Ira - Visions Of A Landscape
Ira aus Konstanz am Bodensee haben im Sommer 2005 ihr erstes Album „The Body And The Soil“ veröffentlicht. Damals hat die Band für einige offene Münder gesorgt und galt als ein ganz heißes Eisen in Sachen Post-Rock/Post-Hardcore. Dann blieb es leider relativ lange ruhig um die Band. Das neue Album ist schon seit geraumer Zeit im Kasten, wartete aber ewig auf eine Veröffentlichung. Jetzt erscheint das gute Teil also bei Golden Antenna. Seit 2005 ist einige Zeit vergangen und das schlägt sich auch in den neuen Songs von Ira nieder. Diese sind, um es mal oberflächlich zu betrachten, deutlich ruhiger ausgefallen. Die Gitarren werden kaum noch laut und auch von Frontmann Tobias Hoffmann sind keine Schreie mehr zu hören. Was jedoch gleich geblieben ist, ist die Tatsache, dass der Ira Sound von der dichten Atmosphäre lebt, welche die Musiker erzeugen. Diese wird nun mit deutlich subtileren Mittel erzeugt. Die Gitarren klimpern fast unschuldig herum, schwellen jedoch zu voluminösen Soundlandschaften an. Der eindringliche Gesang und die poetischen Lyrics von Tobias Hoffmann tragen ebenfalls einen wichtigen Teil zum Gesamtsound bei. Die Spielzeit der sechs Songs bewegt sich bis auf eine Ausnahme immer um die 10 Minuten Grenze herum. Die Band schafft es aber, nie langatmig zu klingen. Die Platte beinhaltet einige echte Höhepunkte die unter die Haut gehen und den Hörer in eine andere Welt abtauchen lassen. Insgesamt muss aber gesagt sein, dass Ira meine, zugegeben hoch gesteckten, Erwartungen nicht ganz erfüllen können. Das liegt zum einen daran, dass die Songs über lange Strecken doch sehr gleichförmig ausgefallen sind und die Platte über die ganze Spielzeit zu wenig Abwechslung bietet. Was mir fehlt sind krassere Kontraste. So ist „Visions Of A Landscape“ „nur“ ein sehr gutes Album aber eben nicht der Überhammer den ich erwartet hätte. (rg)