Merauder - God Is I
Merauder aus New York sind zweifellos eine der wichtigsten Bands im NYHC, sicherlich aber auch nicht gerade eine der fleißigsten. Ihr Debüt „Masterkiller“ aus dem Jahr 1995 ist ein Meilenstein des Genres und auch ihr Zweitling „Five Deadly Venoms“, der 1999 erschien, kam in der Szene gut an. „Bluetality“ aus dem Jahr 2003 konnte dann das hohe Niveau nicht mehr aufrecht erhalten. Ab dann wurde es still um die Band. Zwar ließ sich die Band, in deren Lineup eigentlich nur noch Frontmann Jorge eine feste Konstante ist, immer mal wieder auf Tour blicken, ein Album blieb aber bis jetzt aus. 2006 verstarb dann Gitarrist Sob, der bisher einen wichtigen Anteil am Songwriting geleistet hatte, tragisch. Jetzt liegt das neue Werk vor und die Band hat sich zwar etwas verändert, ist sich im Kern aber treu geblieben. Das neue Album wirkt deutlich metallischer als alles was die Band bisher gemacht hat. Die Riffs sind noch wuchtiger, die Vocals düsterer, die Drums ballern noch etwas mehr und auch rockige Gitarrensolos sind keine Seltenheit mehr. Trotz aller Schwergewichtigkeit tauchen immer wieder auflockernde kleine Melodien auf, was den Songs sehr gut tut. Zentraler Dreh- und Angelpunkt der Songs ist wie eh und je die Stimme von Frontmann Jorge. Sein kraftvolles Organ ist ohne Zweifel eines der Ausdrucksstärksten im Hardcore was angesichts dieser Platte wieder klar wird. Doch auch die Riffs sind nicht von schlechten Eltern, recht simpel aber äußerst effektiv und stimmig eingesetzt. Trotz der langen Pause und dem Fehlen von Sob liefern Merauder ein überraschend überzeugendes Album ab. Mit dem Debüt kann „God Is I“ sicher nicht konkurrieren, an „Bluetality“ zieht es aber locker vorbei. Songs wie „Until“, „Gangsta“ oder der Titeltrack sind sehr stark. Merauder zeigen eindrucksvoll all den stumpfen Bollocore Bands wie metallischer NYHC richtig gemacht wird. (rg)