Zero Mentality - Black Rock
Nach einem bemerkenswerten Debüt und einem Zweitwerk mit einer deutlichen musikalischen Weiterentwicklung müssen Zero Mentality sich nun mit dem kritischen dritten Album positionieren. Die Band hat den Rock-Anteil in den Songs noch einmal deutlich nach oben geschraubt. Der Background im Hardcore schimmert oft nur noch schemenhaft durch. Stattdessen regieren bratende Rock Riffs und fette Grooves. Die Band legt sich einmal mehr keinerlei Limitierungen auf. So erinnert der düstere „Electric Lips“ mit Keyboards unter treibendem Beat mehr an HIM als an Agnostic Front. Auch Stilelemente aus 90er Crossover sind genauso zu finden wie heftiger Death´n Roll der Marke Entombed. Gastvocals gibt es von Lars von Koldborn und Kevin von End Of Days was dann nochmal für ein entsprechendes Death Metal Vibe sorgt. Doch damit noch nicht genug der Abwechslung, zum Einsatz kommen auch deutsche Texte und weiblicher Gesang. Langeweile kommt also keinesfalls auf. Auch die Qualität der Songs bewegt sich auf hohem Niveau. Die Riffs sind markant und es gibt reichlich coole Melodien und Parts die hängen bleiben. Die Band hat eine Menge origineller Einfälle in den Songs untergebracht. So kommt es immer wieder zu Aha-Effekten. Die Produktion von Jakob Bredahl kann sich ebenfalls sehen bzw. hören lassen. Ein großes Manko hat das Album aber. Dieses Mal fällt der deutsche Akzent von Frontmann Ben bei den englischen Texten eklatanter auf denn je. Tom Angelripper lässt grüßen. Hat man sich daran gewöhnt, kann man sicher damit leben, auffällig ist es aber. Zero Mentality zeigen sich einmal mehr von ihrer mutigen und experimentierfreudigen Seite. „Black Rock“ ist definitiv ein gutes Album geworden. (rg)