Boy Sets Fire - While A Nation Sleeps
Boy Sets Fire haben sich eigentlich, nachdem für ihr letztes Album “The Misery Index” ausgiebig getourt wurde, 2007 aufgelöst. 2010 dann gab es schon eine Reunion. Im Grunde wartet die Fangemeinde seit dem auf ein neues Album. Dieses liegt nun in Form vom „While A Nation Sleeps“ vor. Es war sicher nicht leicht den Nachfolger für ein so starkes Album wie „The Misery Index“ zu schreiben, die sieben Jahre die seit dessen Veröffentlichung ins Land gezogen sind, lassen den Erwartungsdruck auch nicht gerade kleiner werden. Letztlich hat sich die Band ins Studio von Gitarrist Chad zurückgezogen, die Platte selbst produziert und veröffentlicht sie nun auf dem eigenen Label. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir erleben Boy Sets Fire in Höchstform. Die Band hat einerseits in ihre eigene Vergangenheit geschaut, man findet insbesondere in den härteren Momenten durchaus Gemeinsamkeiten mit „The Day the Sun Went Out“ und „After the Eulogy“. Andererseits ist das neue Album aber auch die konsequente Fortführung des Vorgängers. Die melodischen Songs stehen ganz klar in der Tradition von Songs wie „Requiem“ oder „Empire“. Was dem neuen Werk fehlt ist der Mut für Experimente die den Vorgänger ausgezeichnet hatte. „While A Nation Sleeps“ geht in dieser Hinsicht mehr auf Nummer sicher. Das ist aber nicht unbedingt negativ auszulegen da so die Stärken der Band deutlicher herausgearbeitet werden. Die melodischen Songs gehen gut ins Ohr und so ist der Hitfaktor der Platte recht hoch. Auch die härteren Songs können mit coolen Riffs und reichlich Energie punkten. Überraschungen sind jedoch selten, dafür sind unter den insgesamt 15 Tracks einige echte Highlights enthalten wie „Until Nothing Remains“, „Everything Went Black“, „Closure“, „Let It Bleed“ oder „Save Yourself“. Durchhänger sucht man vergebens. Nüchtern betrachtet ist „While A Nation Sleeps“ ein wirklich starkes Album geworden das Fans der Band begeistern sollte. Dennoch leidet die Scheibe etwas unter den sehr hohen Erwartungen, die nicht erfüllt werden können. Es ist einfach kein zweites „After The Eulogy“, aber mal ehrlich, das war auch ein unfairer Wettbewerb. (rg)