ist Raum in den Songs. Insgesamt vermisst man aber einmal mehr die wirklich großartigen Hits. So können Wretched nie ganz zu Genrekollegen wie Cannibal Corpse oder Job For A Cowboy aufschließen. Trotzdem beweisen sie mit „Son Of Perdition“ einmal mehr, dass vieles in ihnen steckt. (rg)