Miseration aus Schweden, die Band um den ehemaligen Scar Symmetry Sänger Christian Älvestam, legten im letzten Jahr mit „Your Demons, Their Angels“ ein beachtliches Debüt vor. Die Band verband traditionellen schwedischen Death Metal mit modernen melodischen Elementen. Jetzt liegt das neue Werk vor und bereits nach wenigen Minuten Spielzeit wird klar, dass The Mirroring Shadow deutlich brutaler ausgefallen ist. Waren auf dem Vorgänger noch klare Vocals und eingängige Gitarrenmelodien zu hören, wurden erstere nun komplett gestrichen und letztere auf ein Minimum reduziert. Bei den neuen Songs regiert die Riffkeule und das Gaspedal wird meist weit durchgedrückt. Neben Old-School Death Metal der schwedischen Schule a la Grave, Entombed oder Bloodbath kommen nun auch Einflüsse von US-Bands wie Suffocation zum Zuge. Doch die Band verbindet diese Einflüsse zu einem durchaus eigenen Sound. Trotz der hohen Brutalität schaffen es die Jungs die Songs mit markanten Parts zu versehen. So stolpert man nicht selten über wirklich coole Riffs und Breaks. „The Mirroring Shadow“ ist definitiv ein sehr intensives Album mit einer Menge Energie und hoher Durchschlagskraft. Verglichen mit dem Vorgänger muss allerdings gesagt werden, dass die neue Platte deutlich eindimensionaler wirkt. Es mangelt etwas an Abwechslung, was den Vorgänger noch ausgezeichnet hat. Damals gab es Songs, die sich im Ohr festgekrallt haben, diese fehlen nun. Obwohl die Platte ein gelungenes Death Metal Album geworden ist, hätte ich mir etwas mehr erwartet. (rg)