Standstill / Monochrome /
Einfacher geht's ja schon fast nimmer: der Nu-Bahnhof ist wie der Name schon vermuten lässt, direkt am Bahnhof in Neu-Ulm. Der ist praktischerweise mitten im Städtchen und zudem noch prima ausgeschildert und direkt daneben hats ein geräumiges Parkhaus mit moderaten Preisen. Im Bahnhof ist dann auch noch eine Kneipe mit großer Terrasse untergebracht, wo man zu fairen Getränke- und Snack-Preisen dem Einlaß entgegen harren konnte.
Der Club selbst ist dann unspektakulär, die Bühne sieht zunächst kleiner aus, als sie ist, in einer Ecke hats Sofas & Stuff und auf der anderen Seite eine rechtwinklige Theke mit den entsprechenden Stühlen.
Zu Beginn der Vorgruppe Monochrome gegen 22:15 Uhr sind noch nicht alle der später wohl an die 60 Besucher eingetroffen und die allgemeine Stimmung ist eher reserviert. Die Bühne betreten 5 Herren und eine Lady, die sich allesamt locker hinter Mikro- bzw. Beckenständern verstecken könnten, so schlank sind die - kriegen die nix zu essen auf der Tour? Während die Sängerin sich hauptsächlich auf ihr Mikro konzentrierte, war der Sänger schon extrovierter, poste munter und nutzte den wenigen Platz - wobei er seine Kollegen ab und an auch antorkelte und einmal sogar fast ins sehr übersichtliche Schlagzeug gesegelt wäre. Die Musiker waren recht statisch unterwegs und da das Licht auch die ganze Zeit die gleiche Einstellung hatte, kam nicht gerade viel Bewegung von der Bühne - obwohl viele Songs das gut vertragen hätten. Die Band nutzte ihre zwei Gitarren und setzte nach vorne rockenden Passagen auch immer mal wieder Ruhiges entgegen - passten somit auch gut zum Hauptact, erinnerten mich manchmal etwas an The (international) Noise Concpiracy und bekamen auch brav Applaus zwischen den Songs. Der Sound war zwar nicht schlecht, aber etwas schwammig. Ich meine, dass die Vocals neben englisch auch ab und an französisch und deutsch waren - würd ich aber nichts drauf wetten – schwammig eben! Nach 45 Minute wars vorbei.
Nach über halbstündiger Umbaupause (gab offensichtlich technische Probleme) enterten die 5 bärtigen Spanier gegen 23.30 Uhr dann endlich die Bühne. Obwohl die Anlage zickte (links fielen ständig die Boxen aus)waren die Iberer sofort in ihrem Element, wiegten sich, bangten und gaben sich den Songs hin. Erster Song direkt mit Akustikgitarre und als der Sänger die vor dem zweiten Song abstellte wurde erst deutlich WIE spindeldürr er tatsächlich ist! Nach drei spanischen Songs, war "always late" der erste im Set mit englischem Text, er wurde mit einer langen, ruhigen Phase eingeleitet bevor dann die Gitarren umso heftiger hereinbrachen. Bis auf den Drummer hatten alle auch Gesangsmikros vor sich, ein Gitarrist bediente zwischenzeitlich noch das Keyboard, der Sänger noch nen Roland-Sampler/Sequenzer und auch sonst war mit Tambourin und Harmonika für reichlich Abwechslung gesorgt. Zwischen den Songs bedankte sich der Sänger brav mit "Dankeschön" beim Publikum, sprach von der Freundschaft mit Monochrome und auch sonst waren die Jungs überaus knuffig, will sagen sympathisch. Ein fast schon magischer Moment war eine ewige Pause in „G.M.“ nach der dann alle gleichzeitig wieder auf den Punkt den Einsatz gefunden haben, und das ohne jegliche Vorschläge vom Drummer oder sonstige erkennbare Signale - Killer! Die Probleme mit dem linken Boxenturm legten sich nach den ersten Songs, aber der Sound war leider das ganze Set über mies, da gingen leider viele der Details, Stimmen und Sounds unter... Trotzdem ist es immer wieder eine Freude die Herren aus Barcelona live zu sehen, die neuen Songs haben zwar mit den frühen Hardcore-Tagen der Band nicht mehr viel zu tun, aber gerade die neuen, spanisch gesungen Songs, machen sie zu etwas ganz besonderem. Die Setlist setzte den Schwerpunkt dann auch deutlich auf die Songs des letzten Albums, es wurden aber auch jeweils mehrere Songs der Vorgängeralben „Memories Collector“ und „The Ionic Spell“ dargeboten. Mit Abstrichen beim Sound also ein rundum gelungenes Konzert!
Setlist Standstill:
Poema nr. 3
Mira Mama
Por todas las cosas
Always late
La vieja gibellina
G.M.
El porque
Feliz en tu dia
88:88
Gran final
Memories collector
Cuando
Mathusalem syndrome
Two minutes song
Words
Ride down the slope
Dead man picture
(tj)
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