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Ohne Zweifel sind End Of Days einer der zur Zeit angesagtesten Hardcore Bands und auch eine der brutalsten. Also haben wir uns Sänger Kevin im Rahmen des ?New Orleans Benefiz? im Underground in Köln geschnappt und mal ein wenig ausgequetscht.

Ich habe so ein bisschen auf der Website geschaut. Ihr habt jetzt eine EP, ein 3-Song Demo?

Kevin: ?ein 3-Song Demo aus dem Jahre 1999. Dann waren wir erstmal faul nachdem wir eine gute Anfangszeit hatten und dann hatten wir 2003 eine Mini aufgenommen. Im Zuge des Erfolgs ging es dann weiter und dann haben wir 2005 die aktuelle Platte aufgenommen.

Erzähl mal über die Arbeit im Studio zur aktuellen Scheibe. Wie war das so mit Jacob (A.d.R.: Sänger von Hatesphere) aufzunehmen.

Kevin: Ich habe da wenig von mitbekommen, denn ich war nur die letzten vier Tage da, wo das meiste schon im Kasten war. Ich hatte halt Schule. Also kann ich nur erzählen wie das war, als ich mit dem gearbeitet habe. Das war für mich relativ anstrengend, da ich zu dem Zeitpunkt die Stimme infiziert hatte. Ich hatte Knötchen auf den Stim mb ändern. Von dem Gesang her sind das vielleicht 60% von dem was geht ? weißte.

Das hört sich aber nicht so an.

Kevin: Doch das ist aber so. Das ist richtig Rotze und echt nicht so gut. Daher war die Arbeit eher beschissen für mich jetzt.

War es sehr kalt dort?

Kevin: Es war arschkalt da. Ich habe mit Unterhemd, T-Shirt, Pulli und Tarnjacke eingesungen. Ich habe mir da fast die Nüsse abgefroren. Haha. Aber sonst ist Jacob ein superentspannter Typ und wir werden auf jeden Fall wieder dort aufnehmen. Mischen und Mastern machen wir aber woanders.

Das war bei Tue Madsen?

Kevin: Ja genau da war das.

Ich bin erst mit der letzten Scheibe auf euch aufmerksam geworden. Wie ist das so? Stellt die den Wendepunkt in eurer Karriere seit 1999 dar? Letztes Jahr habt ihr ja auch schon eine fette Tour gespielt, aber 2005 ging es ja schon richtig ab.

Kevin: Wir hatten letztes Jahr die ersten richtig großen Shows. Zu der ?Hate Anthems? die 2003 rauskam. Wir standen 2002 kurz davor uns aufzulösen, aber seit wir die Mini aufgenommen haben ging es dann konstant bergauf. Seit der ?Dedicated to the Extreme? ging es dann richtig los. Napalm Death Tour, Hell On Earth Tour, ein paar Shows mit Strappin Young Lad, Dillinger Escape Plan?

Ich habe mal gezählt, seit April habt ihr so ca. 50 Shows gespielt.

Kevin: Seit April müssten wir mit denen die jetzt noch anstehen so auf ca. 70 Shows kommen.

Na da habe ich mich wohl verzählt auf der Website. Na das ist ja schon ne Menge Holz und die meisten mit echten fetten Bands.

Kevin: Fury Fest mit Slayer und so weiter.

Das ist nämlich genau die Sache. Slayer. Ihr seid schon ne HC-Band, oder wie seht ihr euch selber so?

Kevin: Hhmmm ist schwer zu sagen als was wir uns sehen. Also in erster Linie als coole Typen. Nein hahaha. In erster Linie ist uns das egal. Also wir wollen einfach nur brutale Mucke machen weißte. Wir sehen uns schon als HC Band, also musikalisch definitiv. Wir haben Wurzeln in beiden Szenen. Jeder von uns hat mit Metal angefangen und darüber in den Hardcore. Also wir lieben beide Musikrichtungen. Wir haben zwei Metaller in der Band mit langen Haaren.

Und wie sieht das das Publikum?

Kevin: Wir haben mit der neuen Platte bessere Reaktionen aus der Metalszene als aus der HC-Szene. Weil viele Leute die im HC sind, die können mit Blastbeats relativ wenig anfangen.

Aber das ist ja gerade das geile, besonders am Anfang der Platte. Aber viele HC-Leute sind vielleicht auf ne bestimmte Richtung eingeschossen.

Kevin: Engstirnig halt. Ja schade. Denn wir spielen sehr gerne vor HC- und auch Metalpublikum.

Was sind deine persönlichen Einflüsse? Was hörst du im Moment gerne?

Kevin: Was für mich Konstant ist. Morbid Angel werden meine Evergreens bleiben. Caninbal Corpse. Definitiv Obituary.

Haha. Das hört man so ein bisschen raus am Gesangsstil.

Kevin: Ja Obituary ist ganz ganz wichtig für mich. Von Behemoth mag ich die letzte Platte unglaublich gern. Aber beispielsweise, einige Underground Hardcore Sachen, so stumpfe Moshdinger mag ich unglaublich gern. Madball wird immer ein großer Einfluss bleiben. Cro Mags. Das sind für mich die Evergreens. Natürlich auch neumodische Sachen sowohl aus dem Death Metal als aus dem Hardcore. Das ist halt verschieden.

Und der Album Titel ?Dedicated To The Extreme? hat der irgendeine Bedeutung.

Kevin: Also der kam uns auf dem Pressure Fest 2004. Also da waren so Hardcorekids und Metalheads und beide standen so separat voneinander. Da habe ich so ne Ansage gemacht, dass es hier nicht um Metal und Hardcore geht, sondern um extreme Musik. Nach der Show ist mir der Titel dann eingefallen und als ich das den Jungs erzählt habe, fanden alle den gut und wir haben den genommen.

Bezieht sich der Titel eher auf die Musik oder auf die Texte?

Kevin: Also es sind einige persönlich inspirierte Texte dabei die von meiner Persönlichkeit handeln und meine Persönlichkeit widerspiegeln. Also ganz oder gar nicht ? weißte. Der Albumtitel bezieht sich eher auf die Musik als auf die Songtexte.

Aber die Texte. Worum geht es da?

Kevin: Wir sind keine politische Band, aber ich schreibe auch über Dinge die mich anpissen. Definitiv. Sei es die Irak-Krise die mich sehr inspiriert hat. Oder auch beispielsweise, dass wir heute hier spielen können auf dem Benefit. Weil ? ich finde das erstaunlich, dass so ne Supermacht wie die USA eine Logistische Meisterleistung - in Anführungsstrichen ? fertig bringt und in drei Tagen im Irak sind mit tausenden Soldaten und was weiß ich wie vielen Fahrzeugen und ihre Leute aber nicht aus der Scheisse holen kann wie in New Orleans. Das sind Dinge die kann ich eben nicht verstehen.

Was war den für euch so der Höhepunkt letztes Jahr? Also noch diese Jahr 2005!

Kevin: Die beiden Touren, gar keine Frage. Und das Fury Fest. Also dat war richtig krass. Da haben wir als zweites gespielt, aber die Hütte war voll und die Leute sind abgegangen. Also das Fury Fest war eine der Höhepunkte und natürlich die Touren auch.

Okay das war die coolste Show. Aber gabs da auch ne beschissenste oder ne peinlichste?

Kevin: Ooch ey da habe ich viele von. Haha. Also wir hatten auch einige richtig beschissene Konzerte. Jetzt nicht auf der Tour aber in Essen auf dem Alveran Fest das war ein ganz beschissenes Konzert. Also wir hatten einige beschissene aber auch viele richtig richtig gute, wo wir richtig Spaß hatten und uns danach die Hirse weg gesoffen haben.

Ja erzähl doch mal. Was gab es denn da so. Was habt ihr denn da für Scheiße gebaut?

Kevin: Wir haben auf der Napalm Death Tour in Lüüs (???), da haben wir unsere Abschiedsfeier gehabt. Da waren wir alle so stramm, dass wir Fotos mit Napalm Death halbnackt vor irgend ner Wand gemacht haben. Ich glaube ich bin um 5 oder 6 ins Bett gegangen -morgens - und war um drei Uhr Nachmittags immer noch besoffen. Meine Augen waren so glasig, du konntest mir aufs Gehirn gucken. Wir haben nur Scheisse gemacht wir haben den Laden da auseinander genommen, uns mit Diecast und Napalm Death in den Armen gelegen. Also das werde ich niemals vergessen. Also das waren alles ganz liebe Typen. Also wir hatten auf beiden Touren keine Leute wo wir gesagt haben das sind Penner ganz im Gegenteil. Mit Napalm Death stehen wir immer noch in Kontakt. Heaven Shall Burn von der Hell On Earth Tour. Superliebe Jungs also wir sind gute Freunde geworden. Auch auf der Hell On Earth Tour sind Dinge passiert wo wir uns fast bepisst haben vor Lachen.

Was gibt es denn für Pläne für 2006?

Kevin: Dat kommt so drauf an wat nächstes Jahr ansteht. Haha.

Also ihr nehmt ein neues Album auf?

Kevin: Also nächstes Jahr werden wir erstmal ein bisschen weniger machen aufgrund von Schule und Prüfungen, also da können wir nicht anders. Aber gegen Ende des Jahres wollen wir wieder Gas geben und eine neue Platte aufnahmen. Rauskommen wir die allerdings erst Anfang 2007.

Das Interview wurde von Jan Röder geführt.

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