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Aereogramme / Kate Mosh /

14.12.2004, Stuttgart, Schoken

Der Schocken ist ein immer noch relativ neuer Club mitten im Herzen von Stuttgart und fast direkt an der Königsstrasse. Auch strategisch sehr gut gelegen, weil direkt gegenüber ein Parkhaus (ich hab für den Abend 3 Euro gezahlt) und in Sichtweite auch noch ein leckerster Vegi-Imbiss ist. Die Tickets waren mit 11 Euro im VVK auch im Rahmen, Shirts kosteten 15 Euro, die neue EP gabs für 12 Euro und die fast schon zur Tradition gewordene, nur auf der Tour erhältliche (mittlerweile 3.) Akkustik-CD für schlappe 8 Euro. Schick auch die Vinyl-Version der „A Story in White“.

Vorgruppe waren Kate Mosh. Toller Name; in etwa so witzig wie Ernst Mosh... und natürlich ne deutsche Band. Die hatten zwar nicht den Lotto-Jackpot abgeräumt, aber nach dem kürzlichen Support der göttlichen Sparta und jetzt der Slot auf der Aereogramme-Tour – das ist doch fast so gut wie ein Lotto-Gewinn, oder?!?

Die Musik der Jungs war dann aber richtig gut, ok, nicht so gut, dass ich den Drang verspürte mir ne CD zu kaufen, aber interessant anzuschauen bzw zu –hören. Optisch etwas verstörend, die beiden Gitarristen (die sich auch Gesang/Geschrei teilten) sahen aus wie Mathe-Lkler, die privat gerne Schach spielen und sich intensiv um den Schutz der deutschen Singvögel kümmern. Ok, Klischee galore, ich weiss, die hatten halt militärisch-praktische Kurzhaarfrisuren und Kassenbrillen... Musikalisch auch recht schwer in Worte zu fassen, der Sänger klang oft nach The Cure, wenn der zweite Gitarrist/Sänger aber was in sein Mikro tönte, dann war das stets Screamo-verdächtig. Neben Basser und Drummer, waren noch (vom Screamo-Gitarrero bedient) ein Keyboard und ein Laptop im Einsatz, was zu interessanten Variationen führte, einmal /Techno-)Beats, dann wieder fetter Bass und später sogar noch Sounds a la alte Horrorfilme/singende Säge.

Nach der Umbaupause gingen unsere schottischen Lieblingswichtel dann auch ans Werk. Für meine Begriffe fast zu früh, weil sich die ideale Atmosphäre noch nicht eingestellt hatte, brachte die Band gleich als ersten Song „Dreams & Bridges“ von der aktuellen „Seclusion“-EP, gefolgt von „Indiscretion #243“, „Yes“ und dem wie immer gänsehautverursachenden „Black Path“. Craig hatte erstmals (oder es ist mir früher einfach nicht aufgefallen) InEarMonitoring, somit hatte er anfänglich auch mit dem Sound zu kämpfen, wie seine Bandkollegen auch. Nach kurzem war das dann aber alles geregelt. Campbell hatte offensichtlich Probleme mit seiner Bassanlage, ich hab jetzt nichts merkwürdiges bemerkt, aber soundtechnisch stand ich eh ungünstig, rechts außen an der Bühne – da hörte man wenig Gesang/Samples und viel (Schlagzeug-)Bühnensound. Craig bedankte sich währen der Show auch mehrmals beim Publikum fürs erneute Kommen (fast genau vor einem Jahr waren sie im gleichen Club aufgetreten) und brachte auch hier und da sein mit jeder Tour besser werdendes Deutsch an. Ich kenne wenige Bands, die es schaffen filigranste Melodien und Stimmungen glaubhaft mit derben Wut- und Aggressionsausbrüchen zu kombinieren, diese bärtigen Schotten beherrschen diese Kunst schlafwandlerisch und ich freue mich jetzt schon auf Februar 2005, wo sie wohl wieder auf Tour in unseren Landen sind. Statt einer richtigen Zugabe blieb die Band nach „The Unravelling“ (bei dem Craig zusätzlich das in der hinteren linken Ecke der Bühne aufgebaute Minimalschlagzeug bediente) auf der Bühne – anders wäre es auch kaum gegangen, denn sonst hätten sie sich erst durchs Publikum drängen müssen - und spielte dann noch „Shouting For Joey“ mit dem Roadie am Bass und Campbell an der Gitarre.

Setlist Aereogramme:

Dreams & Bridges
Indiscretion #243
Yes
Black Path
Inkwell
A Meaningful Existence
I Don't Need Your Love
Older
Zionist Timing
Lightning Strikes The Postman
Motion
Post-Tour, Pre-Judgement
The Unravelling
Shouting For Joey

(tj)

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