Soilwork - The Panic Broadcast
Die Schweden waren ja auch seither weit davon entfernt KuschelRock-tauglich zu sein, dass einem der Opener „Late For The Kill, Early For The Slaughter“ dann aber gleich dermaßen ins Gesicht springt ist schon 'ne Überraschung. Man spricht ja sonst ganz gerne mal von Abrissbirnen in Zusammenhang mit derart fetzenden Songs, hier müsste man sich dann aber noch 'ne Morgensternhülle und 'ne Nitro-Füllung dazu denken um den Effekt halbwegs mit Worten und Bildern wiederzugeben. Trotz der stellenweise fast schon Grindcore-Passagen sind der Opener und auch das Album im Kern fast perfekter Modern Metal. Die Band um Fronter Björn „Speed“ Strid ist schon seit Jahren irgendwie auf dem Sprung an die absolute Genrespitze, hat den tatsächlichen Absprung aber dann doch noch nicht geschafft – mit „The Panic Broadcast“ sollten sie es dann aber wohl endlich hinbekommen. Großen Anteil an diesem Qualitätssprung dürfte die personelle Neuaufstellung sein. Da wäre zum einen der neue Gitarrist Sylvain Coudret, der seinem Scarve-Bandkollegen Dirk Verbeuren, der schon länger als Schlagzeuger an Bord der MS Soilwork gegangen ist, und besonders der „heimgekehrte Gitarren-Sohn“ Peter Wichers, der nach fünf Jahren wieder zur Band zurückgefunden hat. Da passt jetzt wieder alles in Sachen Songwriting, wohl dosierte Härte kombiniert mit imposanten Riffs und der ein oder anderen Ohrwurmmelodie, also wenn die Rechnung nicht aufgeht, weiß ich auch nicht… Den Abstand auf die Genreführer, Labelkollegen und Landsmänner von In Flames dürften sie damit jedenfalls verkürzen. (tj)