My Chemical Romance / Revolt /
Die Vorgruppe Revolt begann um punkt acht obwohl der Club da noch nicht wirklich voll war. Wahrscheinlich wird man sich hauptsächlich wegen ihres kreativen Backdrops an sie erinnern, das sah aus wie Muttis Lieblings-Perser-Teppich, den sie in der Mitte durchgesägt und mit dem Schriftzug der Band bemalt hatten. Musikalisch erinnerten sie etwas an eine krachigere Placebo-Version, hatten aber einen sehr guten Drummer an Bord. Nach einer halben Stunde war ihre Zeit um, der Bassist hatte die meiste Zeit damit verbracht seine linke Hand zu hypnotisieren und der Sänger/Gitarrist hatte quasi null mit dem Publikum kommuniziert. Wurden die gezwungen zu spielen oder was?
Geschätzte 300 Leute waren dann im Raum als gegen fünf vor neun das klassiche â€The Number of the Beast“-Intro gefolgt von der aktuellen Single â€I'm not okay (I promise)“ die Show von My Chemical Romance einläutete. Bis auf den Basser trugen alle irgendwas in schwarz und rot, der Sänger Gerard Way trug z.B. ein schwarzes Hemd samt roter Krawatte unter seinem Samtjacket. Interessantes Detail auch: das Kit des Schlagzeugers war völlig eben eingestellt und so sah es aus, als würde er an nem Tisch oder so sitzen. Die Band – mit Ausnahme des Bassers und Drummers (welch Überraschung!) – bewegte sich eine Menge und sprang ständig durch die Gegend oder war am headbangen. Gerard sang auf eine sehr theatralische Art garniert mit einer Menge Gesten und Posen. Im energetischen Set fanden sich sogar vier Songs vom Debut, ansonsten bestand es aber hauptsächlich aus Songs des aktuellen Albums “Three Cheers for Sweet Revengeâ€, das an eben diesem Tag veröffentlicht wurde. Die Band genoss die Show sichtlich, Gerard bedankte sich mehrmals beim Publikum, das einen Großteil der Texte mitschmetterte und sich auch munter im Stagediven und Crowdsurfen übte. Der Bassist verhielt sich aber irgendwie, wie ein Söldner: machte zwar nen guten Job, zeigte aber kaum Emotionen und trug die ganze Show über nen Kapuzenpulli und hatte auch die Kapuze permanent auf! An sich also coole Show, allerdings mit zwei richtig fetten Problemen: erstens war der Sound die ganze Zeit unter aller Sau, die Gitarren waren viel zu leise und matschig und zweitens dauerte das Ganze gerade mal 55 Minuten! Und das ist trotz realistischer 13 Euro im VVK doch etwas wenig value for money. Aber das hielt die Leute im Anschluss nicht davon ab sich die fanfreundlichen Shirts zu holen: 15 Euro pro Stück.
Setlist My Chemical Romance:
I'm not okay (I promise)
Thank you for the Venom
Honey, this mirror isn't big enough…
Helena
The Ghost of you
Headfirst for Halos
To the End
Our Lady of Sorrows
Give ‘em Hell, Kid
Cemetery Drive
Vampires will never hurt you
You know what they do to guys like us in Prision
Dieser Artikel wurde 1381 mal gelesen