With Full Force Festival XII /
„Same procedure as every year!“ Anfang Juli fand das diesjährige With Full Force Festival in der Nähe von Leizig statt und lockte mit einem gewohnt hochkarätig besetzten Line-Up. Wegen Stau und widrigen Wetterverhältnissen haben wir dann gleich mal Mastodon und Co. verpasst, toll! Dafür war der Sound wesentlich besser als noch im Vorjahr und es gab sogar erstmals eine fette Videoleinwand links neben der Bühne. Verbessert wurde auch die Verbindung zwischen den zwei Bereichen Hauptbühne / Zeltbereich. So war der Durchgang von der Hauptbühne zur Zeltbühne endlich auch direkt am Haupteingang und nicht nur erst vor der Hauptbühne möglich, die V.I.P.-Schleuse war, wie schon im letzten Jahr, dummerweise wieder im Durchgang zwischen den Bühnen situiert und da es da oft Gedränge zwischen den Bühnen gab, war das nicht wirklich schlau! (tj)
Freitag, 1. Juli – Mainstage
Mastodon
Vom amerikanischen MTV werden sie nicht ohne Grund als „die nächsten Metallica“ angekündigt. MASTODON, was auch die Bezeichnung für einen prähistorischen Vertreter des gängigen Mammuts ist, wurden ihrem Namen gerecht und pflügten den wuchtigsten Acker Deutschlands gehörig um. Mit einer Mischung aus Thrash Metal und einer heftigen Portion Doom/Stoner Rock, was mich ein wenig an Neurosis erinnerte, wurde in Manier des eben besagten Urzeittieres an diesem Tag so ziemlich alles platt gewalzt. Besonderer Leckerbissen war dabei die virtuose Schlagzeugarbeit. So sollte Metal im 21. Jahrhundert klingen! (hst)
Obituary
Manchmal kommen sie wieder... Ich verkneif mir jetzt mal jegliche Bemerkungen zu Sinn und Unsinn von Reunions, aber wie auch immer: es war schön die Florida-Deather wiederzusehen, richtig überzeugt haben sie (mich zumindest) aber nicht - bei den Headlinershows nach der Reunion (z.B. im Münchner Titanic City) hatte das deutlich mehr Wumms... Die Herren sind mittlerweile alle spindeldürr - außer dem Basser, der mal wieder eher nach New Metal aussah. Trevor Perez hab ich ob des beachtlichen Vollbarts erst mal für Zakk Wylde gehalten, ihn anhand seiner Trademarks, der welt-übelsten Augenringe, dann aber doch noch richtig zuordnen können. Es gab zwei neue Songs und natürlich die Bandhymne "Slowly we rot" zum Schluss. (tj)
Die Reunion der Death-Metal Kings aus Florida war eigentlich für einer der Hauptgründe warum ich in diesem Jahr auf das With Full Force gefahren bin. Umso ärgerlicher, dass wir aufgrund von zahlreichen Staus erst mitten in Obituarys Set auf das Festivalgelände gefahren sind. Also schnell die Karre geparkt und ab vor die Bühne. Dort stimmte die Band gerade einen Song vom neuen Album an. Der Sound war ein absolutes Monster und die Band hatte nach all der Zeit nichts von ihrer Faszination verloren. Nach einem weiteren neuen Song und dem Klassiker „Slowly We Rot“ war der Spaß dann auch schon vorbei. Trotz des Ärgers über all die verpassten Klassiker zauberte mir die Band ein breites Grinsen auf die Backen. Sehr schön. (rg)
Anti-Flag
Die politischen Rotzpunker von Anti-Flag waren zwischen all dem heftigen Metal auf der Hauptbühne die Exoten. Dies schien aber weder Band noch Publikum zu stören denn beide feierten ausgelassen, streckten die Mittelfinger in die Höhe und besannen sich darauf, dass es doch völlig egal ist ob man auf Metal, Punk, Hardcore oder Rock´n Roll steht. Hauptsache man kämpft gemeinsam für die gute Sache. Den Soundtrack lieferten Anti-Flag mit Songs vom aktuellen Album durchmischt mit Klassikern wie „Die For The Government“. Nicht zum ersten Mal bewies die Band, dass sie nicht nur im Club sondern auch auf der großen Bühne funktioniert. Anti-Flag sind Energie in Reinform. Gitarrist Chris #2 konkurrierte mit seinen Aussagen wieder einmal um den Champion-Titel in der Disziplin “Wer bringt die meisten ‚Fucks' in einem Satz unter“. Cool. (rg)
Killswitch Engage
Nachdem die Band bereits etliche Male in Deutschland unterwegs war und ich sie immer verpasst habe, komme ich nun endlich auch in den Genuss sie Live zu erleben. Die Band bot ein gemischtes Set mit Songs von allen drei Platten wobei natürlich die aktuellsten überwogen. Die Band gab sich überraschend Bewegungsarm, abgesehen von Gitarrist Adam Dutkiewicz der mit seiner Gitarre wie ein Tornado umherfegte. Alle Songs wurden jedoch perfekt gespielt und insbesondere Sänger Howard Jones überzeugte durch tadellose Vocalakrobatik. Sowohl die heftigen Shouts als auch die melodischen Gesangslinien klangen meisterte er mühelos auch auf der Bühne. Trotz allem wollte bei mir der Funken nicht so recht überspringen. Lag aber wahrscheinlich an mir. (rg)
In Flames
Die letzte Show der schwedischen melodic Death-Metal Pioniere der ich beiwohnte liegt nun auch schon eine ganze Weile zurück. Muss wohl zu „Whoreacle“-Zeiten gewesen sein. Damals hat die Band mich völlig weggeblasen. Dies blieb dieses Mal aus, ein sehr unterhaltsamer Auftritt war es aber allemal. Die Band bot Songs aus all ihren Schaffensphasen wobei für meinen Geschmack gern ein paar mehr alte Stücke hätten dabei sein dürfen. Wie poppig und massenkompatibel die neueren Songs sind. Fällt erst auf der Bühne richtig auf. Was um ehrlich zu sein nicht so mein Ding war. Anders Frieden, inzwischen mit schicken Dreads, ist es sehr charismatischer und vor allem sympathischer Frontmann, der das Publikum voll im Griff hat. Untermalt wurde die Show von coolen Pyro-Effekten. (rg)
Slayer
„Slaiiiiiiööörrrr“, diesen Schlachtruf sollte man noch den Rest des Festivals immer wieder aus allen Ecken zu hören bekommen. Kein Wunder, schließlich ist die Band, die inzwischen zum fünften Mal auf dem With Full Force gastiert, eine Bank. Ohne Zweifel eine der besten Livebands überhaupt. Immer wieder fesselnd, immer wieder beeindruckend, immer wieder mitreisend. Wer Slayer schon Live gesehen hat kennt den Zauber den die Band von der Bühne versprüht. Wer nicht, dem kann man es auch nicht erklären. Interessant ist im Grunde nur noch wie Slayer ihr Set dieses Mal variieren. Die Band konzentrierte sich in diesem Jahr auf ein Klassiker-Set, zwar wurde die Show mit „God Hates Us All“ eingeleitet, dies sollte aber der einzige neue Song im Set bleiben. Hauptsächlich Songs von den ersten fünf Alben. Unter anderem waren „Black Magic“, „Haunting The Chapel“, „Postmortem“, „Necrophiliac“ oder „Blood Red“. Dazu natürlich die ganze Latte unausweichlicher Slayer Klassiker. Cool war auch Tom Arraya selbst der mit seinem Vollbart noch eine ganze Ecke diabolischer rüberkam als sonst. Große Klasse, wiedermal. (rg)
Freitag, 1. Juli – Zelt
Destiny
Freitag Nachmittag, 15.00 Uhr. Die zwölfte Ausgabe des With Full Force Festivals wurde von den Husumern DESTINY vor der frisch gehissten Hard Bowl Flagge eröffnet. Die „deutschen Poison The Well“ legten bei super druckvollem Sound den Schwerpunkt auf Kracher ihrer aktuellen Langrille „The Tracy Chapter“. Jedoch kamen auch ältere Abrissbirnen wie z.B „An Ardent Wish“ nicht zu kurz und es hatte sich schnell ein beträchtlicher Pit gebildet. Nach gut einer halben Stunde beendeten die Jungs mit ihrem emotionalen Metalcore ihr Set mit meinem Favorite „Your Diary“. Ein durchaus gelungener Auftritt eines Festivalopeners, der voll und ganz auf das WFF-Billing passt und den Mosh-Wert in luftige Höhen schraubte. (hst)
Barcode
Weiter ging es mit den dänischen Asi-Corelern von BARCODE, die den von Destiny aufgeheizten Pit auf stattliche Maße ausweiteten. Mit den Worten „We're back motherfuckers (…) No one makes it, no one forgotten. You know who you are and so do we. And the rest: FUCK YOU, too!” begrüßte Frontmann Butch Roitzschjora und vom ersten Akkord an wurde das von der Rock Hard betitelte „Lungenkrebszelt“ in ein Tollhaus verwandelt. Hardcore-Prolls gaben sich mit Assel-Punks die Klinke in die Hand und das Geschehen vor der Bühne gleichte einer riesigen Kneipenschlägerei. Selbstverständlich durfte da der Knaller „Crossing My Line“ ebenso wenig fehlen wie das Priest-Cover „Breaking The Law“. Das skandinavische Quartett gehört ohne Bedenken zur Spitze des europäischen Hardcore und braucht sich nicht hinter NYHC-Größen verstecken. (hst)
Cataract
Danach wurde es mächtig böse und die schweizer Kollegen von CATARACT betraten die Bühne. Hauptsächlich standen Tracks ihres 2004-erschienenen Longplayers „With Triumph Comes Loss“ inklusive des Nackenbrechers „Nothing's Left“ auf dem Programm und es wurde geknüppelt bis die Fetzen flogen. Waren die düsteren Neo-Thrasher im Winter auf ihrer erfolgreichen Tour mit den Nordhausener Maroon noch recht tight, wurde trotz alledem am With Full Force deren sogenannter Metalcore schnell zu eintönig, sodass ich mich dazu entschied zur Mainstage zu gehen um mir die parallel spielenden Mastodon anzuschauen, die eine wesentlich agilere Spielweise an den Tag legten. (hst)
Stretch Arm Strong
Als Nächstes war eine Ausnahmeband aus South Carolina an der Reihe, die Rede ist von STRETCH ARM STRONG. Bei extrem vielseitigem, positivem Hardcore lud der recht spärlich gefüllte Pit dazu ein, dass Tanzbein heftigst zu schwingen und dementsprechend hatte das anwesende Publikum gehörig Spaß. Durch Hits wie „For The Record“, „Worst Case Scenario“, „All We've Lost“ und dem genialen Überhit “For Now” wussten die fünf Jungs zu überzeugen aber auch mit einigen Songs vom neuen, mittlerweile fünften Album „Free At Last“, welches am 13. September erscheinen wird, wurde mit mächtig Spielfreude gute Laune verbreitet. Stretch Arm Strong sind live wie auch auf Platte ein wahres Brett und konnten an diesem Nachmittag mit Sicherheit viele Leute für sich gewinnen. (hst)
Walls Of Jericho
Während Anti-Flag auf der Hauptbühne rockten, gaben sich Walls Of Jericho auf der Zeltbühne die Ehre. Da steppte der Bär. Extrem bewegungsfreudig tobte die Band um Frontfrau und Energiebündel Candace auf der Bühne umher. Dazu wurde ein Metalcore-Brecher nach dem anderen ins Publikum abgefeuert. Die Songs stammten hauptsächlich vom Hit-Album „All Hail The Dead“. Entsprechend frenetisch wurde die Band abgefeiert und mit nem sauberen Moshpit belohnt. Den Abschluss machte die Hymne „Revivals Never Go Out Of Style“. Walls Of Jericho sind immer wieder einen Konzertbesuch wert. Cool. (rg)
Gorgoroth
Eigentlich wollten wir ja Unleashed anschauen gehen. Die hatten wir dann aber doch verpasst und bekamen stattdessen Gorgoroth zu sehen. Die Nordmänner waren voll in Black-Metal typischem Pandabären-Corpse-Paint erschienen und malträtierten ihre Instrumente auf grausame Weise. Diese rohe Form vom Black-Metal, mit minimalistischen Riffs und hyperschnellen Blastbeats, ist schon auf Platte nicht wirklich mein Ding. Auf der Bühne verkommt das Ganze aber vollkommen zum unhörbaren Soundbrei. Viele der Anwesenden waren offensichtlich anderer Meinung und feierten die Band ab. Jedem seins. (rg)
Samstag, 2. Juli - Mainstage
Red Harvest
Ich kannte die Band vor diesem Auftritt nicht mal dem Namen nach, fand sie dann aber ganz cool, könnten die Väter von Fear Factory sein. Leider war der Sound bescheiden, die Gitarren hat man jedenfalls kaum gehört, aber vielleicht muss das ja so... ? Wenn mich nicht alles täuschte hing da ne Gasmaske am Mikro und auch sonst zeigte die Band Deko-Talent: Tarnnetze waren über Boxen und vors Keyboard gehängt. (tj)
Betzefer
Das Album „Down Low“ war schön äußerst kurzweilig und auch live zeigten die Israelis massig Spielfreude und Hingabe. Beim Publikum kamen sie mit ihrer Mischung aus Pantera und Soulfly somit auch gut an. Sänger Avital hatte sich passend zur Jahreszeit den Schäddel geschoren, dafür aber ordentlich Bart- und Kotelettenwuchs sowie beeindruckende Piercings (kann man sich damit die Nase putzen) und Tattoos vorzuweisen. Als kleine Verbeugung in Richtung der großen Vorfahren und Headliner gabs das „Angel of Death“-Riff zum Schluss – charmant! (tj)
Kataklysm
Kataklysm sind über die Jahre in meinem musikalischen Gedächtnis irgendwo verschütt gegangen. Als sie sich nun als dritte Band des samstäglichen Line-Ups auf der Hauptbühne einfanden, war ich zugegebener Maßen völlig unvorbereitet: Die kanadische Death-Metal-Lawine überrollte mich schlichtweg! Chaotisch arrangierte Songs - meist mit Überlänge, voll gepackt mit Blast Beats, heftigen Tempowechseln und derben Riffgewittern, waren keine leichte Kost für die frühe Stunde, dennoch fanden sie bei der bunt gemischten Zuhörerschaft viel Zuspruch (neben vielen Schwarzgekleideten, konnte man auch zahlreiche Leute mit „farbenfroheren“ HC-Shirts ausmachen). Allerdings gab es auch einige Herrschaften, die verstört blickend den staubigen Acker räumten. Gut so, denn damit war der Weg für wildes Mähneschütteln und ein amtliches Mosh-Pit geebnet. Die seit 2000 bei Nuclear Blast untergekommenen „Holzfäller“ spielten ein abwechslungsreiches Set, dass trotz der langen, anstrengenden Stücke kein bisschen nervig wurde. Technisch perfekt und mit einem ordentlichen Abgehfaktor versehen, so präsentierten sich Kataklysm dem With Full Force Festival, und obwohl von der ursprünglichen Besetzung nicht mehr viel übrig ist, konnten mich die Kanadier überzeugen. (cj)
Amen
Bands wie AMEN sind normalerweise gar nicht mein Ding, doch dieser Fall stellt eine Ausnahme dar, und nicht zuletzt, weil sie aufgrund ihrer Anti-USA-Haltung Sympathiepunkte sammeln konnten. Allerdings änderte sich das mit diesem Tag schlagartig. Vielleicht lag es ja am eigenartig gemischten Sound (hüstel…), aber was ich da vorgesetzt bekam, erregte nicht gerade mein Wohlwollen. Front-Ego-Schwein Casey Chaos wirkte komplett derangiert und die immer wiederkehrenden „Don't buy American“-Slogans kamen doch sehr platt rüber. Ob da wohl illegale Rauschmittel im Spiel waren?! Wie auch immer, durch die gut zusammengestellte Setlist, die sich vom aktuellen 5. Album „Death Before Musick“ bis hin zu recht betagten Stücken der ersten beiden Veröffentlichungen erstreckte, konnten sie dann doch wieder etwas Boden gut machen. Leider zündete kein einziger der Songs wirklich, und im Endeffekt wurde ich musikalisch ziemlich enttäuscht. Das Spielerische reichte nicht aus, um den Funken - falls er überhaupt vorhanden war - überspringen zu lassen. Und obwohl die Jungs aus Los Angeles eine gewisse Anhängerschaft auf dem WFF fanden, muss ich sagen, dass dies keiner der Gigs war, die den Festivalbesuch lohnenswert machten. (cj)
Sick Of It All
Yeah...Sick Of It All auf dem With Full Force. Die Altmeister aus New York unterstrichen wiedermal souverän ihren Ruf als eine der Besten Livebands des Planeten. Sichtlich gut gelaunt und voller Bewegungsfreude enterte das Quartett die Bühne und feuerte einen Hit nach dem anderen auf das Festival. Das Set bestand aus einer Best-Of Sammlung aller Schaffensphasen, wobei älteres Material bevorzugt wurde. Frontmann Lou war versprühte mit seinen neckischen Ansagen gute Laune und vor allem die gewaltige Wall-Of-Death sorgte für staunen. Wannimmer ich einer Sick Of It All Show beiwohne (und ich hab irgendwann aufgehört zu zählen) verlasse ich die Show mit einem breiten Grinsen und der Gewissheit, dass keine andere Band im Hardcore diesen Intensitätslevel erreicht und dabei so sympahtisch ist. Auf dem With Full force war das nicht anders. Für mich einer der besten Auftritte des Festivals. (rg)
Beatsteaks
Vom Zeltact im letzten Jahr schafften es die Berliner dieses Jahr als Co-Headliner auf die Hauptbühne, Respekt! Im Hintergrund prangte ein cooles, riesiges Hypnose-Backdrop in weiss-orange, ansonsten wieder die Details vom letzten Jahr (riesige Glühbirnen, Leuchtstern am BassAmb) Los gings mit nem The Verve „Bittersweet Symphony“-Intro, die Jungs kamen alle mit grünen Trainingsjacken und schwarzen Hosen auf die Bühne, Sänger Arnim war aber schon nach dem zweitem Song ohne Trainer im schwarz-gelb karierten Hemd unterwegs. Er hat dann "Summer" Such A Surge, "I Don't Need It" Lemmy Kilmister und "Hello Joe" seinen Eltern gewidmet Später dann die schon bekannte „Manowar-Cover mit Drummer-aus-dem-Publikum-Aktion“ inkl. anschließender Schlauchbootfahrt für Publikums-Drummer Thomas (der seinen Job echt gut machte). Und trotzdem die ersten Reihen natürlich von bekutteten Die-Hard-Maiden-Fans blockiert waren, schlugen sich die Beatsteaks tapfer und hatten die Mehrheit des Publikums auf ihrer Seite. Sehr coole Aktion war auch, als Arnim eine Cover-Version des „coolsten Rock-Songs aller Zeiten“ ankündigte und sie dann die Beastie Boys coverten! Unterm Strich überzeugend, da aber wenig Neues zur Zelt-Show im letzten Jahr geboten wurde, nicht ganz so mitreißend wie im Vorjahr. (tj)
Another Sunday Afternoon
No Reason To Communicate
Hand In Hand
Target
Panic
Be Strong
Frieda und die Bomben
Summer (mit RATM-Schluss)
I Don't Care as Long As You Sing
I Don't Need It
Hello Joe
Sabotage (Beastie Boys)
Kings of Metal
Let Me In
Schlecht
Iron Maiden
Am Samstag gegen 22.00 Uhr war es dann so weit, Iron Maiden das Metal Urgestein, schlechthin gibt sich die Ehre auf der Hauptbühne. Da wird nicht gekleckert sondern geklotzt. Die Engländer fahren die volle Rock´n Roll Show auf. Der Bühnenaufbau ist mal wieder seht opulent gestaltet mit übergroßen, permanent wechselnden Eddie-Backdrops, Treppen und Stegen. Da erscheinen die Musiker fast klein. Die drei Gitarristen fegen über die Bühne und liefern sich wilde Gitarrenduelle, Chef Steve Harris feuert seine typischen Bassläufe in passenden Posen ab. Die Sirene Bruce Dickinson rennt und springt über die Bühne als sei er 20 und trifft dabei jeden Ton absolut sauber. Während der Show gibt sich Eddie zweimal die Ehre. Einmal als übergroßer Schädel, der sein Hirn entblößt zum anderen Mal als übergroße Puppe die über die Bühne latscht und sich mit Janick Gears anlegt. Auch der Leibhaftige höchstpersönlich fährt während „The Number Of The Beast“ aus dem Bühnenaufbau hervor. Kombiniert mit perfektem Licht und Ton ergibt das eine überaus sehenswerte Show. Einziger Wehrmutstropfen ist die für mich unverständliche Songauswahl des gut zweistündigen Sets. Es wurden nur Songs von den ersten vier Alben gespielt. Das hat zur Folge, dass zwar reichlich Klassiker gespielt wurden aber eben auch einige unnötige Songs wie „Remember Tomorrow“ dargeboten wurden und einige andere Hits fehlten. War trotzdem schön. (rg)
Samstag, 2. Juli - Zelt
Narziss
Wirklich wach war ich nicht, und die Ravioli waren auch noch nicht ganz heruntergewürgt, als NARZISS auf dem Programm stand. Pünktlich um zwei waren die Reihen vor der Tent-Stage gut gefüllt und ohne Umschweife ging es gleich voll zur Sache: Mit sehr viel Energie und guter Bühnenpräsenz gelang es der Jenaer Combo die Menge in Bewegung zu setzen. Ihr metallisch angereicherter Hardcore verfehlte seine Wirkung nicht und gewährte kaum eine Pause zum durchatmen. Auffällig war, dass fast das komplette (deutsche) Textrepertoire bestens bekannt war und auch lauthals mitgesungen wurde. Spielerisch einwandfrei und ausschließlich mit Mörder-Songs bewaffnet, zog man ins Feld gegen Schlafmangel und Müdigkeit…mit großem Erfolg versteht sich! Die „Selbstverliebten“ zeigten auch keine Schwächen im Umgang mit einem größeren Publikum und hatten alles bestens im Griff; allen voran Sänger Alexander Bartsch, der nach einer schönen Anti-Rechts-Ansage das komplette Zelt für eine Wall Of Death teilte. Sehr geil! Die Reaktionen waren entsprechend und somit auch der Weg frei für eine äußerst gelungene Eröffnung des Festivalreigens am Samstag. (cj)
Merauder
So, gerade noch rechtzeitig von der Mainstage weggekommen, um die ersten Akkorde des allmächtigen „Master Killer“ aus den Boxen der Hardbowl-Bühne in meine Ohren geballert zu bekommen. Nicht jede Band ist in der glücklichen Lage, ihr Set mit so einem Song-Monster eröffnen zu können; logischerweise gab's dann auch kein Halten mehr und ein beachtliches Pit, welches das Zelt gut zur Hälfte füllte, war die Folge. Den New Yorker Jungs bereitete es im Anschluss keine Schwierigkeiten, die Stimmung am Kochen zu halten - und nicht nur, weil sie bis auf „No Warning“ und „Payback“ fast ausschließlich Songs der ersten beiden Alben zum Besten gaben. Vor allem Jorge Rosado lieferte am Mikrophon eine energiegeladene und gleichermaßen schweißtreibende Show ab und wurde von seinen Kollegen (in etwas verändertem Line-Up) bestens unterstützt. Mit viel Humor wusste er die Spielpausen zu gestalten, so beklagte er sich z.B. über Grasmangel: „Fuckin' Murphy's Law smoked it all“… Der gut gemixte Sound und eine begierige HC-Meute taten ein Übriges und ein wirklich gelungener Auftritt war in trockenen Tüchern. Die Hits „Life Is Pain“ und „Downfall Of Christ“ durften natürlich nicht fehlen und rundeten eine gute halbe Stunde NYC-Metalcore bestens ab. Trotz einiger erstklassiger Bands an diesem Samstagnachmittag, konnten MERAUDER auf jeden Fall ein Highlight setzen. (cj)
Man verzeihe mir die blöden Fragen, aber: Hatten die nicht mal nen zweiten Gitarristen? Hatten die nicht mal Haare? Scheissegal an sich, war auch so launig! Ich finde genau ein Album der Jungs cool, und obwohl das jetzt ca. zehn Jahre auf dem Buckel hat, sind die Mannen um Sänger Jorge wohl meiner Meinung und somit gabs auch ordentlich Material vom Überwerk "Masterkiller". Sänger und Basser hatten sich extra in ihre DMS-Shirts geworfen, wobei der Sänger wohl seinen Gürtel vergesen hatte, denn er hielt ständig seinen Hose fest. Negativ aufgefallen ist der Gitarrist, bei den Soli wirkte er nämlich rechlich unsouverän. Der letzte Song war dann "überraschenderweise" "Masterkiller" und wurde hauptsächlich vom Volk gesungen, da der Sänger vorne an der Absperrung entlangtigerte und den Publikumskontakt suchte. (tj)
Murphy´s Law
Zwischen den beiden bissigen Hardcore Bullterriern Merauder und Terror erschienen die New Yorker Saufcore Haudegen von Murphy´s Law recht exotisch. Diesen schien das aber gar nichts auszumachen und zündeten die volle Partycore Bombe. Vom Originallineup ist meines Wissens nur noch Jimmy Gestapo übrig geblieben. Der machte sich beim Publikum mit seinen spaßigen Ansagen Freunde und wurde entsprechend abgefeiert. Mein Ding war das nicht so, lustig wars aber allemal. (rg)
Terror
Man konnte förmlich spüren, wie die Menge kurz nach 17 Uhr immer unruhiger wurde und sich für den anstehenden TERROR auf der Bühne bereit machte. Als es dann soweit war, wurden keine Gefangenen mehr gemacht… angeführt von Shouter Scott Vogel ließen die fünf Kalifornier die Hölle über das Hardbowl-Zelt hereinbrechen. Was auf Platte schon beeindruckend ist, lässt sich live kaum in Worte fassen. TERROR ist pure Energie und Intensität, die sich hier auf dem Full Force in einer erdbebenähnlichen Show entlud, welche bestimmt mehr einer Massenschlägerei, denn einem Konzert ähnelte… aber immer fair, wie es sich gehört. Die Songs schlugen im Auditorium wie Bomben ein, egal ob es die Knüppelstrophen von „All That I've Got“ und „No One Cares“ oder die langsameren Mosh-Parts von „Overcome“ und „Enemies In Sight“ waren, die Publikumsreaktionen fielen extrem heftig aus. Das „Down With The Underdogs“-Album wurde, neben einigen Stücken von „Lowest Of The Low“, fast komplett rauf- und runtergespielt und die Leute waren von diesem Oldschool-Mosh-Mix offensichtlich mehr als begeistert. Als dann „Spit My Rage“ aus den Boxen donnerte, gipfelte das Ganze in einem monströsen Circlepit, wie ich es selten gesehen habe. Als besonders beeindruckend empfand ich aber die Bühnenpräsenz des Frontmanns der Jungs aus Orange County. Einfache, ehrliche Ansagen genau auf den Punkt und Stage Acting in perfekter Manier, ohne irgendwie aufgesetzt zu wirken… so und nicht anders muss es sein! Seine Mitstreiter ließen sich ebenfalls nichts nachsagen und lieferten eine HC-Show der Extraklasse ab. Wahrscheinlich steh ich mit meiner Meinung nicht alleine da, dass dies einer der besten Auftritte des ganzen Festivals war. (cj)
Maroon
Nachdem im Vorfeld die Jungs von TERROR ordentlich abgeräumt hatten, war die Menge schon mehr als angewärmt und konnte auch immer mehr Zuwachs aus Richtung Hauptbühne verzeichnen. Obwohl die Vorraussetzungen also günstig waren, stellte ich keine allzu großen Erwartungen an die nächsten 40 Minuten, denn der letzt jährige WFF-Auftritt von MAROON war mir in weniger guter Erinnerung geblieben. Das Quintett aus Nordhausen, welches sich bei Abacus/Century Media etabliert hat, zeigte aber gleich vom ersten Song an, dass sie auch anders können und stellte bis hin zum letzten Stück eine sehr gute Show auf die Beine. Von Andre Moraweck, dem Mann am Mikro, energisch angefeuert, zeigte das Publikum, dass man nicht zum Rumstehen gekommen war. Voller Körpereinsatz direkt vor der Bühne und kollektives Kopfnicken in den hinteren Reihen war angesagt, und so wurde es im Hardbowl-Wigwam allmählich drückend schwül. Dies hielt die (Teilweise-)Straight-Edge-Band aber nicht davon ab, ihre Metal-Salven immer wieder aufs Neue abzufeuern, und der Meute noch mehr einzuheizen. „Endorsed By Hate“ stellte den Hauptanteil an der Setlist, aber es wurden auch einige ältere Sachen, wie „Stillborn“ und „Shadow Of The Vengeance“ herausgehauen. Das obligatorische Seine-eigene-Spucke-wieder-auffangen-Spiel wurde vom Frontmann natürlich auch nicht ausgelassen und somit vermisste man nichts, was ein gutes MAROON-Konzert ausmacht. Die Jungs haben bewiesen, dass sie sich mittlerweile zu einer wirklich geilen Live-Band entwickelt haben und konnten in erstaunlicher Manier auch meine letzten Vorbehalte zerschlagen. (cj)
Könnt Ihr Euch noch an die Messer-Szenen in Crocodile Dundee erinnern? „Das ist ein Messer!“ usw.? Da musste ich spontan daran denken, als ich das Drumkit von Nick Wachsmuth sah, DAS war mal ein Drumkit: 5 (!) Toms! Da war wohl nur das Maiden-Kit größer... Optisch war die Band ebenso gemischt wie ihre Musik, Metal (Gitarrist mit Kutte und Stretchjeans,lange Haare) traf auf Hardcore-Optik. Der Basser schmückte sich mit nem Instrument im SG-Style und links und rechts neben den Gitarrenracks waren Artwork-Aufsteller platziert. Sänger Andre Maraweck war als der Aktivposten der Band nur am Rennen, Brüllen, Mikro-Lasso-Schwingen, Spucken und Leute anfeuern, einmal gings sogar kopfüber in und auf die Menge - geil! Auch die Saitenhexer waren ordentlich in Bewegung, die Gitarristen munter am Seitenwechseln wobei der Basser sich hauptsächlich aufs Bangen beschränkte. Die Security hatte mit den Massen an Crowdsurfern alle Hände voll zu tun und auch ein fetter Pit war am Start. Ein Song wurde dann auch brav Maiden und einer Jacob Bredahl (Hatesphere, Barcode) gewidmet. Meiner Meinung nach ganz klar die beste Band des Festivals, einzig die Bass-Drum holperte bei den DoubleBass-Passagen ab und an etwas- kann aber auch am Mikro gelegen haben. Ach ja, am Schluss wünschte der Sänger sich dann den grössten Circle-Pit des ganzen Festivals - Weihnachten im Juli? Egal, er bekam ihn! (tj)
Sonntag, 3. Juli - Mainstage
Durch eine krankheitsbedingte Motörhead-Absage (der Warzen-Gott hatte wohl Kreislaufprobleme und lag in ner deutschen Klinik) rutschten alle Hauptbühnen-Bands auf und bekamen ein paar Minuten mehr Spielzeit. Anthrax (im Original-Line-Up) avancieretn somit zum Headliner. (tj)
Superbutt
Erst mal brav entschuldigt haben sie sich: "sorry for the rude awakening, we are Superbutt from Budapest, Hungary". Komplett in schwarz gekleidet und mit einem Bassisten, der sein Instrument auf Nippelhöhe trug boten die Ungarn ihren Crossover dar. Warum sie ausgerechnet Black Sabbath mit einem Cover (Ironman) ehrten und dafür Zeit opferten, die sie mit eigenen Material hätten füllen können, ist mir schleierhaft. Auch hier wurde artig gewidmet: ein Song ans WFF-Team für die Auftrittsmöglichkeit und die größte Bühne, auf der sie je gespielt haben und einer an Pro-Pain, mit denen sie wohl schon mal zwei Wochen auf Tour waren - wo sie mit ihrem System Of A Down-Sound wohl wenig Sonne hatten... (tj)
Dew-Scentend
"Ich weiss, es ist früh und Ihr habt nen Schädel, aber deswegen sind wir ja hier!". Den Schädel dürte Sänger Leif selbst auch gehabt haben, denn er hatte am Vortag Geburtstag. Trotz der frühen Stunde fanden sich schon beachtlich viele Headbanger vor der Hauptbühne ein um den zweiten Auftritt der Braunschweiger beim Force zu erleben. Und das Gebotene war mal wieder nicht nur die Vollbedienung für die Nackenmuskulatur und Gehörgänge, sondern mit vier rotierenden Mähnen auch optisch wertvoll. Als Revanche für die Widmung vom Vortag gabs die Death-/Grind-Granate "Never to Return" vom neuen "Issue VI"-Album für Maroon. Zwischenzeitlich trübten kleinere technische Probleme die Laune, das hatte man aber schnell im Griff. Als Abschluss-Bomben gabs "Cities of the Dead", "Turn to Ash" und "Acts of Rage", live immer wieder eine Bank. (tj)
Raging Speedhorn & Pro Pain
Ich muss gestehen, dass ich mir beide Band nur im vorbeigehen bzw. zwischen Essensuche (ja, auch das muss mal sein) und Zeltbühne angeschaut habe. Raging Speedhorn machten auf der Bühne denselben Eindruck den sie auch auf Platte machten. Haufenweise Power, richtig viel Druck aber auch kaum Ideen und sehr ähnliche Songs mit 0815-Riffs. Ähnlich verhält es sich bei Pro-Pain. Die Band wiederholt sich nun schon seit Jahren. Ohne die neuen Songs wirklich zu kennen waren sie sofort durchschaut und durch die Alten 1:1 austauschbar. Klar, die Band ist auf der Bühne eine absolute Macht, hat das Publikum fest im Griff, spielt souveräne. Der Sound von Pro Pain ist für ein Festival auch geradezu prädestiniert und die Leute hatten entsprechend Spaß. Mich hat es aber schnell gelangweilt. (rg)
Hellacopters
Cool und lässig sind sie die Schweden rund um ex-Entombed Drummer Nicke. Inzwischen rockt die Band nicht mehr ganz so schweinemäßig wie zu ihren Anfangszeiten und befasst sich nun lieber mit wohlgeformten, immer noch kantigen Rock´n Roll Hits. Von denen hat die Bandn inzwischen reichlich in der Tasche. Eine Tatsache mit der sie auch nicht auf dem WFF hinter dem Berg hielten. Das Publikum schien sich ihre Energie für Anthrax aufzusparen bzw. war aufgrund der Motörhead Absage schon abgereist. Vor der Bühne bot sich jedenfalls ein für eine zum Co-Headliner aufgestiegene Band ein relativ trauriges Bild. Die Zuschauer die gekommen waren erfreuten sich jedoch an einer tadellosen Rock´n Roll Show. (rg)
Anthrax
Da Lemmy Kilmister aufgrund einer akuten Dehydrierung und damit verbundenen Erschöpfungszuständen in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste (laut Pressemitteilung des Labels SPV weigerte sich der Motörhead-Fronter während den hohen Temperaturen anstatt Cola-Whiskey doch auch mal einen Schluck Wasser zu trinken), rückten die Kultthrasher von ANTHRAX auf die Headlinerposition und durften statt einer Stunde, stolze 75 Minuten das WFF-Publikum in Extase versetzen. Vom kuttentragenden Headbanger bis zum Hardcore-Kid fand sich jeder, der etwas mit harter Musik anfangen kann, vor der Bühne ein und mobilisierte am dritten und letzten Tag noch einmal seine Kräfte, um die New Yorker Milzbrand-Combo auf ihrer einmaligen Reunion-Tour im 80-er Jahre-Lineup Belladonna/Spitz/Bello/Ian/Benante live zu erleben. Bereits als die ersten Töne von „Among The Living“ erklungen, gab es kein Halten mehr und es wurde gemosht bis zum Abwinken. Riffgott Scott „Not“ Ian wurde wieder zum menschlichen Gummiball und Charlie Benante, der hinter dem riesigen Drumset kaum zu sehen war, trommelte alles in Grund und Boden. Desweiteren wurden Klassiker wie „Got The Time“, „Caught In A Mosh“, „N.F.L“, dem Trust-Coversong „Antisocial“ und „Madhouse“ aus den Boxen geschossen. Anthrax schlossen die Mainstage mit einem der besten Auftritte des Wochenendes und bereiteten sich selbst in dieser Formation einen würdigen Abschied mit einer mehr als gelungenen Setlist. Eine wahre „Fistful Of Metal“ oder anders ausgedrückt: „Metal Thrashing Mad!!“ (hst)
Nachdem Motörhead Ihre Headlinershow kurzfristig absagen mussten war es nun an Anthrax, dem With Full Force 2005 zu einem würdigen Abschluss zu verhelfen. Die Jungs im Original – Line Up von 1987 mit Joey Belladonna und Dan Spitz zu sehen war eine wahre Freude. Es wurden alle Hits der Belladonna Ära zum besten gegeben und das Publikum nahm Kracher wie Caught In A Mosh, Madhouse , Medusa oder I Am The Law mit unglaublicher Begeisterung auf. Beim Megasong Indians forderte ein überglücklicher Belladonna den obligatorischen „Wardance“ und bei I´m The Man durfte die NOT – Schildkappe natürlich auch nicht fehlen. Scott Ian war ebenfalls hingerissen von den Reaktionen des Publikums und brachte mit stetigem Grinsen und wilden Hüpf- und Mosh- Einlagen seine Freude zum Ausdruck Alles in allem ein sehr geiles Konzert mit vielen Highlights in dem Anthrax Ihrem Headlinerjob voll gerecht wurden. (joschi)
Sonntag, 3. Juli – Zelt
ZSK
Der melodische aber energiegeladener Punkrock von ZSK war genau das richtige um die von den vergangenen Tagen müden Knochen wieder in Gang zu bringen. Die Band, die locker als die deutschen Anti-Flag durchgehen, zeigte sich sehr engagiert die müde Meute wieder fit zu bekommen. Dies gelang ihnen auch äußerst gut. Die Songs mit mal deutschen, mal englischen Texten durchmischt mit coolen Gegen-Rechts Ansagen kamen gut an. Mir hat auch gefallen. (rg)
Fear My Thoughts
In Bezug auf die Performance der Band von einer Enttäuschung zu sprechen wäre übertrieben, aber ich hatte einfach mehr erwartet. Das war rein instrumental einwandfrei, gesanglich gabs auch nichts zu meckern aber insgesamt war das alles null mitreißend und fast schon lieblos runtergespielt. Der Basser stierte für die Parts, die er spielte, auch viel zu sehr auf seine linke Hand und der Sänger meisterte zwar sowohl Black-Metal-Gekeife als auch seine Shouts souverän, hatte aber sowas von keine Ausstrahlung... schade auch, hatte mich so auf die Jungs gefreut. (tj)
Nachdem ich den Sonntagmorgen dazu genutzt hatte, meine letzte Kohle auszugeben, dumm auf dem Festivalgelände rumzustehen und mir nebenbei einen üblen Sonnenbrand auf der Glatze abzuchecken, war es an der Zeit etwas Vernünftiges zu tun… also ab ins Zelt und FEAR MY THOUGHTS schauen! Mit brachialem Sound und bester Festivallaune ausgestattet, legte sich die 5-Mann-Combo aus Rheinfelden ordentlich ins Zeug und zeigte uns wo der Barthel den Most holt. Mit ihrer schwer metallastigen Hardcore-Mucke inklusive Grunz- und Schreigesang waren sie an diesem Tag eindeutig die härteste Band auf der Hardbowl-Bühne. Einigen war es bald auch zu viel und der Schauplatz wurde den Metalheads überlassen. Diese kamen dann aber voll auf ihre Kosten, denn was FMT da ablieferten, konnte sich durchaus sehen und hören lassen. Professionell und technisch auf hohem Niveau präsentierte sich die gesamte Band - ohne Ausnahme, und dies spürte auch das Publikum, denn viel Beifall war der Dank dafür. Einzig die Songauswahl hätte für meinen Geschmack etwas abwechslungsreicher sein können, denn bis auf wenige Ausnahmen wurden nur die derbsten Mosh-Bretter von „The Great Collapse“, „This Machine Runs On Fear“ und „Vitriol“ durchgebolzt. Dies tat dem Gesamteindruck aber keinen wirklichen Abbruch und somit verpassten alle, die nicht da waren, die beste Band auf der Tent-Stage an diesem Sonntag. (cj)
Smoke Blow
"OK Ihr Wichser, bewegt Euren Arsch mal!" - Asi-Rotzpunk in the House, äh Zelt! Leider recht matschiger Sound, was ie Band aber nicht daran hinderte veritabel das Zelt zu rocken. Während des gesamten Auftritts wurde immer wieder munter das Publikum beschimpft, die freuten sich trotzdem über Songs wie "Iron in my Soul" von den Kielern. Launige Show der Jungs inklusive freundschaftlicher Rauferei zwischen den beiden Sängern und gelegentlich gegenseitigem Anrotzen – macht man das so in Kiel? Und kann sich irgendjemand Sänger Letten bei seinem Job im Kindergarten (KEIN Scheiss!) vorstellen? (tj)
Harley´s War
Überraschend wenige Besucher waren zur Zeltbühne gekommen um Ex-Cro-Mag und Hardcore Legende Harley Flannigan zu sehen. Die Zuschauerzahl verringert sich im weiteren Verlauf des Sets immer weiter. Keine Ahnung woran das gelegen hatte. Harley prügelte sich durch Songs von Harley´s War, The Transplants und natürlich den Cro-Mags und lieferte dabei eine recht energische Show ab. Der Typ hat ohne Zweifel was an der Klatsche, anders sind die dummen Ansagen und das fiese Gepose nicht zu erklären. Unterhaltsam war die Show aber dennoch. Roh und direkt, eine Reise zurück in die Zeit als Hardcore noch gefährlich war. Mir hat es überraschend gut gefallen, obwohl ich eher gedämpfte Erwartungen an die Show hatte. Jedenfalls wesentlich besser als die Cro-Mags Show vor ein paar Jahren auf der Hauptbühne. (rg)
Brightside
Nach ihrer langen Phase der Untätigkeit war es klar, dass sich Brightside bald auflösen würden bzw. einige glaubten dies sei längst geschehen. Die ehemals als Ziehbrüder der Rykers gehandelte Band gab sich nun auf dem With Full Force tatsächlich ein allerletztes Mal die Ehre. Allerdings wäre es für die Band wohl besser gewesen einfach still und heimlich den Löffel abzugeben als solch eine erbärmliche Show abzuliefern. Die Band spielte absolut lustlos ihre „Hits“ herunter und kam damit nicht einmal ansatzweise an die Energie ihrer besseren Tage heran. Einzig der Sänger gab sich sichtlich Mühe und begab sich direkt ins Publikum und versuchte für Stimmung zu sorgen. Mit seinen teilweise lächerlichen Ansagen und der Einübung von Sing-Alongs (sic!) disqualifizierte aber auch er sich. Ziemlich schwache Vorstellung. (rg)
Ach ja: Gewinner des „Idotischtes-Shirt“-Wanderpokals war für mich dieses Jahr "Ich trinke Mädchenblut". (tj)
(rg)Dieser Artikel wurde 3466 mal gelesen