All That Remains - A War You Cannot Win
Mit ihren letzten Alben haben sich All That Remains immer mehr aus dem Schatten von Killswitch Engage gelöst, als deren kleine Brüder sie oft angesehen wurden. „Overcome“ war ein recht mutiges Album, bei dem die Band ihren melodischen Metalcore auf spannende Weise neu interpretierte, der direkte Vorgänger „For We Are Many“ war dann ein unerwartet brutales Album, das jedoch auch mit eingängigen Hits punkten konnte. Die Balance zwischen schädelspaltendem Metal und zugänglichen melodischen Refrains hat bei der Band immer gestimmt. Jetzt erscheint das neue Album „A War You Cannot Win“ und hier scheint die Band erstmals sehr auf Nummer sicher zu gehen, könnte sich damit aber ins eigene Fleisch schneiden. Schon der Opener „Down Through The Ages“ legt recht harmlos los, ist aber im Kontext der ganzen Platte schon eher einer der härteren Tracks. Der Klargesang dominiert deutlich und die Gitarrenarbeit wirkt zahnlos und ist vorhersehbar. Damit steht der Songs stellvertretend für das ganze Album. All That Remains sind beileibe nicht plötzlich eine schlechte Band geworden. Die Jungs und das Mädel versteht ihr Handwerk zweifellos. Die Riffs sitzen, die Melodien sind eingängig und Frontmann Philip Labonte ist sicherlich einer der besten Frontmänner im modernen Metal. Trotzdem hat „A War You Cannot Win“ kaum wirklich spannende oder gar überraschende Momente. Im Gegenteil, es finden sich durchaus einige echte Durchhänger auf der Platte. Die Halbballade „What If I Was Nothing“ ist ziemlich cheesy und Songs wie „Stand Up“, „Asking Too Much“ oder “Not Fading” wirken wie B-Seiten, die es nicht auf frühere Platten geschafft haben. Das alles ist wohlgemerkt Meckern auf recht hohem Niveau, aber mit dieser Platte scheint der Band erstmals die Puste auszugehen. (rg)