36 Crazyfists - Rest Inside The Flames
Die 36 Crazyfists aus Alaska geben sich nach ihrem recht erfolgreichen Zweitwerk aus dem Jahr 2004 ein drittes Mal die Ehre. Statt mit Eis bedeckt, wie auf dem letzten Album, steht das Herz auf dem Cover heute in Flammen. Die Zeit ist nicht spurlos an der Band vorbei gegangen. Ihren typischen Stil als Mixtur aus Nu-Metal, Screamo und Metal mit sowohl sehr melodischen als auch recht heftigen Momenten hat die Band zwar beibehalten, einige kleine Kurskorrekturen wurden jedoch vorgenommen. Auffällig ist beispielsweise der deutlich gesteigerte Anteil Metal. So könnten einige Parts durchaus von Metalcore Bands wie Caliban oder Killswitch Engage stammen. Trendreiterei kann man der Band dabei nicht vorwerfen, da sich diese Parts völlig natürlich in den Stil der Band einbetten. Doch nicht nur dass die harten Parts härter geworden sind, auch die melodischen Parts sind noch ein gutes Stück eingängiger und markanter geworden. Frontmann Brock Lindow leistet wieder atemberaubende Arbeit und pendelt immer zwischen markerschütterndem schreien und charismatischem singen. Die Band hat es geschafft das Zusammenspiel dieser beiden Gegensätze weiter zu verbessern, so dass praktisch jeder der Songs ein Hit ist. Songs wie der Opener „I´ll Go Until My Heart Stops“, “Felt Through The Phone Line” oder “The Great Descent” haben alle das Zeug dazu die Tanzflächen in Bewegung zu setzen, aber eben auch genügend Tiefgang um nicht als schnelle Ohrwürmer ohne Langzeitmotivation abgetan werden zu können. Als Gäste hat sich das Quartett Howard Jones von Killswitch Engage sowie Jonah Jenkins (Only Living Witness) und Tom Gomes (Something Of A Silhouette ) hinters Mikro. Mit „The City Ignites“ ist gar eine Ballade enthalten. Die 36 Crazyfists haben auf diesem Album alles richtig gemacht ohne dabei berechnend zu wirken. „Rest Inside The Flames“ ist ein rundum starkes Album. (rg)