Converge / Himsa / Paint The Town Red / The Coalfield /
Da die Jungs von Converge
hierzulande nicht so oft unterwegs sind, war dies das erste Mal, dass ich in
den Live-Genuss dieser Ausnahmeband kam. Dementsprechend fühlte ich mich
vor dem Konzert: Leicht konfus war ich im Hammerschlag unterwegs und konnte
kaum erwarten, dass es los geht. Eigentlich interessierten mich die Vorbands
nicht im geringsten, aber wenn man schon mal da ist, kann man sich's ja anschauen.
Die All-Star-Combo Paint The Town Red eröffneten den Abend stilgerecht.
Mit ziemlich coolem New School Sound schafften sie es, die (relativ wenigen)
Anwesenden gut anzuwärmen. Ihre mitziehenden Trash-Riffs ernteten allgemeines
Kopfnicken im Publikum.
Sodann betraten The Coalfield den Schauplatz, die wahrscheinlich mit dem falschen
Fuß aufgestanden waren, denn im Vorraum waren bald mehr Leute zu finden
als vor der Bühne (woher ich das wohl weiß).
Als Himsa an der Reihe waren, hatte sich das JuZe allmählich gefüllt,
obwohl ich denke, dass da schon mehr Leute drin waren als an diesem Abend. Mit
einer ziemlichen Ladung Geschwindigkeit und Energie prügelten die Amis
los. Schon nach den ersten Akkorden begannen sich die Leute auf die Fresse zu
hauen, was wohl an der selten gesehenen Präzision und überzeugenden
Performance dieser Band lag.
Nach kurzer Umbaupause enterten endlich Converge die Bühne, um mich und
wohl alle anderen Zuhörer auch, komplett zu überfahren. Ziemlich perplex
sah ich mit an, wie die vier (eigentlich harmlos aussehenden) Chaos-Core-Chefs
das totale Inferno über dem Hammerschlag hereinbrechen ließen. Noch
nie habe ich eine Band gesehen, die so intensiv und überzeugend zu Werke
geht - das ist Spielfreude pur. Ich glaube, dass man so eine Show nur abliefern
kann, wenn man mit allem was man hat hinter seiner Musik und der Band steht.
Als logische Folge war im Auditorium kollektives Austicken angesagt! Mit einer
unglaublichen Simultanität - wie sie nicht mal Phantomas aufweisen können
- spielten sie alles in Grund und Boden. Das war zumindest der Hardware zuviel,
denn neben den üblichen Mikrokabeldefekten hatten sie auch noch mit einigen
anderen Komplikationen zu kämpfen, was dem Auftritt ein wenig den Fluss
nahm. Neben den Brechern von "Jane Doe" spielten sie auch diverse
ältere Sachen wie zum Beispiel "Color Me Blood Red" oder "Conduit"
und - zu meiner positiven Überraschung - verzichteten sie auf eine Zugabe.
Abschließend kann ich nur sagen: Converge sind trotz abgefucktem Equipment
und wenigen Besuchern besser als fast alles was sich sonst so Band nennt...
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