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Converge / Rise & Fall / Birds In Row /

11.08.2012, Karlsruhe, Die Stadtmitte

An einem freundlichen Sommertag kann man sich besseres vorstellen,  als sich drei Stunden ins Auto zu setzen. Für eine Band wie Converge nahm ich den Weg dann aber doch auf mich. Der gemütliche Innenhof vom Club „Die Stadtmitte“ lässt es dann auch zu, den lauen Sommerabend zumindest in den Pausen im Freien zu verbringen.

Drinnen hatte sich schon früh eine Reihe Interessierter eingefunden, die den Auftritt von Birds In Row nicht verpassen wollten. Das neue Signing von Deathwish aus Frankreich bot nicht immer leicht verdaulichen Hardcore der modernen Sorte. Interessante Band, die einen selbstbewussten Auftritt hingelegt hat, jedoch nicht genug gezündet hat um echte Begeisterungsstürme zu entfachen. Große Teile des Publikums wussten auch nicht so recht was damit anzufangen sei und viele entschieden sich dann doch für den Innenhof.

Ganz anders sah das dann bei den Belgiern von Rise & Fall aus. Diese gaben sich wie immer sehr energisch und rissen souverän ein Brett nach dem anderen runter. Die Setlist setzte sich hauptsächlich aus neuem Material von „Faith“ zusammen, aber auch die wichtigsten älteren Tracks wurden gespielt. Im Publikum waren erste Bewegungen zu beobachten und die Jungs hatten sichtlich Spaß. Im Grunde eine perfekte Einstimmung auf den Hauptact.

Dieser ließ dann auch nicht lange auf sich warten, nach einem kurzen Umbau und Soundcheck legte die Band direkt los. Kein erneutes Verlassen der Bühne, kein Intro, kein Hallo. Stattdessen startete die Band mit dem als Opener eher untypisch sperrigen und vergleichsweise langsamen Song „Jane Doe“. Schon nach wenigen Takten aber war sowohl die Band voll in ihrem Element als auch das Publikum in ihrem Bann. Beeindruckend war vor allem schon früh der starke Sound, den die Band hatte. Vor allen in kleinen Clubs ist ein solch differenzierter und doch druckvoller Sound längst keine Selbstverständlichkeit. Hut ab. Die Band riss ein Best-Of Set herunter, das sich gewaschen hatte, wobei der Fokus natürlich auf neueren Songs von „Axe To Fall“ lag. Doch auch vor allem „Jane Doe“ kam nicht zu kurz. „No Heroes“ und „You Fail Me“ wurden etwas stiefmütterlich behandelt und ältere Hits wie beispielsweise „The Saddest Day“ fehlten ganz. Dafür gab es einen Song von der brandneuen Split mit Napalm Death.  Ein weiteres Highlight war sicherlich der noch unveröffentlichte Song „Empty On The Inside“ vom neuen Album, das im Oktober erscheinen soll. Vor allem Frontmann Jacob Bannon war einmal mehr der optische Anziehungspunkt der Show. Er fegte über die Bühne, schwang das Mikrophon nahezu artistisch um sich und fesselte durch seine Gestik und Mimik.  Die wenigen Ansagen von Jacob „We love you“ Bannon wirkten allerdings etwas einstudiert. Nach noch nicht einmal einer Stunde war dann auch schon Schluss. Die Band ließ sich lediglich für eine Zugabe wieder zurückholen und setze mit „Concubine“ einen großartigen Schlusspunkt. Dennoch hätte man die Spielzeit sicher noch etwas strecken und den einen oder anderen weiteren Hit zum Besten geben können. Das war dann aber auch der einzige Wermutstropfen der Show. Converge gehören vor allem live zu einer der intensivsten Bands überhaupt, das haben sie an diesem Abend erneut bewiesen.

Rolf Gehring

(rg)

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