Coheed & Cambria - The Year Of The Black Rainbow
Coheed & Cambria sind Geschichtenerzähler. Da man eine Story aber nicht immer endlos in die Länge ziehen kann, erzählt das neue Album nun die Vorgeschichte zu dem Epos der letzten vier Alben. Aber mal ehrlich, man hört sich die Platten weniger aufgrund der Geschichte, sondern eher aufgrund der Musik an. Hier geht die Band keineswegs einen Schritt zurück, sondern gibt sich gewohnt progressiv. Die Band nimmt neue Elemente in ihren Sound auf und klingt auf dem neuen Album dennoch aufgeräumter und reduzierter als bisher. Die Band packt die Songs nicht mehr so voll mit Ballast, sondern besinnt sich auf die Essenz des Songs. So kommt das Album insgesamt schlanker daher. Songs wie „Far“ basieren beispielsweise hauptsächlich auf einem Beat und der Stimme von Claudio Sanchez. Quirlige Gitarren sucht man hier vergebens. Diese findet man sicherlich an anderen Stellen, jedoch bei weitem nicht so vordergründig wie in der Vergangenheit. Trotzdem schaffen es die New Yorker, den Songs ihre typische Handschrift zu verleihen. Nicht zuletzt die markante Stimme von Sanchez sorgt hierfür. Doch auch er traut sich wieder mehr. So wird sein Gesang in „The Shattered Symphony“ gar für kurze Momente recht wütend. Eine Ballade, die unter die Haut geht („Pearl Of The Stars“), fehlt ebenso wenig wie typische Coheed & Cambria Hits wie „Here We are Juggernaut“, „The Broken“ oder „Made Out Of Nothing“. Mit „World Of Lines“ ist gar ein untypisch flotter Smasher mit Punk Rock Vibe zu hören. Insgesamt hat die Band also ein weiteres gelungenes Album erschaffen und sich dazu einer Frischzellenkur unterzogen. Prima. (rg)