Koroded - To Have And To Unhold
Koroded sind ohne Zweifel eine der am härtesten arbeitenden Bands im deutschen Underground. Die Jungs befinden sich praktisch permanent auf Tour, veröffentlichten bereits vor ihrem Plattenvertrag einige Alben in Eigenregie und blieben dabei völlig unberührt von aktuellen Trends. „To Have And To Unhold“ ist nach „The Absurd Beauty Of Being Alone“ nun das zweite Album auf Silverdust. Die Band hat sich wieder ein Stückchen weiterentwickelt ohne jedoch dabei von ihren Trademarks abzurücken. Der Neuzugang an der Gitarre Frank Fleckenstein bringt neuen Wind in die Band indem er neue Wege der Melodieführung beschreitet. Stilistisch bewegen Koroded sich noch immer im Bereich des modernen Metals. Bands wie Machine Head, Pantera und Fear Factory dienen als Referenz für die grobe Marschrichtung. Koroded haben ihren Stil über die Jahre so verfeinert und ihren eigenen Stempel aufgedrückt, dass diese Vergleiche nur noch bedingt bemüht werden können. Die Band bewegt sich permanent im Spannungsfeld aus ohrwurmartigen Melodien und brettharten Grooves. Da kann schon mal ein Blastbeat neben einer griffigen Melodie auftauchen. Die Dynamik der Songs wird von der variablen Stimme von Frontmann Jan noch einmal unterstrichen. Er trägt seine intelligenten Texte entweder brüllend, fauchend oder wunderschön singend vor. Immer mit voller Inbrunst und einem Charisma dem man sich kaum entziehen kann. Das Album ist sehr abwechslungsreich, so dass Langeweile gar nicht erst aufkommen kann. Koroded haben es einmal mehr geschafft auf ganzer Linie zu überzeugen. Ab sofort kann man die Jungs zusammen mit Betzefer auf europäischen Bühnen bewundern. Sowohl eine Show der Band aus Jülich als auch dieses Album sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. (rg)