
New Hate Rising - Prayer To The Ashes
Nachdem das Debütwerk „Hatebreed“ der fünf HC-Kids aus Sachsen-Anhalt lediglich auf der Peinlichkeitsskala hohe Ausschläge erzielte, wagen sich New Hate Rising anno 2012 an dessen Nachfolger. „Prayer To The Ashes“ heißt das neue Baby, und man merkt gleich von Beginn an, dass sich bei den Herrschaften einiges getan hat. Das Intro trägt durchaus humoristische Züge und zeigt eine neue, sehr angenehme Seite der Stendaler Jungs, die sich auf ihrem Debüt eindeutig zu Ernst genommen hatten. Mit „Proved Wrong“ geben sie anschließend eine Art Ausblick auf das, was das Album in musikalischer Form für den Hörer parat hält: Derb groovender Mid-Tempo-Hardcore mit teils ziemlich schwerer Metal-Schlagseite. Die folgenden Songs schlagen allesamt in dieselbe Kerbe und steigern sich sogar immer weiter bis an sechster Position schließlich der Titeltrack aufmarschiert, welcher tatsächlich nach einem echten Hit klingt. Schön zu hören, dass sich in Sachen Songwriting einiges zum Positiven gewandelt hat, und man die nach wie vor offenkundigen Einflüsse der Lieblingsbands (Terror, Hatebreed, Madball etc.) nicht einfach nur kopiert, sondern in halbwegs intelligente und größtenteils eigenständige Songkonstruktionen einbetten kann. Außerdem haben New Hate Rising eines der wenigen positiven Merkmale der ersten Platte auf das aktuelle Release transferieren können: Die superfette Produktion, die im Vergleich zum ersten Versuch nochmals eine Spur besser ausgefallen ist. Schade nur, dass „Prayer To The Ashes“ gegen Ende etwas die Luft ausgeht, was daran liegt, dass die brutale Gangart über gute 31 Minuten Spielzeit aufrechterhalten wird und leider nicht genügend Abwechslung parat hält, um die Sache auf Dauer interessant zu gestalten. Auch das Guns ’n Roses-Cover „Paradise City“ an drittletzter Stelle ist nicht gut genug gelungen, um das Stimmungsbarometer noch einmal klettern zu lassen. Aber New Hate Rising haben mit diesem Album definitiv einen Schritt in die richtige Richtung unternommen, und auch wenn man keine kreativen Großtaten erwarten darf, bieten die Herrschaften auf ihrem zweiten Langspieler dennoch eine recht solide und durchaus brutale HC-Variante, die vor allem live einiges an Durchschlagskraft aufweisen könnte. Weiter so Jungs, dann kommt am Ende vielleicht doch noch etwas richtig Gutes dabei heraus! (cj)