Dioramic - Technicolor
Lifeforce sind seit eh und je dafür bekannt, interessante neue Bands auszugraben. Dioramic aus Süddeutschland sind das neueste Ziehkind auf dem Label. Wieder einmal haben die Labelmacher es geschafft, eine spannende Neuentdeckung ans Tageslicht zu befördern. Dioramic klingen erfrischend anders als die meisten neuen Bands, die sich an einer Fusion aus hartem Metal mit melodischen Spielarten und gar progressiven Elementen versuchen. Ihre Härte bezieht die Band weniger stereotyp aus dem Death-Metal, wobei sicherlich gemeinsame Stilelemente vorkommen, das Ganze erinnert von der Herangehensweise eher an Gojira. Weiterhin sind Schnittmengen mit Post-Hardcore durchaus vorhanden. Die melodische Seite ist sehr emotional und verspielt. Oben drauf setzt die Band dem Ganzen einen stark progressiven Hut. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt, unverzerrte Gitarren treffen auf pulsierende Riffwände oder es wird ein Klavier eingeflochten. Die Band bewegt sich permanent im Spannungsbereich aus heavy und zart und spannt so gekonnt interessante Spannungsbögen. Die Vocals pendeln zwischen tiefen Grunts, spoken Word und emotionalem Gesang hin und her. Trotz des großen Ideenreichtums und des technisch hohen Niveaus auf dem sich die Band bewegt, ist klar, dass es sich hier noch um eine eher junge Band handelt. Oft geht das Trio etwas mit dem Kopf durch die Wand und einige Arrangements klingen noch nicht zu 100% ausgereift. Zwar gibt es einige wirklich tolle Parts zu hören, insgesamt mangelt es der Platte aber noch an den wirklich großen Momenten. Trotzdem legen Dioramic mit dieser Platte ein gelungenes Debüt vor, das vor allem erfrischend anders klingt und ein sehr solides Fundament für weitere Entwicklungen legt. Man sollte die Jungs unbedingt im Auge behalten. (rg)