Slayer - Christ Illusion
Slayer sind ohne Zweifel eine der wichtigsten Bands im Metal überhaupt und haben unzählige Bands aller Stilarten nachhaltig beeinflusst. Das letzte Album „God Hates Us All“ liegt nun schon wieder knapp fünf Jahre zurück. Neues Material ist also längst überflüssig. Das neue Baby hört auf den Namen „Christ Illusion“ und ist seit 1990 das erste Album in Originalbesetzung, also wieder mit Dave Lombardo an den Drums. Nachdem Slayer auf den letzten Alben sehr darauf bedacht waren modern zu klingen, besinnen sie sich nun zum ersten Mal zurück auf ältere Werte. So erinnert „Christ Illusion“ nicht selten an „Seasons In The Abyss“ und „Divine Intervention“, ohne allerdings den modernen Biss neuerer Platten abzulegen. Die Songs warten mit allem auf wofür man Slayer liebt. Die typischen aggressiven Killerriffs aus der Feder Hannemann/King, der beschwörende Gesang von Tom Araya und die donnernden Drums von Lombardo. Interessanterweise klingen letztgenannte viel weniger technisch als während der Bostaph-Ära. Songs wie „Eyes Of The Insane“ oder „Jihad“ sind Slayersche-Nackenbrecher wie man sie erwartet. Nicht nur musikalisch haben Slayer einen Schritt zurück gemacht, auch das Artwork stammt wieder von Larry Carroll der bereits „Reign In Blood“, „South Of Heaven“ und „Seasons In The Abyss“ das Artwork gemacht hat. Insgesamt ist „Christ Illusion“ ein solides Slayer Album mit reichlich messerscharfen Riffs, wirren Solos, kontroversen Lyrics und vor allem coolen Songs. Damit stecken Slayer locker 95% aller Metalbands in die Tasche, gemessen an der eigenen Messlatte ist das Album jedoch sicherlich keine Bestleistung. Gut genug um nicht zu enttäuschen, aber eben auch nicht stark genug um in Begeisterungsstürme auszubrechen. (rg)