
Zodiac - A Hiding Place
Mir scheint in Münster kippen die irgendwas ins Wasser. Jedenfalls ist es echt erstaunlich, was sich in der verhältnismäßig überschaubaren Stadt an musikalischer Klasse ballt. Als erster fällt einem da Götz Alsmann ein, aber dann wird’s auch schon gitarrendominiert, denn sowohl die Donots, die H-Blockx, Neaera, Messer und Long Distance Calling geben die Stadt als Heimat an. Mit letztgenannter Band teilen sich Zodiac den Schlagzeuger Janosch Rathmer, trotzdem finden sich abseits der Qualität und der weitgehend identischen Instrumentierung der Bands wenig Gemeinsamkeiten. Mit Postcore haben Zodiac wenig am Hut, hier regiert der klassische (Blues) Rock. Wer es schafft beim übercoolen Opener „Downtown“ still zu sitzen, kann sich gleich mal beim Produzententeam von The Walking Dead als Zombie-Statist bewerben. Fürs Rocken bekommen die Streber (Demo des Monats im Rock Hard und jetzt auch noch Album des Monats ebenda) also ne Eins mit Sternchen und sogar in ruhigeren Momenten können sie überzeugen. Etwa bei der Pianoballade „Leave Me Blind“ bei der gegen Ende sogar noch Streicher dazukommen ohne dass es (allzu) kitschig wird. Mit ihrem Sänger Nick van Delft haben sie aber auch nen sehr charismatischen Sänger im Boot, mal sehen wie weit es die Band bringt, in den USA wird das Album zumindest auch auf nem ordentlichen Label (Prosthetic Records) veröffentlicht. (tj)