Earthship - Exit Eden
Neben den an anderer Stelle besprochenen Abraham sind Earthship die zweite aktuelle Veröffentlichung auf dem noch jungen Label Pelagic Records. Hier kocht der Chef noch selbst, denn der Labelboss spielt hier auch die zweite Geige, ähh: Gitarre. Aber von wegen, Chef ist auf diesem Schiff eindeutig Jan Oberg. Der ist nicht nur Sänger, Gitarrist und alleiniger Songwriter, er hat „Exit Eden“ auch im Alleingang in seinem Hidden Planet Studio produziert! Und wem der Name Jan Oberg im Zusammenhang mit Robin Staps bekannt vorkommt: genau, Jan war früher mal Schlagzeuger bei The Ocean. Und da stellt sich doch die Frage wie gut Ihr Eure Nachbarn kennt, denn Staps und Oberg wohnen seit Jahren in nächster Nähe in Berlin und gründeten auch ihre erste Band zusammen – vielleicht also einfach mal beim Nachbarn klingeln und mit ihm 'ne Band gründen? Na, ganz so einfach ist's wohl nicht… Earthship gingen jedenfalls erst im Frühjahr 2010 an den Start und spielten ihre erste Show direkt im Vorprogramm von Torche – wenn das kein gutes Zeichen ist… Im Info wird die Band Fans von Crowbar, Baroness und Mastodon empfohlen und von einer Mischung aus Metal, Doom und Prog n’Roll gesprochen – das trifft's doch ausnahmsweise mal richtig gut, gerade auch letztere Kategorisierung, die ich vorher noch nicht kannte, die das Wesen der Band aber super trifft! Down würde ich noch einreihen, allerdings fehlt die „traurige“ Note, Earthship gehen doch deutlich direkter und furioser vor. Zudem schaffen sie es erfreulich oft in Sachen Songlänge im Drei-Minuten-Bereich zu landen – und das ohne, dass es einem irgendwie beschnitten vorkommt, die kommen richtig gut auf den Punkt. Und das, im Gegegnsatz zu den anderen Songs, komplett akustisch instrumentierte „Grace“ fällt auch nicht unangenehm oder gewollt auf, sondern fügt sich optimal ein und bereichert das Mosaik zusätzlich. (tj)