Coalesce - 012:2
Gleich zu Beginn sei gesagt, wer sich für das (Post-)Hardcore-Genre interessiert und diese Platte nicht kennt, hat definitiv etwas verpasst. Coalesce waren Ende der neunziger Jahre neben den allmächtigen Botch die einflussreichste und innovativste Hardcore-Band überhaupt. Das 1999 erschienene, zweite Album der vier Chaosmusiker aus dem Mittleren Westen mit dem vielsagenden Titel "0:12 Revolution In Just Linstening" ist ein Meilenstein moderner, harter Musik! Mit der erneuten Reunion der Jungs aus Kansas City einhergehend, wirft Relapse nun das ausverkaufte Original erneut auf den Markt. Zwar präsentiert sich die Neuauflage "012:2" mit einem etwas veränderten Titel, einem neuen Cover und aufpoliertem Sound, aber ansonsten ist alles beim alten geblieben: Kein Schnickschnack, keine Bonustracks, einfach nur die neun wohlbekannten Songgranaten, die heute noch genauso einschlagen, wie vor einem Jahrzehnt. Dieses Album hat über die Jahre in keinster Weise an Bedeutung verloren, und zählt nach wie vor zu den brachialsten und zerstörerischsten Stücken Musik, die es gibt. Obwohl man hier 4/4-Takte eher vergebens sucht, versteht es diese Platte dennoch - auch nach fast einer Dekade - wie keine Zweite zu rocken und zu grooven. Hier trifft die Phrase ‚oft kopiert und nie erreicht´ hundertprozentig zu. Vor allem Stücke wie "What Happens On The Road Always Comes Home", "Cowards.com" oder "Jesus In The Year 2000" zählen zu den heftigsten Riffmonstern überhaupt und werden auch noch in den nächsten zehn Jahren die Freunde harter Musik begeistern können. Die Neuauflage dieses Klassikers ist die beste Gelegenheit für all diejenigen, die "Revolution In Just Listening" nicht besitzen, zumindest einen Fehler ihrer Vergangenheit zu revidieren. (cj)