Koroded - Dantalion
Es ist nun gut sieben Jahre her, dass Koroded ein Album veröffentlichten. Zwischenzeitlich stand es nicht gut um die Truppe aus Jülich. Eigentlich hatte man sich, bedingt durch den Weggang verschiedener Mitglieder, schon aufgelöst. Erst 2010 hat sich die Kernband aus Frontmann Jan, Gitarrist Andreas und Drummer Ben wieder zusammengerauft. Jetzt liegt das Ergebnis der neuerlichen Zusammenarbeit vor: „Dantalion“ führt den Stil der Band konsequent weiter, man merkt aber deutlich, dass die Mitglieder wieder Feuer unterm Hintern haben. Die neuen Songs klingen vor allem hungrig und energisch. Stilistisch ist man sich treu geblieben. Geboten wird moderner Metal mit Einflüssen von Fear Factory, Pantera und Machine Head. Darüber hinaus hatte die Band schon immer eine Menge Gefühl, das zwischen den brutalen Riffs seinen Platz bekommt. Die härteren Momente wirken nun übrigens deutlich derber. „Kill Buddha“ wartet wohl mit dem wuchtigsten Koroded Riffing überhaupt auf und auch die brutalen Growls von Frontmann Jan sind härter als je zuvor. In Sachen Melodieführung weicht die Band gekonnt von ausgetretenen Metalcore-Schemata ab und liefert wirklich interessante Melodien und Refrains. Diese benötigen zwar etwas länger bis sie zünden, bleiben dafür aber auch länger im Ohr. Koroded haben es geschafft, mit dem neuen Album sowohl alte Fans abzuholen, als auch das kreative Rad ein ganzes Stück weiter zu drehen. Sehr gelungen ist auch die äußerst kraftvolle Produktion, welche im bandeigenen Studio entstand. Koroded liefern mit „Dantalion“ ein ausgereiftes Album und vor allem ein willkommenes Comeback ab. Daumen hoch. (rg)