Evergreen Terrace - Almost Home
Nachdem uns Evergreen Terrace 2007 mit „Wolfbiker“ auf einen wilden Ritt mitgenommen haben, sind sie nun „Almost Home“. Auch stilistisch klingt die Band auf ihrem neuen Werk natürlicher und heimischer als je zuvor. Zu Beginn fällt gleich auf, dass das Album wieder wilder und heavier wirkt als der Vorgänger. Ihren Stil hat die Band aber prinzipiell behalten. Melodischer Hardcore und derber Metal wird mit Rock und Punk in einen Topf geworfen und verquirlt. Das Resultat ist einerseits durchschlagend und heftig, andererseits aber auch sehr melodisch und eingängig. Ersteres äußert sich in kantigen, metallischen Riffs und dem derben Geschrei von Frontmann Andrew Carey. Zweites wird durch coole Gitarrenmelodien und die klaren Gesangslinien von Gitarrist und Sänger Craig Chainey erreicht. Das coole an Evergreen Terrace und insbesondere „Almost Home“ ist, dass die Band jederzeit eigenständig und originell klingt. Während sich andere Bands immer wieder an denselben Mustern orientieren, gehen Evergreen Terrace eigene Wege. In den Songs gibt es immer wieder unerwartete Wendungen und Aha-Effekte. Die unterschiedlichen Stilelemente werden nicht zum Selbstzweck verwendet, sondern immer so wie es der Song erfordert. So ist „We´re Always Losing Blood“ beispielsweise ein sehr melodischer Song mit klarer Dominanz der melodischen Vocals, während „Enemy Sex“ ein recht brutaler Smasher ist. Für Abwechslung ist also reichlich gesorgt und jeder Song zeichnet sich durch seinen eigenen Charakter aus. Evergreen Terrace sind von Album zu Album kontinuierlich gewachsen. „Almost Home“ ist definitiv das bisher reifste Album der Band. (rg)