Silverstein - Rescue
Nach vier Studioalben, einer Rare-Tracks Compilation und einem Live Album haben Silverstein Victory Records den Rücken gekehrt und bei Hopeless Records ein neues Zuhause gefunden. Bereits im letzten Jahr erschien bei Hopeless die EP „Transitions“, jetzt ist es Zeit für das erste volle Album auf dem neuen Label. Eins wird schnell klar, ihren Stil hat die Band auf „Rescue“ nicht verändert. Nach wie vor ist die Band ihrem Erfolgsrezept treu geblieben und kombiniert eingängigen Pop-Punk mit hartem Hardcore. Derbe Shouts vs. melodische Gesänge, Melodie vs. bratzende Riffs, das oft bemühte Konzept ist hinlänglich bekannt. Silverstein waren immer eine der Bands, die dies gekonnt umgesetzt haben und immer für den einen oder anderen Ohrwurm gut waren. Die Halbwertzeit der Songs war aber leider immer eher kurz. Die Songs gehen schnell ins Ohr, man hat sie aber auch genauso schnell wieder vergessen. Hier macht „Rescue“ keine Ausnahme, man bekommt das komplette Silverstein Paket wie man es erwarten kann. Hübsche Melodien und eingängige Refrains, die mit ruppigerm Hardcore gepaart werden und mit einem recht hohen Energielevel gewürzt werden. Handwerklich ist einmal mehr alles im grünen Bereich. Das Album macht Spaß und Songs wie „Intervention“ oder „Medication“ brauchen sich keinesfalls hinter früheren Silverstein Hits verstecken. Gastauftritte gibt es von Bayside Frontmann Anthony Raneri sowie von Counterparts Sänger Brendan Murphy. Trotzdem leidet auch „Rescue“ unter demselben Problem wie alle bisherigen Silverstein Platten. Die Band schafft es einfach nicht, echte Akzente zu setzen. Im Grunde kann statt diesem Review stellvertretend das jedes anderen Silverstein Albums stehen. „Rescue“ ist ein solides Album, aber nicht mehr. Fans können bedenkenlos zugreifen, wen die Band bisher nicht hinter'm Ofen vorgelockt hat, der wird seine Meinung nicht ändern. (rg)