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Haunted, The / Mastodon / Hatesphere /

21.04.2003, München, New Backstage

Bündig mit dem Ende des Interviews mit The Haunted-Sänger Marco gings dann in der Halle livehaftig zur Sache. 5 sympathische, jugendliche Herren enterten die Bühne (alle drei besaiteten Musiker in schicken schwarzen Hemden, der Sänger im Exodus-Shirt) und legten los: "Hallo, wir sind Hatesphere aus Dänemark und jetzt geht los!". Und wie das losging... Ich hab vorher ein paar Reviews ihrer aktuellen Scheibe "Bloodred Hatred" gelesen und wusste also in etwa was mich erwarten würde. Obwohl das 95%iger Thrash-Metal der heftigeren Art war, hat man beim bellenden Gesang doch gewisse Hardcore-Roots herausgehört. Gelegentlich begab sich der Sänger dann aber auch für kurze (ironische?) Passagen in höhere Gesangsgefilde. Der Sänger sprang dann auch direkt beim ersten Song ins Publikum und ging auf Tuchfühlung mit den ersten Reihen interessierter Zuhörer. Die Seiten- und Solo-Fraktion überraschte gelegentlich gar mit richtig traditionellen Einschüben (so a la Maiden), das Ganze hat aber jede Menge Spaß gemacht und ging selbst beim ersten Hören richtig gut ins Ohr: Snap your fingers, snap your neck! Das Publikum nahm die Dänen mehr als dankbar auf und die ersten Reihen bewegten sich und ihre Haare sehr engagiert. Überraschenderweise funktionierte sogar die Aufforderung des Sängers ein paar Schritte nach vorne zu machen und die Lücke vor der Bühne zu schliessen... Auch auf der Bühne hatte man viel Spaß, die Jungs grinsten sich eins und man kann sich in etwa vorstellen, dass mit der Tour wohl ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Die reife und überzeugende Darbietung hab ich in der Umbauspause dann auch gleich mit dem Kauf der CD honoriert.
Mastodon [griech.]: ausgestorbene, nur aus dem Jungtertionär bekannte Gattung etwa elefantengroßer Rüsseltiere; mit zu Stoßzähnen verlängerten Schneidezähnen. Tja, dieses Defintition sagt über die Musik noch nichts aus, ich will es mal so sagen: sie sind bei Relapse unter Vertrag. Und wer jetzt mit Label-Namen nichts anfangen kann, dem hilft vielleicht die Aufzählung der folgenden Relapse-Bands auf die Sprünge: Neurosis, Soilent Green, Nile, Dying Fetus, Nasum, Dillinger Escape Plan. Harter Tobak sag ich mal, nichts das man auflegen würde um sich's mit der Freundin gemütlich zu machen... Nicht dass es schlecht gewesen wäre, was die Herren, tolle Musiker allesamt, darboten, nur eben lange nicht so direkt wie die Bands, zwischen denen sie auf dieser Tour gelandet waren. Da gings nichts wirklich in die Beine, der Spannungsbogen war keiner, wies keinerlei Täler oder Spitzen auf und alles in allem waren die 40 Minuten doch eher anstrengend. Humor haben sie trotzdem bewiesen, denn als letzten Song coverten sie doch tatsächlich nen Thin Lizzy - Song!
Was dann mit The Haunted folgte waren 75 Minuten Brett, fast permanent voll auf die zwölf und sowas von souverän in der Performance bei gleichzeitig überdeutlicher Hingabe und Leidenschaft. Mehr als sympathisch war von Anfang an, dass auf jeglichen Schnickschnack verzichtet und auch keinerlei Gehabe an den Tag gelegt wurde. Will sagen keine ewige Umbaupause, Headliner mit gleich viel Licht und Sound wie die Supportbands, keinerlei Bühnenaufbauten (es gab grade mal ein Backdrop mit dem Albumcover, nicht mal der kleine Drumriser war mit Tuch verhängt), keine prahlerischen Boxentürme (beide Gitarristen hatten nur eine 4x12er Box mit nem dazugehörigen Topteil, keinerlei Effektracks!). Man merkte der Band zu jeder Zeit des Auftritts an, dass sie heiss war, schliesslich war das die erste Tour für sie als Headliner. Die Saiteninstrumente waren allesamt mit Sendersystemen bestückt und so war einiges an Bewegung auf der Bühne. Sänger Marco wirkte, als ob er ständig unter Spannung stehen würde, permanent tänzelnd, das Volk animierend und entgegen sämtlichen Gesetzen der Schwerkraft auch auf den schrägen Monitorboxen mit sicherem Stand unterwegs. Auch die Musiker zog es (mit Ausnahme des Drummers natürlich) permanent in Richtung des Publikums und so verbrachten sie den Großteil des Sets an der Bühnenkante.
Die erste Ansage gabs gerade mal nach dem vierten Song und in diesen wenigen Pausen machte Marco immer wieder deutlich wie sehr die Band den Auftritt geniesst. Die einzelnen Blöcke des Sets wurden mit Einspielungen kurzer Soundsamples verbunden in denen die Band kurz ihre Instrumente nachstimmte oder nen Schluck trank. Hollow Ground wurde den Ladys im Raum gewidmet, auf Marcos Frage, ob den Mädels im Saal wären gaben ein paar von ihnen Laut, was von ihm verschmitzt mit "They´re not many, but they´re brave!" kommentiert wurde. Der vorletzte Song, "Chokehold" stand eigentlich gar nicht auf der Setlist, die Schweden hatten aber offensichtlich so viel Spaß auf der Bühne und an ihrem Publikum, dass er spontan hinzugefügt wurde - dafür hab ich auf der Setlist auch "dark intentions" gelesen, bin mir aber gar nicht sicher, ob sie das gespielt haben... Krönender Abschluss war wie immer "hatesong" und da rafften sich dann alle noch mal auf, es entstand ein riesiger Pit vor der Bühne in dem es auch gut zur Sache ging - ein besseres Finale hätten sich wohl weder Band noch Zuschauer wünschen können!
Bleibt noch zu sagen, dass auch das Merchandise sehr volksnah gehalten wurde, zwischen 14 und 18 Euro für ein Shirt ist mehr als fair und die Vorbands durften ihre Artikel sogar billiger als der Headliner anbieten - eben Metal wie er sein soll!!!

Setlist The Haunted

intro
privation of faith
god puppet
shadow world
chasm
trespass
undead

intro
Leech
Revelation
In vein
Shit heda
Hollow ground

intro
D.O.A.
dark intentions?
bury your dead
bloodletting
bullet hole
silencer

one kill wonder
chokehold
hatesong
outro

(tj)

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