Wolves Like Us - Late Love
Wolves Like Us sind für Prosthetic Records in zweierlei Hinsicht Exoten. Zum einen kommen sie aus Oslo, was in dem amerikanisch geprägten Rooster des Labels durchaus bemerkenswert ist, zum anderen ist die Band bei weitem nicht so stark im Metal verwurzelt wie die meisten ihrer Labelkollegen. Um genau zu sein, spielt Metal im Sound von Wolves Like Us kaum eine Rolle. Die Band besteht aus ehemaligen Mitgliedern von Amulet, Infidels Forever, JR Ewing und Silver. Musikalisch ist die Band stark im Post-Punk verwurzelt. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Hot Water Music und Planes Mistaken For Stars kann nicht verleugnet werden. Wolves Like Us haben eine ähnlich raue Reibeisen Kante. Allerdings trifft der Vergleich nur bedingt. Die Skandinavier sind deutlich melancholischer und düsterer, aber gleichzeitig auch wuchtiger und verschrobener unterwegs. So sind im Sound auch deutliche Einflüsse aus derberem Südstaaten Rock zu spüren, ebenso wie Sludge, Noise und D.C. Post-Core. Wolves Like Us stehen insgesamt stilistisch auf eigenen Beinen. Der Sound klingt rau, leicht verschroben, in einigen Momenten sehr atmosphärisch, in anderen wieder recht straight rockend. Ist „Burns Like A Paper Rose“ noch ein recht straighter Track mit deutlichen Punk-Wurzeln, ist das nachfolgende „Deathless“ ein derber Rocker mit schwergewichtigem Riffing. „Sin After Sin“ ist hingegen ein eher ruhiger Song mit dichter melancholischer Atmosphäre. „Old Dirty Paranoia“ packt wieder öfter die Riffkeule aus und setzt dazu einen fast hypnotisch eingängigen Refrain. „Secret Handshakes“ besticht wieder durch eine fast leichtfüßige Gelassenheit. So hangelt sich die Band durch das ebenso abwechslungsreiche wie packende Album mit reichlich Höhepunkten. Mit „My Enemy“ ist ein Cover von Afghan Wings zu finden. Der geballte Erfahrungsschatz der beteiligten Musiker wird auf „Late Love“ meisterhaft in packende Songs umgesetzt. Starke Platte. (rg)