Tenside - Tear Down Your Fears
Das dritte Tenside-Album, das hier in Helldriverhausen aufschlägt. Das Coverartwork ist gewohnt mittelprächtig, auf der Rückseite fällt aber ein neues Labellogo auf. Nix mehr Unformatted Records, jetzt also – hört, hört – Hellfest/Universal. Das Label, bei dem in Deutschland auch die Ferret-Sachen rauskommen. Dieses Qualitätsversprechen wird dann beim Hören aber in keinster Weise eingelöst, die Band schafft es höchstens ins untere Mittelmaßfeld und ist nach wie vor überdeutlich von Ektomorf, Soulfly und Machine Head beeinflusst. Wobei durchaus einiges deutlich verbessert wurde, der Sänger rappt z.B. nicht mehr und auch der New Metal-Input wurde deutlich zurückgedreht – dafür hat man sich dann eben stärker in Richtung Metalcore gestreckt. Die Vocals sind aber über die gesamten 10 Tracks viel zu gleichförmig und auch die Instrumentalfraktion weiß keine Akzente zu setzen. Die Produktion hat die Band auch selbst in die Hand genommen, was sie vielleicht auch lieber hätten lassen sollen. Unausgewogen, drucklos, pappig sind Adjektive, die sich mir aufdrängen. Besonders das Schlagzeug klingt überhaupt nicht organisch und besonders die Becken sind mehr Störgeräusch als Bereicherung. Gemischt und gemastert hat Alexander „HSB-Ali“ Dietz, das reißts aber leider auch nicht raus. Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, wie es diese Band auf diverse Touren und jetzt auch noch auf so ein ordentliches Label wie Hellfest geschafft hat – aber Beziehungen schaden ja bekanntlich nur dem, der sie nicht hat. Zu recht ganz weit hinten versteckt wurden der überdeutliche Soulfly/Ektomorf-Kniefall „The Daily Madness“ und das ebenfalls sehr uninspirierte „Never enough“, das zumindest noch vielversprechend losgeht. Und als Krönung gibt’s nach langem Schweigen noch nen „versteckten“ Hidden-Track, der vielleicht lustig oder weird sein soll, aber einfach nur Panne ist. (tj)