
Insomnium - One For Sorrow
Knapp zwei Jahre nach „Across The Dark“ schieben die Finnen tatsächlich schon ein neues Album nach. Die Mannen um Bassist und Sänger Niilo Sevänen sind ein wunderbares Beispiel, wie man sich von Album zu Album mehr aus dem Schatten einer großen (Vorbild-)Band löst und eigene Identität gewinnt und herausarbeitet. Standen Insomnium mit ihrem melancholischen Melodic Death lange Zeit doch recht gut im übermächtigen Schatten ihrer Landsleute Amorphis, so schaffen sie es mit „One For Sorrow“ endgültig hinaus an die Sonne der eigenen Marke. Typische finnische Trademarks wie hochmelodiöse, fast schon epische Leads sind natürlich nach wie vor zu Hauf vorhanden; wo sich Amorphis aber streckenweise auch poppigen Parts öffnen, arbeiten sich Insomnium noch tiefer in die Dunkelheit – ohne jedoch auf eingängige Passagen zu verzichten. Das Coverartwork allein spricht da ja schon Bände und könnte kaum treffender gewählt werden – und in die Jahreszeit passen sowohl Artwork als auch Songmaterial optimal. Selbst der Klargesang des Openers „Inertia“ wirkt nie aufgesetzt oder gar unpassend neben den sonst dominierenden Growls. Das jahrelange Ackern zahlt sich für die Band hoffentlich aus, ihr ist in jedem Fall erneut ein sehr starkes Album gelungen – wenn auch der ein oder andere Refrain etwas zu oft wiederholt wird. (tj)