All For Nothing - To Live And Die For
All For Nothing aus Rotterdam bestehen schon seit 2001 und machen spätestens seit ihrem ersten Album „Can´t Kill What´s Inside“ europaweit von sich reden. Die Band tourt unablässig und veröffentlichte ein weiteres Album „Miles and Memories“, sowie eine EP. Jetzt liegt Album Nummer drei in Form von „To Live And Die For“ vor. Die Truppe ist ihrem Stil treu geblieben. Energischer, moderner Hardcore mit deutlichen Parallelen zu frühen Comeback Kid. Deutlicher melodischer Punk und Old-School Hardcore wird mit schwergewichtigen Riffs fusioniert. Für die wütenden Vocals ist bei All For Nothing Frontfrau Cindy van der Heijden zuständig. Diese macht ordentlich Druck und brüllt sich die Seele aus dem Leib, versucht aber keineswegs ihre Weiblichkeit mit übertrieben maskuliner Artikulation zu überspielen, was sehr sympathisch wirkt. Die dreizehn neuen Songs haben alles, was Hardcore Songs brauchen. Kernige Riffs, flotte Drums, ein paar Melodien, fette Breakdowns, Sing-Alongs und wütende Vocals. Die Band legt dabei Energie und Spielfreude an den Tag. Die Songs gehen gut ins Ohr und ins Bein. Zweifellos kann die Band mit diesem Material auf der Bühne für überkochende Pits sorgen. Mit Craig „Ahead“ Setari (Sick Of It All) hat man sich einen illustren Gast auf das Album geholt. Trotzdem fehlt der Platte das gewisse Etwas. Man vermisst diesen speziellen Funken, der den Unterschied zwischen einer guten und einer großartigen Band ausmacht. Woran es genau liegt, ist schwer zu sagen. Die Songs sind vorhersehbar, Riffs wiederholen sich und es gibt wenige originelle Ideen. Die Vocals von Cindy sind zwar sehr energisch und leidenschaftlich, es fehlt aber an echtem Charisma. Der genaue Grund ist aber dennoch schwer zu fassen. Denn für eine gute Hardcore Scheibe sind das nicht zwingend Voraussetzungen. „To Live And Die For“ bleibt unter'm Strich „nur“ solide Alltagskost. Fans können aber bedenkenlos zugreifen. (rg)