Triptykon - Melana Chasmata
Triptykon sind mehr als nur die Nachfolgeband von Celtic Frost. Mit ihrem Debüt „Eparistera Daimones“ hat die Band um Tom Gabriel Fischer bereits einen absolut eigenständigen Stil gezeigt. Dieser wird auf dem neuen Album weiter ausgebaut. Das Album startet mit „Tree Of Suffocating Souls“, einem unerwartet flotten und wütendem Track. Doch schon das folgende „Boleskine House“ wartet mit tonnenschweren Riffs, düsteren Vocals und betörendem weiblichen Gesang auf. Etwas derber aber keinesfalls leichtfüßiger folgt „Altars Of Deceit“, ein wahres Songmonster, das einerseits durch seine vermeintliche Einfachheit überzeugt, andererseits aber unerwartete Komplexität an den Tag legt. Genau hier liegt die Stärke der neuen Songs. Die Band schafft es meisterhaft, eine dichte, düster bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, dann aber mit unerwarteten Elementen zu überraschen. Das kann duch originelle Instrumentierung oder auch einfach durch Tempovariationen geschehen. Wenn der Hörer gerade mit überlagen Slow-Motion-Tracks eingelullt wurde, tritt ihm die Band im Anschluss mit einem lupenreinen Thrash-Kracher in den Hintern. Den einen oder anderen Ausflug in eher progressive Sphären gibt es als Kontrast ebenfalls. Triptykon stehen über sämtlichen Genrebezeichnungen und aktuellen Trends, ihr Sound wirkt oft mehr wie ein Gemälde als ein Rock-Song. Das zweite Werk der Band zeigt eindrucksvoll, dass Fischer Celtic Frost nicht braucht und auch auf eigenen Beinen großartige Kunst erschaffen kann. „Melana Chasmata“ ist ganz klar eine der fesselndsten Platten des noch jungen Jahres. (rg)