and you will know us by the trail of dead / Mignon /
Der Maria am Ufer bzw. am
Ostbahnhof-Club ist ein schöner, vielleicht etwas unpraktisch aufgeteilter
Club, in dem an diesem Abend schätzungsweise 600 Leute am Start waren –
und das obwohl das neue Album der Headliner noch gar nicht veröffentlicht
wurde.
Vorgruppe gabs nicht, wohl aber eine Vorfrau und die hieß Mignon (ob das
nun von der Batterie oder dem Filet kam, ließ sich nicht mehr feststellen).
Wir haben die Lady leider (?) verpasst, laut Augenzeugen wars ein bisschen wie
Peaches und lustig (sic!) – ist Peaches lustig?
Gegen 22.15 Uhr gingen T.O.D.
dann nach den ewig unverständlichen „Check, one, two“-Roadie-Spielchen
(die haben doch vorher nen Soundcheck gemacht, das ist immer pure Poserei) auf
die Bühne und gleich zu Anfang fiel mal auf, dass da einer zu viel am Start
war, aber schließlich standen da ja auch zwei komplette Drumkits auf der
Bühne und somit brauchte man ja Verstärkung. Mit erfreulich gutem
Sound startete die Band mit einem neuen, rein instrumentalen Song ins Set und
schoben im Anschluss gleich noch nen neuen Song hinterher, der wunderbar die
Möglichkeiten von zwei Drummern ausnutzte. War auch ein interessant anzuschauendes
Phänomen, manchmal hatte man den Eindruck, dass der Drummer vor nem Spiegel
spielt und man ihn deswegen doppelt sieht...
Als dritten Songs gabs dann „It was there that I saw you“ vom Überalbum
„Source, Tags & Codes“. Über den kompletten Set hielten
sich die neuen Songs mit den „Source...“-Songs in etwa die Waage
und wurden durch Tracks vom Debut „Madonna“ und sogar einem von
der „The Secret of Elena’s Tomb“-EP ergänzt. Der zweite
Drummer wurde auch bei einigen älteren Songs integriert und bereicherte
diese. Auch die von früheren Auftritten bekannten Wechselspielchen an den
Instrumenten wurden oft und gerne gebracht, meist tauschte der Drummer mit dem
Gitarristen/Sänger, bei einem Song war der neue Drummer gar alleiniger
Schlagzeuger und der sonstige Drummer schnappte sich nur ein Mikro und war somit
zusätzlicher Sänger... Instrumental setzte man auf Retro-Instrumente,
herausragendstes Instrument war sicherlich die doppelhälsige, rote SG-Klampfe,
deren oberer Hals ne 12-Saitige war.
Neu waren mir auch die Keyboards und andere elektronischen Geräte, die
hinter den Drumkits standen und in die neuen Songs eingebaut wurden, eine Textzeile
von nem neuen Song ist mir noch gut in Erinnerung: „I fuckin love you,
I fuckin love you, I'll fuckin Kill you with my bare hands“ – was
bin ich gespannt auf das neue Album!
Ansonsten glänzten die Sänger durch launige Ansagen (“this is
the first Song we wrote when we moved to a little town called Austin, Texas”,
“the Texas-Two-Step, it's quite easy to do, first step: jump up, second
step: come down - I wonder, if you can do it”) und posten die Herren was
das Zeug hielt (auf seitlichen Boxen rumturnen, Mitmusiker anrempeln, Fist in
the Air, in die Luft gereckte bzw geworfene Sticks, vom Publikum tragen lassen
usw.), rockten sich aber auch sprichwörtlich den Arsch ab, schwitzten wie
die Schweine und gaben wirklich alles (natürlich mit Ausnahme des zweiten
Gitarristen, der der ruhende Pol der Band zu sein scheint und kaum abgeht).
Die Jungs sind ja auch für ihre Equipment-zerlegenden Live-Shows bekannt
und bereits nach dem vierten Song flog die erste Snare-Drum über die Bühne
und landete prompt im Publikum von wo sie ein entsetzter Roadie wieder zurückforderte...
Der Gipfel war dann aber die Schlussphase nach etwa 80 Minuten, es war wohl
der letzte Gig der Tour und so wurde die Bühne gegen Schluss von drei leicht
bis sehr leicht geschürzten Damen gestürmt, die sich mit der Band
munter ans Zerlegen des Bühnenequipments machten. Die Ladies hatten zusätzlich
ordentlich Kunstblut im Einsatz und so geriet das ganze zu einem munteren Show-Finale,
dazwischen immer der verzweifelte Roadie, der versuchte zu retten, was zu retten
war. Nicht nur mir hat die Show wohl sehr gut gefallen, die anderen Gigs waren
wohl ähnlich begeisternd, denn das Merch war bis auf gelbe Girlies in L
komplett ausverkauft – und gelb steht mir irgendwie nicht.
Setlist T.O.D.:
Smile again
Mistakes
It was there that I saw you
Homage
CAS
Days of being wild
Caterwaul
Aged Dolls
Teen Hood
Morning Stoner
Richter
Mach Schau
Totally Natural
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