Born From Pain / End Of Days / Redrum Inc. / Machinemade God /
Machine Made God machten an diesem Abend den Anfang. Das Underground war nur spärlich gefüllt und das Publikum drückte sich in den Ecken herum. Ein paar unerschrockene HC-Kids jedoch zeigten auf der Tanzfläche ihr Können und feuerten die Band so auf ihre Weise an. Gar keine Frage – Machine Made God spielten ihr Set saumässig tight runter, aber man wurde das Gefühl nicht los, dass es ein wenig an Spielfreude mangelte, denn irgendwie wollte der Funke nicht überspringen. Nach einer coolen Ansage und kleinen Dankesrede an Publikum und Veranstalter spielten Machine Made God dann meinen Lieblingssong: „Losses To Lessons.“ Auch sonst wurde viel vom neuen Album geboten. Echt saufette Songs, aber irgendwie wird es auf Dauer ein bisschen langweilig. Vielleicht täte der Band ein wenig mehr Humor und Selbstironie gut. Das würde Entertainment Pluspunkte geben.
Als nächstes waren Redrum Inc an der Reihe. Die hatten im Gegensatz zu Machine Made God keinen Mischer dabei und so von Anfang an mit dem Sound zu kämpfen. Allerdings besserte sich das während des Sets merklich. Redrum Inc waren an dem Abend ein wenig deplaziert, weil nix Hardcore. Trotzdem wurden sie vom Publikum gut angenommen – besser sogar als ihre Vorgänger. Das Publikum bekam einen Querschnitt durch die letzten beiden EPs geliefert. Ganz besonders stachen zwei neue Kracher heraus - deren Namen wohl noch geheim sind – und das ruhigere „Crown“, welches mir jedes Mal ne Gänsehaut auffe Ärmchen zaubert. Als besonderes Schmankerl gab es noch zwei Coversongs von Crowbar: „High Rate Instinction“ und „All I Had I Gave“. Zum krönenden Abschluss noch die Dampfwalze „Defense Line“ wobei sich das Publikum in einen fetten Moshpit verwandelte.
End Of Days hatte ich bis dato schon zwei Mal gesehen und im Gegensatz zur aktuellen Hammerscheibe war ich live eher enttäuscht. Doch das sollte sich diesmal ändern. Man merkte End Of Days an, dass sie 2005 schon über 70 Shows gespielt hatten, denn so was von fett, tight und spielfreudig sieht man selten. Als zweiter Song direkt das Titelstück der neuen Scheibe: „Dedicated To The Extreme“. Es gab kein Halten mehr. Jeder war irgendwie in Bewegung und scheinbar konnte ein Großteil des Publikums die Texte auswendig. Zwischen den Stücken unterhielt Frontsympath Kevin die Meute mit seinem augenzwinkernden Gelaber. Allerdings wurde es auch einmal etwas ernster als es dann die obligatorische Ansage zum Thema New Orleans gab, in der Kevin noch einen Bezug zum Irak herstellte (man lese das End Of Days Interview). Am Sound gab's gar nix zu meckern. Auch die Bühnenshow war klasse mit viel Proppellerheadbangen von der Langhaarfraktion. Besonders erwähnenswert noch die „Klappmessersprüge“ von Sportskanone Kevin. Sehenswert!! Beide Daumen hoch!!
Aber der Headliner kommt ja noch: Born From Pain. Von Anfang an gab es direkt einen saufetten Pit und jeder grölte die Texte mit. Wo bei End Of Days noch Blastbeats regierten, waren es hier gnadenlose Moshparts. Insgesamt war das Set eher im Midtempobereich angelegt. Von mal zu mal gefallen mir Born From Pain live besser und mir wird immer mehr klar warum die Band echt zur Speerspitze des europäischen HC gehört. Saufette Bühnenshow, sympathische Band, unglaublich fetter Sound und Songs die alles in Grund und Boden stampfen. Als zweiter Song „Rise Or Die“ in den das Publikum unglaublich einsteigt. Dann nach einer Ansage über die Gemeinsamkeiten von HC und Metal mein persönlicher Favorit „Reclaiming The Crown“. Das ganze Set durch ein Hit nach dem anderen und keine Schwächen oder Längen. Alles in allem echt ein cooler Abend mit vier starken Bands!!!
(jr)
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