Shai Hulud - That Within Blood Ill-Tempered
"Rest assured, this is sincere, this is true". Mit diesen Worten eröffnet das neue, lang erwartete Album von Shai-Hulud. Man kauft es den Jungs auf Anhieb ab, dass es sich hier um ein durch und durch ehrliches Werk handelt. Shai-Hulud, die sich nach dem großen Sandwurm aus "Dune - Der Wüstenplanet" benannt haben, bieten in den zehn Songs eine rasante Berg und Talfahrt der Emotionen. Wie kaum eine andere Band packen sie all den angestauten Frust, die Wut und die Melancholie in ihre meist recht pessimistischen Songs. Sie setzen dies mit melodischem Metalleads, vertrackten Arrangements und gekonnt in Szene gesetztem Shouting um. Speziell der Gesang verleit der Platte eine besondere Tiefe. Der neue Sänger Geert haucht den Songs mit seinem engagiertem Geschrei und eindringlichem Sprechen Seele ein. Seine herausragenden Texte weichen von üblichen Szene Parolen ab und gehen als anspruchsvolle Poesie durch. Aus ihnen spricht Verzweiflung, Enttäuschung aber auch der Wille zur Veränderung. Auch bei der musikalischen Untermalung ist alles im Lot. Selten habe ich in letzter Zeit so stimmige, aber doch komplexe Arrangements gehört. Auf gängige Songformeln der Marke "Strophe, Refrain, Übergang" scheißen die Amis gänzlich. Stattdessen verschachteln sie geile Melodien, scharfe Breaks und epische Ausbrüche miteinander als wäre es das natürlichste der Welt. Die Platte ist sicherlich alles andere als "Easy-Listening" und sie braucht schon eine Zeit bis sie zündet. Dann gibt es aber kein halten mehr. Eigentlich ist es da kaum noch nötig das geile Artwork zu erwähnen. Das lange Warten auf diese Platte hat sich absolut gelohnt. Kaufbefehl! (rg)