As I Lay Dying - The Powerless Rise
As I Lay Dying gehören nicht ohne Grund zur Speerspitze des modernen Metals. Ihr Album „Frail Words Collapse“ war ein absoluter Meilenstein des Genres. In den folgenden Veröffentlichungen konnte die Band ihren Stil immer weiter verfeinern. Der bisherige Höhepunkt „An Ocean Between Us“ liegt nun schon gut drei Jahre zurück, höchste Zeit also für Nachschub. Die Erwartungen an das neue Album sind natürlich hoch. Auch weil es die erste Platte in der Geschichte der Band ist, die mit demselben Lineup wie beim Vorgänger entstanden ist. Gleich zu Beginn fällt auf, dass As I Lay Dying im Großen und Ganzen zwar die alten geblieben sind, in einigen Nuancen dennoch Neues versuchen. So erscheint die Platte auf Anhieb deutlich brutaler als sein Vorgänger. Dies ist vor allem den Blastbeat Attacken geschuldet, die man immer wieder hört. Doch auch in Sachen Melodieführung hat sich etwas getan. Das Gitarrenduo Sgrosso und Hipa klingt etwas tighter und ergänzt sich hervorragend, was in einigen absolut großartigen Melodien und Solos gipfelt. Die Vocals von Frontmann Lambesis klingen durchdringend wie eh und je. Die melodischen Vocals von Bassist Josh Gilbert scheinen im Gesamtsound einen etwas höheren Stellenwert eingenommen zu haben und verleihen den Songs immer wieder ein recht hohes Maß an Eingängigkeit. Trotzdem muss gesagt werden, dass kaum ein Song – trotz hoher Ohrwurmqualität – in Sachen Eingängigkeit das Niveau des Vorgängers erreicht. Dafür bekommt man bei „The Powerless Rise“ mehr Power um die Ohren gehauen. Trotzdem scheint die Platte hinter den, zugegeben hohen, Erwartungen zurück zu fallen. „The Powerless Rise“ könnte die erste Platte sein, welche die Band auf dem Weg in eine künstlerische Sackgasse zeigt. Sicher ist ihnen hier ein tolles Album gelungen, es wird jedoch keineswegs von überschwänglichen Begeisterungsstürmen begleitet, sondern weißt eher einen leichten fahlen Beigeschmack auf. Für ihr nächstes Werk muss sich die Band wohl etwas einfallen lassen wenn man die Vorreiterrolle weiterhin behalten möchte. (rg)