Callisto - Secret Youth
Callisto aus Finland dürfte Freunden der Post-Rock Ecke eigentlich ein Begriff sein. Zwar hat die Band in den letzten Jahren nicht unbedingt mit gesteigerter Präsenz geglänzt. Ihr 2006er Album „Noir“ war aber eines der wichtigeren Alben des Genres. Damals traf man musikalisch recht eindrucksvoll zwischen Neurosis und Jazz. Der Nachfolger „Providence“ spaltete die Fans mit seiner deutlich glatteren Ausrichtung dann jedoch. Jetzt legt die Band gut sechs Jahre später ein neues Album vor. Wer eine Neuauflage von „Noir“ erwartet wird enttäuscht sein, Freunde von progressivem Post-Rock dürften sich aber dennoch freuen. Die Band geht abermals recht reduziert zu Werke und betont den melodischen Gesang. Derbe Ausbrüche und donnernde Riffwände sind eher die Seltenheit. Die Band versteht sich aber nach wie vor darauf eine einnehmende Atmosphäre zu erschaffen die den Hörer einhüllt. Die ersten Tracks „Pale Pretender“, „Backbone“ und „Acts“ spielen dieses Ass gekonnt aus und faszinieren bereits nach wenigen Durchläufen. Mit dem Interludium „The Dead Layer“ scheint jedoch leider der deutlich schwächere Part der Platte eingeleitet zu werden. „Lost Prayer“ wirkt lasch und fast uninspiriert, „Breasts Of Mothers“ macht einen zerfledderten Eindruck und auch im weiteren Verlauf fehlenden die wirklich zündenden Songs. Zwar lässt sich die Band einige schön verschrobene Sounds einfallen unterm Strich mangelt es aber an Dynamik und leider hört auch der Gesang nach einiger Zeit auf zu faszinieren. So bleibt unterm Strich ein zwar passables Album, insbesondere mit einem starken Start, übrig dem nach und nach die Puste ausgeht. Schade. (rg)