Alcoa - Parlour Tricks
Bereits 2013 hat Defeater-Frontmann Derek Archambault mit einem ruhigen Singer/Songwriter-Album überrascht. „Bone & Marrow“ war damals ein recht zarter Gehversuch als Solokünstler. Seitdem ist viel passiert in Dereks Leben. Er hat geheiratet und eine größere Hüftoperation überstanden. Dies scheint sich auch auf seine Musik auszuwirken: Das neue Album wirkt deutlich selbstbewusster und insgesamt fröhlicher als das erste. Die musikalische Ausrichtung ist aber noch immer ähnlich. Er bedient sich an Elementen aus Country und Alternative-Rock. Die neuen Songs sind insgesamt opulenter mit Instrumenten ausgestattet, sodass ein gewisses Band-Feeling aufkommt. Auch wirken die neuen Songs weniger gequält, was sie deutlich eingängiger macht. Geblieben ist der Tiefgang und die packende Stimme von Archambault. Immer wieder tauchen kleine Überraschungen im Sound auf, wie beispielsweise ein selbstbewusstes Gitarrensolo, Blasinstrumente und weibliche Vocals. Ebenso vorhanden sind Songs, die lediglich auf Akustikgitarre und Gesang basieren. Die Platte ist so recht abwechslungsreich ausgefallen. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger ist „Parlour Tricks“ ein deutlich ausgereifteres Werk. Wem das erste Album schon gefallen hat oder wer generell mit Künstlern wie Chuck Ragan, Dave Hause oder Frank Turner etwas anfangen kann, sollte ein Ohr riskieren. (rg)