Long Distance Calling - Avoid The Light
Mit ihrem Debütwerk "Satellite Bay" haben die Jungs aus Münster bereits für einiges Aufsehen gesorgt, jetzt legt die Truppe ihr zweites Album nach. Long Distance Calling sind keine Band, die man mal eben schnell zwischendurch zur Beschallung auflegt. Die Band verlangt vom Hörer aktives Zuhören, abtauchen in ihre Klangwelt und die Geduld ihre Kunstwerke auszukosten. Rein instrumental schafft es die Band einmal mehr den Hörer mitzunehmen auf eine spannende Reise in fantasievolle Klangwelten voller unterschiedlicher Landschaften, Farben und Stimmungen. Die Songs haben Überlänge und verzichten auf Gesang, dennoch bleibt die Platte jederzeit spannend und eingängig. Jeder Song hat einen ausgeprägten Charakter. Dabei wechselt die Band von ruhigen in straight rockende Momente, stimmungsvolle Samples unterstreichen die Atmosphäre. Cool groovendes Riffing findet sich ebenso wieder wie verträumtes Geklimper oder fordernde Melodien. Vergleiche zu Bands wie Pelican, Isis, Dredge oder Tool liegen nahe und sind sicherlich auch nicht von der Hand zu weisen, dennoch macht die Band absolut ihr eigenes Ding. Auf ihrem zweiten Album hat die Band schon ihren eigenen Sound gefunden. Hut ab. Wie schon beim Vorgänger gibt es in einem Song dann doch Gesang zu hören. Kein geringerer als Jonas Renks, Frontmann von Katatonia leiht der Band seine einnehmende Stimme. Man hätte wohl kaum einen besseren Kandidaten finden können. Produziert wurde die Platte von Kurt Ebelhäuser, der dem Ganzen einen sehr warmen Klang verliehen hat. Beide Daumen gehen hoch. Long Distance Calling brauchen sich im internationalen Vergleich nicht verstecken. Top. (rg)