
Callisto - Providence
Das Hohelied aufs Label Fullsteam singe ich dieser Tage ja schon beim Damn Seagulls-Review, die Finnen Callisto sind jedenfalls auch dort zu Hause. Und auch wenn das Vorgängeralbum "Noir" nicht ihr erstes Lebenszeichen war, so hat es sie auf jeden Fall einer (etwas) breiteren Masse bekannt gemacht. Und genau wie "Noir" ist auch "Providence" ein ganz besonders Album. Beide Werke schaffen es völlig unbemerkt einen über die gesamte Spielzeit zu fesseln, so dass man am Ende der CDs dann verdutzt aufmerkt, zwar ganz wenig des Gehörten/Erlebten wirklich in Worte fassen kann, sich aber gleichzeitig absolut sicher ist, dass man gerade etwas Großes erlebt hat. Die Band fesselt in ihrer Vielschichtigkeit und übliche Genrebezeichnungen greifen hier kaum bzw. nur ganz vage, einerseits ist das Postcore und somit per se irgendwie verwandt mit Isis, Neurosis oder auch den skandinavischen Kollegen von Cult Of Luna. Andererseits passiert hier auch total viel Jazziges, Bluesiges und Meditatives, was schon alleine Ausdruck in den im Postcore-Kontext eher unkonvetionellen Instrumenten wie Saxophon, Mandoline, Oboe und Theremin findet. Und trotz vieler Gemeinsamkeiten zum Vorgänger gibt es doch auch einen großen Unterschied: Mit dem Sänger Jani Ala-Hukkala kam eine zusätzliche Kraft ins Lineup und somit liegt der Gesangsanteil viel höher als bei "Noir". (tj)