Chimaira / Spineshank / Ill Nino /
Schockschwernot! Nachdem die Fahrt nach München schon stressig genug war (Schneeregen etc., THAT is real Roadrage!), gehts vor dem Club bei der Parkplatzsuche grade mal so weiter... Das hab ich vor nem Konzert im Backstage noch NIE erlebt! In ner Nebenstrasse war dann auch ein vor Glück strahlender Ordnungshüter munter am Knöllchen verteilen (kriegen die eigentlich Prozente?). Naja, sind wir eben ein Stückchen weiter gelaufen, in Bezug auf Strafzettel ist Geiz eben wirklich geil!
Durch die Sucherei/Latscherei kommen wir natürlich um einiges später als geplant am Club an, und als wir unsere Tickets abholen wird in der grossen Halle auch schon ordentlich das Metall geschmiedet...
Chimaira waren Opener und hatten wohl so an die 35 Minuten Spielzeit, die sie weidlich nutzen um die proppenvolle Hall aufs beste zu unterhalten! Wir sahen leider nur noch die letzten drei Songs, wurden aber Zeuge eines wahrhaft biblischen „Wunders“: Metal Moses teilt die Massen, sprich der Sänger machte seine Metal-Moses-Ansage und teilte daraufhin das Publikum in der Mitte – und die haben alle mitgemacht! Danach gabs dann die übliche „Wer geht mehr ab, links oder rechts?“-Animation, aber die Moses-Aktion war schon fett... Die Band wurde völlig zu recht sowas von abgefeiert, hätte ich so echt nicht erwartet! Der letzte Song „I hate everyone“ wird dann auch von mindestens 50 Prozent der Zuschauer lautstark mitgebrüllt und die Ansage im nächsten Jahr wieder zu kommen hat bestimmt die allermeisten Anwesenden erfreut!
Danach dann also Spineshank.
Ich hab die Jungs das letzte Mal im Vorprogramm der „Obsolete“-Tour von Fear
Factory gesehen (neben den leider mittlerweile aufgelösten Killgore), ihr
erstes Album „Strictly Diesel“ fand ich auch ganz ok, aber noch viel zu uneigenständig.
Danach kam dann „Height of Calousness“ und das war und ist immer noch eins meiner
Fave-Alben in dem Sektor – was die Herren aber nicht im geringsten beeindruckt
und schon gar nicht dazu veranlasst hat das Album auch in Europa zu betouren,
KEIN EINZIGER Gig! ...ich glaub ich wär sogar nach London geflogen um das
zu sehen, anyway...
Nach zügigem Umbau und technoid-maschinenartigem Introgewaber bemächtigen
sich die Musiker ihrer Instrumente, Jonny Santos schnappt sich sein Mikro und
los gehts – nur wie??? Über die gesamte Länge ihres Auftritts pendelt
der Sound zwischen grottenschlecht und fast erträglich, gut oder auch nur
annähernd so gut wie bei den anderen Bands des Abends wird er jedoch nie,
es hat streckenweise richtig gedauert, bis man die Songs erkannt hat! Hinzu
kommt, dass der Drummer doch deutlich holpert und keinesfalls an die von der
CD gewohnt Leistung heranreicht. Volle Punktzahl gibt’s jedoch für die
Performance, die Herren nutzen die Bühne voll aus, bewegen sich und Sänger
Jonny springt mehrere Male von der Bassdrum. Auch der Gesang ist durchaus auf
der positiv-Seite zu verbuchen, wenn er auch ab und an bei den melodischen Stellen
kneift, runtersingt oder einfach zu leise wird. Schade, schade, schade also,
bei der Setlis, hätte das eigentlich ein Triumphzug werden müssen:
Violent Moodswings, Asthmatic, Synthetic, Slavery, Cyanide, Beginning Of The
End, Fixed, Seamless, Transparent, Stillborn, Smothered, Dead To Me, New Disease,
Height of Calousness.
Bei Ill Nino war im Anschluss
der Sound tatsächlich noch besser als bei Chimaira, unglaublich: da standen
7 Leute auf der Bühne und JEDER war optimal rauszuhören! Unterstützend
kamen der hohe Sympathie-Faktor der Band, enorme Spielfreude und tolles Licht
hinzu, klarer Sieger des Abends waren somit die Headliner. Fette Scratch-Einlagen
bei u.a. „Te Amo... I hate you“, optimal eingesetzte Sub-Bässe, Höchstleistung
am Mikro von Cristian (auch wenn gelegentlich ordentlich Effekt auf dem Gesang
war), selbst die Akkustik-Gitarren-Parts wurden mittels eines Stativs umgesetzt.
Das Publikum stand dann auch wie ein Mann hinter der Band; Hüpf-Orgien
über 2/3 der Halle – da hatte jemand nen schönen Abend, nämlich
die Musiker auf und die Zuschauer vor der Bühne! Setlist Ill Nino: Still
Hate, I Am Loco, Te Amo... I Hate You, What Comes Around, God Save Us, How Can
I Live, Rumba, Unframed, Unreal, Lifeless... Life... , Pre-Disposed, Cleansing,
Liar. Auffällig war dann aber doch, dass die Band nur fünf Songs vom
neuen Album gespielt hat... Ach ja, in Bezug auf Eintritts- und Merchpreise
wars natürlich mal wieder viel zu teuer, hat die meisten Leute aber offensichtlich
nicht gestört, so schlecht kanns Deutschland gar nicht gehen!
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