
New Hate Rising - Hatebreed
Nach dem ersten Blick auf Bandname, Titel und Herausgeber der vorliegenden Veröffentlichung herrscht wahrscheinlich allgemeine Verwirrung. Im Folgenden versuche ich nun, diese zu bereinigen. Zunächst fällt auf, dass Swell Creek / Superhero Records wohl ihre musikalische Ausrichtung – vorsichtig formuliert – etwas modifiziert haben. Muss man nicht unbedingt verstehen, aber zumindest akzeptieren. Dass der HC-Nachwuchs aus Stendal sich New Hate Rising nennt und sein neustes Werk unter dem Titel „Hatebreed“ auf die Menschheit loslässt, ist im Hinblick auf die Popularität der amerikanischen Szenegötter um Jamey, Wayne und Co. vielleicht schon eher verständlich, aber auch akzeptabel? Für mich jedenfalls nicht, denn ebenso wenig einfallsreich wie ihre Namensgebung ist auch die Musik der fünf Jasta-Jünger. Zwar hüllen sich die 14 Songs in eine gelungene, druckvolle Produktion, die das gewünschte Tough Guy-Image perfekt in Szene setzt, aber in keiner Weise über die offenkundigen Schwächen in Punkto Kreativität und – vor allem – Eigenständigkeit hinwegtäuschen kann. Mosh- und Uptempo-Teile wechseln sich in schöner Regelmäßigkeit mit diversen Breakdowns und Crew Shout-Passagen ab. Hätten sie sich das alles selbst ausgedacht, wäre es ja gar nicht so übel, aber wie das beim Klonen eben so ist, geht mit jedem neuen Exemplar ein Stückchen mehr Qualität verloren - und New Hate Rising haben sich sprichwörtlich totgeklont. Soviel zur Musik. Wendet man sich aber der Attitüde der fünf Stendaler zu, wird es erst richtig schlimm. Ohne jemanden beleidigen zu wollen, muss ich sagen, dass dieses ganze Hassgetue sowas von künstlich und aufgesetzt wirkt, dass es schon lächerlich ist. Beispiel Bandfoto: Fünf Jungs mit offensichtlich spätpubertärer Identitätskrise versuchen vergeblich, böse zu schauen und möglichst angepisst rüber zu kommen. Und nicht einmal die Texte geben eine richtige Antwort darauf, warum sie alle so massiv grantig sind. Hier ein kleiner Auszug: “Talking to you is like talking to myself cause you know better than me. So why listen to what I’ve got to say?” Da fällt mir nichts mehr ein… Fazit: Wer keine eigenen Ideen hat und einfach nur blind drauf los zitiert, sollte seine Musik am besten zu Hause im Keller machen und andere damit verschonen. Lediglich die gute Produktion verhindert eine noch schlechtere Wertung. (cj)