Agnostic Front / First Blood / Settle The Score / Cheap Thrills /
In der Übach-Palenberger Rockfabrik fand zum zweiten Mal innerhalb eines guten Jahres eine Show von Agnostic Front statt. Die erste war letztes Jahr im März, als man gemeinsam mit Death Before Dishonor und Diecast tourte. Damals waren schätzungsweise einige Leute mehr vor Ort. Ausreichend gefüllt war die Location jedoch auch diesmal. Vielleicht waren aufgrund der Ferienzeit einige Leute weniger da. Dazu war es draussen wieder mindestens an die 35 Grad heiß und los ging das Konzi bereits vor 19 Uhr. Einige Menschen hatten sicherlich mehr Lust auf schwimmen oder den Abend am See zu gestalten. Veranstalter war wie schon letztes mal das http://www.beerandmusic.de -Team, welches in NRW, überwiegend in der Ecke Düsseldorf/Ruhrpott Punk- und Hardcore-Shows organisiert.
Coole Pics von der Show gibt’s bei
http://www.homeiswherethehearti.deviantart.com/gallery/scraps/
Los ging es mit CHEAP THRILLS, die uns ihren metallischen NYHC-Sound mit zahlreichen Moshparts um die Ohren bliesen. Höhepunkt ihres Sets war der Cro-Mags Coversong „World Peace“, der die meiste Action im Publikum hervorrief. Die Jungs hatten, wie übrigens die anderen Bands auch mit einem etwas matschigen Sound zu kämpfen.
Anschließend waren SETTLE THE SCORE aus dem nicht weit entfernten Mönchengladbach an der Reihe. Die Heavyweights sind mittlerweile Europaweit für ihren NY-meets Mosh- und Abgehparts-HC sehr bekannt und waren sogar schon in den Staaten auf Tour, jedoch hatten auch sie schonmal einen besseren Tag und stärkere Publikumsreaktionen. Auch hier war es wieder der Sound der nicht drückend und klar genug rüberkam. Unbeirrt davon wurde der Set schnurstracks durchgezogen. Die angekündigten CRUSHING CASPARS haben aus irgendeinem Grund (Festivalauftritt?) heute nicht gespielt. Dafür sollten THE SETUP aus Belgien als Ersatz einspringen, doch auch von denen war weit und breit keine Spur.
Somit waren FIRST BLOOD an der Reihe, die es endlich nach Europa verschlagen hat. Deren fünf Song Demo hat szeneintern schon einen gewissen Hype um die Band entstehen lassen, das völlig zurecht – so eine fettes Live-Brett. Die Band ist zwar eher stumpf als abwechslungsreich, dafür haben die aber eine Mordspower und einen Megadruck und werden vom ehemaligen TERROR-Bassisten Carl Schwartz angeführt, der eine gute Figur als Frontmann abgab. First Blood sind so gut, dass sie für ihr Debüt schleunigst von Trustkill unter deren Fittiche genommen wurden. Die Band hat einige Songs vom Demo und vom Erstwerk „Killafornia“ gezockt. Nach so 30 Minuten war dann leider schon wieder Sense.
Zu AGNOSTIC FRONT braucht man wohl nicht mehr viel zu sagen, hat wahrscheinlich fast jeder – egal ob Metalhead, Punker oder Hardcore-Kid – schonmal live gesehen. Seit ihrer Reunion vor circa zehn Jahren sind die NYHC-Pioniere mindestens zweimal pro Jahr in Europa auf Tour und spielen fast immer auch auf einigen Festivals. Bei Agnostic Front sieht man immer viele Leute im Publikum, diejenigen welche eher die älteren Songs mögen, da sind dann auch die älteren Fans in der Mehrzahl, sowie diejenigen, die eher auf die Songs seit der Reunion abfahren, was dann vermehrt die jüngeren Kids sind. Agnostic Front haben so viele Songs im Gepäck, da kann eigentlich nur gutes bei rumkommen. Von alten Krachern wie Cruxified über die Hymne Gotta Go bis hin zu aktuellen Brechern a la Peace, der auf der neuen Scheibe von Jamey Jasta mitgesungen wird (heute war es dann von Carl FIRST BLOOD) war quasi alles vertreten. Die neuen Songs klingen etwas metallischer als die anderen Sachen und kommen Live, vor allem seitdem die Band wieder um einen zweiten Gitarristen verstärkt wurde, sehr fett rüber. Die Zugabe der New Yorker wurde von Vinnie Stigma mit dem Song „Paulie, the beer drinking dog“ eingeläutet, ehe es dann dem Ende zuging. Wer schon bald wieder auf eine Show der New Yorker möchte, wird dazu im Winter bestimmt Gelegenheit bekommen. (mo)
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