Baroness - Red Album
Wenn das Cover mal nicht aus der gleichen Feder ist wie das der aktuellen Darkest Hour! Musikalisch gibts da aber eher wenig Gemeinsamkeiten, Baroness aus Savannah, Georgia gehen nämlich deutlich gelassener vor. "Red Album" ist nach mehreren EPs ihr Albumdebut und hätte wohl kaum eine bessere Heimat finden können als Relapse. Die 11 Titel bringen es auf stolze 55 Minuten Spielzeit und bereits der Opener kommt auf weit über sieben Minuten, was aber - abgesehen vom über 12minütigen Abschluss "Untiteled" - eher die Ausnahme ist. Die Songs atmen allesamt ein hohes Maß an Spielfreude und zeugen von immenser Erfahrung in bezug auf dynamisches Songwriting, die sich die Band wohl durch unermüdliches Touren erarbeitet und angeeignet hat. Trotzdem man sich auf die klassische Rockinstrumentierung beschränkt, gerät das nie langweilig, sondern ganz im Gegenteil stets abwechslungsreich und smart. So hat die Musik auch oft Vorfahrt vor dem Gesang und streckenweise (etwa bei "Wailing Wintry Wind") wäre wohl auch das schlimme P-Wort (Prog, nicht das was Ihr jetzt wieder gedacht habt!) angebracht. Als Vergleich sei hier mal Mastodon genannt, nach denen besonders die Gitarren ab und an klingen, Baroness hauen aber bei weitem nicht so derbe rein, wie die Ex-Relapse- und jetzt Warner-Band. Cool auch der Hauch von Country, der durch die akustischen Gitarren des Instrumentals "Wanderlust" säuselt. Tolles Album mit Langzeitmotivation und viel Potential für die Zukunft. (tj)