Arch Enemy - Khaos Legions
Groß vorstellen muss man die deutsch-schwedische Combo Arch Enemy wohl eher nicht. Spielte sich die Band um die attraktive Frontgrowlerin Angela Gossow doch mit ihren bisher erschienenen acht Studioalben an die Spitze der Melodic Death Metal Liga. Ein weiteres Aushängeschild und sicher jedem Fan von harter Musik bekannt, sind die sich im Gehörgang festfressenden Gitarrenschlachten der beiden Amott Brüder Michael und Christopher. Ihr letztes Release „Rise Of The Tyrant“ liegt bereits vier Jahre zurück. Diese Zeit wurde von Arch Enemy natürlich nicht zum Faulenzen genutzt, sondern mit ausgedehnten Touraktivitäten. Außerdem wurde ein Live Album inklusive DVD und mit „The Root Of All Evil“ eine Scheibe mit Songs aus ihren Anfangswerken veröffentlicht. Nun also kommt ihr neues Werk „Khaos Legions“ auf den Markt. Der erste Eindruck macht deutlich, dass da wo Arch Enemy drauf steht auch Arch Enemy drin ist. Glasklarer Sound, angsteinflößendes Geschrei von Angelas Seite, Doublebass Gewitter, Riffwände und Melodienorgasmen die ihres Gleichen suchen. Nach einem kurzem Intro, in dem die Legionen des Khaos beschworen werden, folgt der Opener „Yesterday Is Dead And Gone“. Dieser bringt eben all diese bekannten Erkennungsmerkmale sofort zum Vorschein und direkt in die Lauschlappen. „Bloodstained Cross“ eröffnet mit schrillen Sirenen, bevor ein kreischender Schrei den flotten Song weiter treibt, nur um im Mittelteil abgebremst zu werden und dem eingängigen Chorus Gehör zu verschaffen. Außerdem findet das außergewöhnliche und unverkennbare Gitarrenduo Amott Platz um sich zu verausgaben und zu präsentieren. Dies könnte man eigentlich in jedem Song wieder aufs Neue erwähnen und zu Würdigen wissen. Großes Kino, welches hier dargeboten wird. Mit „Under Black Flags We March“ folgt eine langsame, fett stampfende Schlachthymne. „No Gods, No Masters“ ist in seinem sehr rockigen Stil, aber mit seiner verdammt guten Eingängigkeit ein echtes Highlight und auch etwas ungewöhnlich im Arch Enemy Repertoire. Im Anschluss wird aber gleich wieder auf die Tube gedrückt und bei „City Of The Dead“ und „Through The Eyes Of A Raven“ das ganze Können zur Schau gestellt. Auf der persönlichen Härteskala ist „Cruelty Without Beauty“ ganz oben zu finden. Das wohl aggressivste Geschrei und die Blastbeat Einschübe machen den Song zum einzigartigen Brutalo. Mit den restlichen Titeln wird man im besten Arch Enemy Stil bis zum Ende der Scheibe getragen. Mit „Khaos Legions“ ist der Band wieder ein ganz großes Ding gelungen. Sie machen es, wie man es von ihnen erwartet hat, bleiben ihrer Linie und ihrem Sound treu und können damit hellauf begeistern. Einziges Manko könnte für manchen eventuell der fehlende Mut zu mehr Experimenten sein. Ich allerdings gebe Germany and Sweden 7 Points! (jh)