Maroon zählen neben Heaven Shall Burn und Caliban zu den angesagtesten Bands ihrer Sparte. Die neue Scheibe hat es außerdem echt in sich und stellt einen Meilenstein in der Bandgeschichte dar. Also höchste Zeit für uns Sänger Andre mit Fragen zu löchern, der sich als überaus interessanter Gesprächspartner entpuppt und viel, nein sehr viel zu erzählen hat.
HD: Ich wart vorher bei Tue Madsen im Studio. Wie kommt das zu dem Wechsel zu Jacob Hansen?
Andre: Der Wechsel an sich war einfach ganz klar für uns, weil wir noch nie eine Platte doppelt irgendwo aufgenommen haben. Wir lieben halt einfach die neue Herausforderung und wollen auch immer einen neuen Produzenten, der neuen Wind in die Sache reinbringt. Wir sind aber auch eine Band die guckt, dass wir uns nicht wiederholen, sowohl musikalisch als auch produktionstechnisch. Ich meine wir wollen den Leuten einfach was bieten. Also mit Tue waren wir superzufrieden, aber wir wollten dann doch einen klareren metallischeren Sound für die Worlds Collide, weil die auch ein bisschen mehr in die Richtung geht. Und da haben wir uns dann ein paar Sachen angehört vom Jacob und es hat uns alles super gefallen und er war auch Feuer und Flamme und wollte die Platte auch unbedingt machen. Ja Tue hat eh keine Zeit und da hätten wir noch was warten müssen und dann war dann alles einfach klar. Das ging dann ganz, ganz schnell und das Endergebnis zeigt, dass wir auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen haben.
HD: Wie kommt es, dass Ihr Euer Augenmerk ausgerechnet so auf Dänemark legt?
Andre: Ich glaube wir legen unser Augenmerk einfach auf gute Produzenten und da sind zurzeit auf jeden Fall Tue (Anm. d. Red.: Madsen) und Jacob (Anm. d. red.: Hansen) und wahrscheinlich auch hier ein paar Deutsche, ein paar Engländer und so, aber irgendwie stehen wir auf deren Sound sehr, weißte. Es ist auch nicht weit von uns nach Dänemark zu fahren und da ist es ganz okay. Dann kann man sich da oben einschließen. Wir lieben auch das Land an sich. Man hat seine Ruhe und man kann auf dem Land ein bisschen abhängen und sich voll auf seine Arbeit konzentrieren.
HD: Die neue Scheibe hört sich auch ein bisschen skandinavisch an. Was meinst Du ist der größte Unterschied zum Vorgänger?
Andre: Einfach dass wir uns keine Barrieren gesetzt haben. Wir haben uns nicht durch uns selber verbieten lassen. Diesmal haben wir wirklich gesagt, wir lassen alles zu wenn es uns gefällt. Es gibt stilistisch einfach keine Grenzen. Wenn wir Bock haben True Metal Gesang zu machen, dann holen wir uns eben jemanden.
HD: Das wollte ich auch noch fragen. Ich muss ganz ehrlich sein. Beim ersten Mal hören war ich echt irritiert.
Andre: Ja jeder. So soll das ja auch sein. Das soll irritieren.
HD: Haha. Ja aber so nach ein paar Mal hören fand ich das richtig cool.
Andre: Das war auch unser Plan. Wir wollten uns nicht limitieren. Wir wollten so viel da reinpacken wie man nur kann. Was wir halt auch selber von einer guten Platte erwarten. Abwechslung, Vielfalt und auch Ideenreichtum. Einfach dass man uns anhört, dass wir uns Gedanken gemacht haben um die Platte und das wir da viel, viel Arbeit investiert haben. Das wollten wir halt auch umsetzen. Was wir gut können, dass wir Moshparts spielen können und dass wir gut brutal rüberkommen, das wissen wir ja jetzt. Jetzt wollten wir uns einfach mal in andere Gefilde wagen, mal die melodiöse Metalrichtung versuchen. Unser neuer Gitarrist hat da super viele Ideen mit rein gebracht und wir dachten ?Scheiss egal, das klingt schon gut?. Wir hatten früher ein bisschen Berührungsängste, so und jetzt ist das kein Problem. Jetzt können wir alles nehmen was es gibt.
HD: Wie sind denn so die Reaktionen von den älteren Fans aus der HC-Szene die euch schon so lange kennen?
Andre: Eigentlich kommt se überall supergut an. Die Verkaufszahlen sprechen halt für sich, weißte und wir haben auch durchweg positive Resonanzen aus der Presse und von Kritikern gekriegt. Bis auf vielleicht, von 500 haben wir vielleicht 3 schlechte gekriegt, von irgendwelche True-True-True-Superharcore-Leuten, die dann gesagt haben, dass das nur Metal ist und uninteressant und Mainstream und große Rockmusik, was ja auch eigentlich nicht schlecht ist und was ich als Kompliment auf gefasst habe. Manches davon hahaha. Es gibt ein paar Leute die sagen ?Hör mal zu wir mögen halt Antogonist, eure erste Platte am liebsten? und dass man die mit der When Worlds Collide natürlich nicht zufrieden stellen kann, das ist mir klar, die mögen halt ne ganz andere Musik, von vorn herein, weißte. Es ist ja nicht so, dass die Probleme haben mit uns an sich, die mögen halt diesen alten 1990er Jahre Sound. Eine Stunde nachdem wir Antagonist aufgenommen haben, habe wir uns schon in eine andere Richtung entwickelt, oder weiterentwickelt. Einfach um nicht festzusitzen, aber wer unsere Texte mag und unsere Texte liest, der weiß, dass wir uns da nicht groß verändert haben, dass wir da immer noch die große Keule auspacken. Also ich denke, wenn man sich damit beschäftigt, kann das auch jeden, wie du so schön sagst ?True-oldschool-Hardcore??
HD: Das habe ich nicht gesagt, dass hast du gesagt!!
Andre: Okay.
HD: Ähm?Ja das ist auch schon wieder das nächste was ich fragen wollte, so der Titel überhaupt. Ich mein das Artwork finde ich ziemlich?.
Andre: Ja das ist halt auch ein Ding was halt übelst spaltet, die Leute, die einen lieben es und die anderen mögen es halt überhaupt gar nicht, aber es wird halt diskutiert und das ist schon mal ein Punkt der für Romano spricht als Künstler.
HD: Hat der das extra für Euch gemacht? Oder ist das?
Andre: Nee. Extra für uns gemacht. Der hatte den Plattentitel ? das sieht man ja auch an den Planeten da ? und er hatte alle Texte, die habe ich ihm alle gegeben inklusive meiner und meines Bruders Gedanken zu den Texten und zu der Platte. Das war dann halt sein künstlerischer Aspekt, den er dahinter halt gesehen hat. Wir waren sofort zufrieden als wir das gesehen haben, gerade weil es auch mal was anderes ist. Und der Titel war halt einfach auch da. Das ist für uns halt, für mich halt gerade wichtig, ich mach immer die LP Titel, ich weiß auch nicht warum und zu der Zeit war eben auch alles am kollidieren. Privat, politisch, überall in der Welt. Das war zu der Zeit wo gerade diese Karikaturen raus gekommen sind und die Moslems auf der ganzen Welt sich gegenseitig abgemurkst haben mit Christen und was weiß der Geier. Überall waren so riesen Kollidierungssachen und ich dachte das passt halt super zur zeit grad.
HD: Welcher Titel mir so als erstes so von den Songs ins Ohr gegangen ist, ist ?Wake Up in Hell?. Ist das überhaupt ein Songtitel?
Andre: Doch isser. Das ist auch der Song den wir als erstes auf der Website veröffentlicht haben, als ersten MP3 und den auch Century Media auf diese ganzen Sampler in den ganzen Musikzeitschriften gepackt haben, weil er halt wirklich auch die Brücke schlägt zwischen neuen und alten Maroon.
HD: Allein der Titel. Klar der Song der bleibt auch hängen, aber den Titel den fand ich so geil.
Andre: Das ist halt ein ganz einfacher Song darüber wie sich ein Tier fühlen muss, wenn es aufwacht in der Hölle. Und es geht halt in dem Text drum, dass hier mal die Rollen getauscht werden, dass hier mal ein ganz normaler Familienvater mal das durchmacht was ein Tier durchmacht, jeden Tag: Einfach aus seinem Umfeld gerissen wird, transportiert wird, zerhechselt wird und was es sich dabei denken könnte. Ich finde den auch einen sehr guten Titel.
HD: Also ihr seid jetzt nicht nur mit Hardcore-Bands unterwegs gewesen, sondern verstärkt auch mit Metal-Bands wie z.B. Obituary. Da würde mich mal interessieren, wie der Unterschied vom Publikum her ist bei den Shows. Ich meine ihr seid eine Band die sehr politisch ist, ich glaube ihr seid ja auch alle Straight Egde und alle Veganer, was ja in der Metal-Szene nicht so verbreitet ist. Stößt das denn auf Unverständnis? Oder wie ist das denn so wenn man vor dem typischen Obituary Publikum spielt, oder vor so nem richtigen Metalpublikum, oder wenn man vor Leuten spielt von denen man denkt, mit denen hätte ich nun privat nix zu tun, denn die raffen meine Texte nicht und auch nicht worum es bei der Musik geht.
Andre: Das ist halt eine wirklich richtig, richtig schwierige Aufgabe für uns, als Band auch. Wir sehen das eher als Herausforderung, dass man genau solche Leute die eigentlich nichts damit am Hut haben, ein bisschen sensibilisiert für solche Sachen. Wir haben halt versucht, nicht mit der großen Keule, Veganismus und Straight Edge schon gar nicht, in deren Köpfe reinzudonnern. Was auch nicht unser Anliegen ist, wir wollen halt einfach nur die Leute überzeugen, dass wir eine gute Band sind, die richtig gute Musik spielen und dass es sich lohnt, wenn man die CD kauft, auch die Texte zu lesen. Und wenn dann nur einer von diesen Metallern dabei ist der auch mal, und das ist immer so, ich glaube das ist auch ein Vorurteil, dass sich viele so immer noch überlegen. Ich glaube da sind auch richtig, richtig viele smarte Köpfe dabei, die auch mal ein bisschen überlegen, was ja auch der Erfolg von solchen politischen Bands wie Napalm Death zum Beispiel, zeigt. Oder Carcass waren ja auch alles bekennende Vegetarier und Veganer, weißte. Oder solche Leute wie At The Gates, die auch immer irgendwas mit transportiert haben und die auch immer super erfolgreich sind und wo auch die Leute immer was mitgenommen haben außer Biertrinken und Heavy Metal. Was ja auch nicht schlimm ist, soll ja jeder machen wie er will, aber die anderen 90% des Kopfes die da noch frei sind könnte man ja auch mal für wichtigere Sachen benutzen, als für Party machen. Und das ist genau die Aufgabe und das ist genau die Sache, warum wir mit Metal-Bands touren, denn wir haben uns gesagt, wenn wir jedes Wochenende vor 250 Vegan-Straightedgern im Osten spielen, weißte, dann ist das ja keine Herausforderung mehr als Künstler, dann biste halt da wo du hingehörst, jeder weiß was du meinst, jeder geht konform mit deiner Meinung und es ist super, super einfach deine Show zu spielen. Aber wir suchen halt eben die Herausforderung und das finde ich ist das Wichtige an Kunst, nicht festzusitzen auf der Stelle und auf deinen Dingen zu beharren, sondern einfach raus zugehen und versuchen mit der Kunst Leute aufzuwecken, wachzurütteln und einfach mal zu gucken, dass man denen noch eine Sichtweise mehr gibt im Leben. Wir sind ja nun keine Missionare, oder irgend so was in Art und wollen es auch gar nicht sein, sondern wir wollen ja auch, dass die Leute ihren Spaß haben auf unseren Konzerten und alle zusammen am besten und nicht jeder gegen jeden. Wenn da von fünf Metallern in der ersten Reihe einer, danach sich die Texte noch durchliest und sich sagt, ?Mensch die Jungs haben ja gar nicht mal so unrecht und eigentlich ist es ja wirklich Scheiße? und informiert sich dann mal im Internet über was da so abgeht in Sachen Tiermord, dann könnte man ja mal von nem Erfolg sprechen. Aber sonst die Tour mit Obituary, die Jungs waren super, super nett und die Fans haben uns mit offenen Armen empfangen, wir haben richtig, richtig gute Shows gespielt und rein stilistisch sind wir ja gar nicht so weit weg von der Musik her, weißte. Wenn ich dann mal eine Ansage gemacht habe die in die Richtung ging und den Leuten das nicht gefallen hat, dann gab es eben auch mal ein Buh oder ?ey wir wollen halt lieber feiern, macht weiter?. Da muss man halt wissen, wer mich kennt, ich bin ja da auch nicht auf den Mund gefallen und ich lass die da halt kurz hochleben zwei Minuten und dann is auch wieder gut. Dann sollten das beide Seiten nicht so ernst nehmen, dass man nicht nur auf seiner Meinung beharrt und daraus nicht ne politische Informationsstunde macht - und die Jungs sollten mal runterschalten und mal richtig zuhören. Es ist ein übelstes Thema und ich könnte da Stunden drüber reden?
HD: Ich merks schon haha?
Andre: ? und ich habe auch übelst Lust drauf die nächste Tour zu spielen und die nächste Tour zu spielen um einfach mal zu testen in wie weit das funktioniert. Man sieht, dass immer mehr Metaller auf unsere Shows kommen, denen die Mucke gefällt und die auch sagen: ?Wow, wir interessieren uns einfach für andere Bands, wir hören auch Earth Crisis, weil ihr das immer in den Interviews sagt, dass die gut sind und die haben ja noch krassere Texte und das ist ja gar nicht so schlecht?. Mal gucken was da in der Zukunft passiert wir versuchen da weiter aktiv dran zu arbeiten.
HD: Touren das ist auch so ein Stichwort. Keine Ahnung. Wie viel Shows spielt ihr überhaupt so im Jahr?
Andre: Wenn wir so richtig ranknacken sind's 150 ungefähr. Also wir wollen das noch hochschrauben, dass wir irgendwann 200 Shows spielen. So irgendwie zwischen 100 und 200 müßen es irgendwie werden. Also das setzen wir uns selber als Ziel. Da wir das jetzt beruflich machen muss das auch einfach sein. Mann kann nicht zu Hause rum sitzen und Däumchen drehen. Erstens bezahlste dadurch ja die Miete und zweitens sind wir auch Tourschweine und wollen halt auch raus und es macht ja auch super viel Spaß. Ich bin schon 32 und ich bin ja auch nicht mehr ewig jung, in Anführungsstrichen. Irgendwann ist das auch mal vorbei und daher will ich das jetzt noch auskosten. Wenn man das miterleben durfte, ist es ja auch ne gute Sache, wenn man gute Rahmenbedingungen hat. So schön mit dem Nightliner durch Europa fahren ist doch schon was Feines. Oder wie wir, wir hatten das Glück in Moskau zu spielen, in Japan zu spielen, in Brasilien zu spielen in Südamerika.
HD: Du nimmst alles vorweg was ich fragen wollte haha.
Andre: Tut mir Leid haha.
HD: Wo du das grad ansprichst, die ganzen Länder. Was ist das schönste am Touren und was ist das schlimmste am Touren? Was geht dir am meisten auf die Eier?
Andre: Du musst es ja wissen.
HD: Ich frag dich aber.
Andre: Hehe ich weiß ja. Ganz schlimm find ich halt das warten. Also wenn da so ein Tag ist, wenn man nicht grad in Paris ist und sich was angucken kann oder in London, weißte, dass man eben im Dorf XY ist, was ja nicht heißt, dass das ne schlechtere Show ist am Abend, aber insgesamt. Man fährt die Nacht mit dem Nightliner durch, kommt früh um sieben da an, schläft aus und irgendwann um elf kann man nicht mehr liegen und hat eigentlich zehn Stunden Zeit bis irgendwas los ist, weißte. Maximal noch nen Soundcheck oder man kommt erst ab Mittag in den Club und man kann nicht Duschen weil es keine gibt und man hängt halt einfach so rum. Ich nehm' mir halt immer Laufschuhe mit, weil ich ja jetzt Marathonläufer bin und renn dann immer durch die ganzen Gegenden da und kann da auf jeden Fall was Zeit hinbringen, aber das finde ich halt am negativsten. Man fährt, man wartet, man macht Soundcheck, man wartet, man isst, man wartet, man spielt und dieses Spielen sind gerade mal eine Stunde des Tages. Die nächsten 23 Stunden gehen nur da drum von der Show weg zu kommen oder zur nächsten Show hinzukommen. Ja aber das Beste ist eben Leute kennen zu lernen, unterwegs zu sein, gute Shows zu spielen und sich halt weiterzubilden, fortzubilden, sich einfach Sachen anzugucken, Länder kennen lernen und Sitten und Bräche sich mal versuchen rein zu ziehen. Einfach ein bisschen was mitzukriegen von der Welt und das ist einfach ein Eindruck den verliere ich ja nie wieder und da bin ich auch super dankbar.
HD: Ich denke auch einfach, weil man durch Touren Länder von einer ganz anderen Seite kennen lernt, als wenn man als Tourist da hinfährt.
Andre: Auf jeden Fall. So von hinten, also keine Touristentouren, also das ganze Ding halt von ner ländlichen Seite. Man lädt den Promoter ein und der zeigt dir Orte da kommt man so nie hin. So war es bei uns in Brasilien. Wir sind mit dem Kleinbus durch ganz Brasilien gefahren, auf den schlimmsten Strassen, mit den kriminellsten Leuten Brasiliens und es war einfach nur der Wahnsinn.
HD: Die Autobahnen sind da so schlimm, dass man da nur 50 fahren kann.
Andre: Wenn du nen Bus hast der so schnell fährt. Wir waren komplett überladen und es ging dann den Berg hoch ins Gebirge und in den Süden und es war Abenteuer pur, aber superschön.
HD: Und in den USA wart ihr noch gar nicht?
Andre: Ne mit den USA sind wir ein bisschen vorsichtig. Wir hatten auch gute Angebote gehabt, die haben wir entweder aus finanziellen Gründen nicht angenommen, weil sie natürlich nicht lukrativ waren. Wir haben ein bisschen Angst in den USA zu touren und da dann auf dem Fußboden zu schlafen. Das Trinken dann noch selber zu kaufen. Man kennt ja diese ganzen Storys, wie das Touren in den USA ist. Es gibt halt kein Essen, keine Unterkunft. Wenn man so als kleine Band, was wir in den USA nun mal sind, da anfängt und dann in irgendwelchen Kellern vor zwanzig Leuten spielt. Das wollen wir uns nicht unbedingt geben, deswegen warten wir immer noch auf gute Angebote. Wir haben eine gute Booking-Agentur in den USA und die machen sich da richtig, richtig Arbeit. Der zweite Grund warum wir abgelehnt haben: Wir hatten jetzt drei Angebote von größeren Bands, die Namen brauch ich jetzt nicht sagen, die halt offensive Christen sind. So richtige Christen-Core-Bands oder Christen-Metal-Bands. Da haben wir von uns aus gesagt, damit haben wir nichts am Hut und wollen wir auch nicht. Eigentlich sehr viel versprechende Touren, was ja auch richtig angesagt ist da drüben, die wahrscheinlich jeder kennt, die auch gerade richtig groß sind und richtig viel verkaufen. Aber da wir mit ihrer offensiven christlichen Meinung nicht klar kommen und nicht klarkommen wollen, da wollen wir uns auch nicht auf ne Tour einlassen.
HD: Dann lieber mit Death-Metal-Bands spielen.
Andre: Ne auch nicht. Ich mag ja den Satanismus und so nen Kinderkram auch nicht. Das ist ja auch nichts anderes. Das ist ja genauso christlich und ich lehne ja alle christlichen Werte ab, egal ob links oder rechts von diesem christlichen Gebilde. Dann lieber mit ner Death-Metal-Band das steht fest. Ich habe ja auch nichts dagegen, das ist mir ja eigentlich egal. Man weiß es ja auch nicht, ist da nun ein Christ dabei, oder ein Jude, oder ein Moslem oder ein Wikinger. Das ist mir alles scheißegal. Aber wenn jemand eine offensive christliche Band ist und das in den Texten und der Performance auf der Bühne dann auch darbietet und damit dann auch solche Leute anlockt. Dann nein Danke.
HD: Ich wollte dich eigentlich noch fragen welches Land dir am besten gefallen hat und wie die Unterschiede sind, aber dann legst du wahrscheinlich erst richtig los. Ist wahrscheinlich auch in bisschen zu ausführlich.
Andre: Jedes Land hat seine Vor- und Nachteile, weißte. Man hat halt in Brasilien die euphorischen Fans, in Russland wahrscheinlich die abgefuckteste Situation die man sich vorstellen kann. Die Unterschiede zwischen arm und reich, so in der Richtung, weißte. In Japan hat man völlig, eine Situation die man sich gar nicht vorstellen kann als Europäer und so hat halt jedes Land seine Vor- und Nachteile. Es ist überall superschön, aber je exotischer desto besser. Das war jetzt mal kurz, also ich hab mir echt Mühe gegeben haha.
HD: Wo wir jetzt über die ganze Welt gesprochen haben, dann frage ich dich jetzt mal zu Nordhausen. Was geht eigentlich bei euch zu Hause. Wie sieht es da aus? Wo ist das? Gibt es da auch Bands?
Andre: Nordhausen liegt im Harz, also am Harz, an der deutsch-deutschen Grenze in der Höhe von Göttingen ungefähr.
HD: Deutsch-deutsche-Grenze. So, so. Haha.
Andre: Im Herzen von Deutschland. So richtig im Mittelpunkt so Richtung Hannover. An der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, also es ist ganz einfach zu finden. Erfurt ist noch in der Nähe. Ist nicht super weit nach Leipzig, nicht weit nach Hannover, nicht weit nach Ha mb urg. Hier gibt's halt ne Menge. Wir haben hier so ein neues Band-Haus eröffnet, weil es so ne riesige Explosion an Bands in den letzten zwei Jahren gab. Wir haben glaube ich 20.000 oder 25.000 Einwohner und es gibt hier glaube ich 45 Bands nur in dieser Region. Jetzt gibt es einen Probekomplex, einen riesengroßen alten Industriekomplex, der wurde erst jetzt eröffnet und da gibt es für all diese Bands unter einem Dach Proberäume, da haben wir jetzt auch unseren Proberaum, und da haben sich alle in so einer Kulturinitiative zusammengefunden. Das ist halt supergut gerade zu sehen, dass es hier halt so dreizehnjährige Kids gibt, die machen Metalcore, dass es nur so raucht. Wir haben hier haben hier alles von Jazz, über Cover-Bands, richtige Black-Metal-Bands und alle sind super, super jung und ich glaube wir sind mit die ältesten. Gibt noch zwei andere Bands die hier schon seit Jahren Rock'n'Roll machen, zum Beispiel ne Punkrockband Dovepipe (Bin mir nicht sicher, ob ich den Namen richtig verstanden habe. Anm. d. Red.), die gibt es auch schon so lang wie uns. Es ist halt krass zu sehen was gerade hier geht. Es gibt ne Menge Vegetarier und ne Menge Veganer, hier gibt es nen riesengroßen Ökoladen, der extra für dieses Klientel richtig was auffährt, nur in Sachen veganen Lebensmitteln und vegetarischen Sachen. Wir können uns nicht beklagen. Wir haben unsere Record-Release-Party in Nordhausen gespielt, da hatten wir an die 1.000 Leute. Unglaublich. Zurzeit ist es hier richtig schön und es ist auch noch schön zum Leben. Was man auch sagen muss, ist das wir eine Menge Faschos hier rumhängen haben. Die Tradition des Ostens irgendwie und wir werden die auch nicht los und es ist jetzt so ne neue Hatecore-Gang am Start. Ich weiß nicht. Wir sind ja eher selten zu Hause aber es scheint hier?hhmm.
HD: Es schreiben ja viele, dass es rechte Strömungen im Hardcore gibt. Ich sehe, dass aber nicht so. Ich finde eher, dass viele Bands diesen Begriff übernehmen.
Andre: Und die versuchen jetzt einfach, nachdem das Skinhead-Ding abgelutscht ist, in meine Musik, zum Beispiel in die Gothic-Musik, immer mehr rein zukommen, oder in den Hardcore oder in den Black-Metal zum Beispiel. Das ist halt super beschissen und ich mag das halt auch nicht.
HD: Aber du meinst auch selber, im Hardcore gibt es keine rechten Tendenzen?
Andre: Ich denke mal. Es gibt ein paar bedenkliche US-amerikanische Bands, die ich hier so abgecheckt hab und die nicht offensichtlich rechts sind, aber die so Pro-Violence, Pro-Amerika und ausländerfeindliche Tendenzen haben. Ich sehe das erstmal nicht ganz so aufgeregt wie alle anderen. Das muss man erstmal ein bisschen beobachten. Die versuchen es halt und kommen und gehen. Ich mach mir da nicht so ne riesen Rübe über die die hier rum rennen und versuchen die Punks einzuschüchtern. Noch ein Jahr und dann ist das wieder erledigt.
HD: Was ich noch fragen wollte. Wo nehmt ihr eure Inspiration her? Gibt es bei euch einen der die Texte schreibt oder einen der die Songs schreibt oder macht ihr das alle zusammen?
Andre: Textmässig machen das mein Bruder und ich. Wir teilen uns die immer Hälfte-Hälfte. Also es ist nicht abgesprochen, aber es passiert einfach so, dass jeder die Hälfte der Songs hat. Ich persönlich lese halt viel und beschäftige mich persönlich mit mythologischen Sachen, lese darüber und besuche Stätten überall in Europa, wo man ein bisschen was mystisches spüren kann, oder wo man sich auch inspirieren lassen kann, durch eine Umgebung und die Natur und die Geschichte der Plätze. Oder was ganz simples halt wie Filme, ein Buch was man gerade gelesen hat, also es gibt sehr viele Inspirationsquellen. Und Musik wird halt irgendwie immer inspiriert durch Musik, weißte. Wie gesagt, ich komme halt eher aus der Gothic-Szene, seit zwanzig Jahren, weil ich ja schon der alte Mann bin und bin halt auf den 80er Jahren hängen geblieben und auf diesem ganzen Gruftie-Kram und so fließen halt verschiedene Einflüsse bei uns ein. Mein Bruder ist eher so der Popper haha, immer gepaart mit Metal natürlich, ich genauso. Unser kurzhaariger Gitarrist ist eher so derjenige der für uns die modernen Sachen abcheckt und die neuesten Metalcore, Metalsachen oder Hardcoresachen hat. Unser anderer Gitarrist ist so ein Old-School-Metaller, also unser langhaariger, weißte, und der kommt dann wirklich nur mit solchen Riffs wie Accept, Maiden Metallica und so ein Zeuchs halt, weil der auch nur so ein Zeuchs hört, der kann gar nichts anderes kennen. Unser Schlagzeuger mag halt auch das ganze Programm und so ist die Vielfalt bei uns gegeben, dass wir halt viele Einflüsse haben und die auch verarbeiten müssen, was nicht immer leicht ist. Gerade jetzt wo wir uns im Proberaum auf die Fahne geschrieben haben, hey jeder kann bringen was er will, wir sind offen für alles. Da wird es dann immer schwieriger Qualität rauszusieben.
HD: Gibt es denn gerade Bands, egal aus welcher Stilrichtung, die man unbedingt kennen muss? Was läuft denn gerade bei Dir so? Gibt es da irgendwelche Geheimtipps.
Andre: Koroded finde ich gut?
HD: Haha? Ja außer uns.
Andre: Die sind echt gut. Neee ihr seid auf jeden Fall ne Band die mal was Anderes macht. Ohne was zu schleimen. Ihr seid halt nicht der typische Metalcore-Vertreter und wir hören sogar eure CD im Tourbus. Na ja jetzt nicht wirklich oft aber immer wieder mal. Und ähm ich bin eher so der Avandgardist in unserer Band. Also ich höre nicht wirklich die Bands wo man sagen kann, die kennt jeder. Ich habe halt so ein breit gefächertes Spektrum und zurzeit bin ich auf der Suche nach neuen Ufern und gerade ganz tief im Neo-Folk drin.
HD: Neo-Folk. Ah.
Andre: Genau. Ich bin in meiner Gothic-Ecke und höre meine Klassiker wie Depeche Mode und Morrisey, The Smiths, Joy Division und The Cure, aber als Basis, das ist klar, Metallica, Maiden, weißte. Aber von da aus bin ich gerade ganz tief drin in so Neo-Industrial oder Industrial insgesamt, oder Neo-Folk, Neo-Klassik-Sachen, die einfach sehr, sehr spannend sind. Da gib es halt super viele Bands die gerade auch in der linken Szene super Probleme haben, weil sie sich halt Neo-Folk nennen, oder deutsche Texte haben.
HD: Das wird ja immer gerne mit Faschos in Verbindung gebracht, weil solche Bands gerne alte Ästhetik nutzen?
Andre: ? sehr gerne mit der Mystik spielen, Uniformen aus dem zweiten Weltkrieg anziehen und solche Sachen, aber das eher auf einer künstlerischen Basis und ich spreche mich da auch nicht frei, aber ich interessiere mich sehr dafür und siebe da raus und interessiere mich für die Hintergründe der Bands. Ich mag halt sehr Bands wie Death in June.
HD: Echt?
Andre: Eine meiner Lieblingsbands überhaupt. Oder Current93 oder deutsche Vertreter wie Orplid oder Allerseelen aus Österreich. Hauptsache es ist etwas Greifbares, Künstlerisches dabei, das ist für mich ganz wichtig, dass ich das hab. Ich mag zum Beispiel gar nichts aus dieser ganzen Metalcore-Ecke, jetzt wirklich so richtig hören, weißte. Wir haben jetzt mit so Bands wie Bullet For My Valentine zusammengespielt, in Italien und ich finde es einfach nur gesichtslosen Teenie-Rock ohne Ecke und ohne Kante. Ich beschäftige mich auch zu wenig mit diesem ganzen Zeug, aber wenn ich so was hören möchte, dann höre ich mir lieber ne Earth Crisis Platte an, die ich hier immer noch stehen hab. Aber ansonsten bin ich da? Ja ich entdecke gerade auch so Sachen wie Pink Floyd wieder, die ich schon vor zehn Jahren gehört habe. Oder Can, so ne alte deutsche Krautrock Band. Ja ich forsche halt immer. Außer Hip Hop und 08/15-Disco-Musik, die wie gesagt seelenlos und genauso wie andere Musik ist, so was mag ich halt nicht. Hip Hop ist nicht mein Fall, aber ansonsten bin ich sehr, sehr, sehr offen.
HD: Also, dass du Death in June gut findest hätte ich jetzt nicht gedacht.
Andre: Ne also Douglas Pearce ist einer meiner Lieblingskünstler überhaupt.
HD: Echt?
Andre: Nicht nur als Death in June sondern in all seinen Projekten. Orchester Leon (Anm. d. Red.: Bin nicht sicher ob der Name stimmt). Alles was man ihm so andichten kann. Alles was er mit was er mit David Tibet zusammen gemacht hat oder Boyd Rice als Solokünstler mag ich auch gerne.
HD: David Tibet? Das war doch der Typ aus der Punkrock Band?
Andre: Ja die waren vorher alle bei Crisis.
HD: Ah ja Crisis.
Andre: Oder eine super polarisierende Band sind auch der Blutharsch aus Österreich. Super Künstler. Die neue Platte ist nun ein Faustschlag ins Gesicht von all diesen Kritikern (Anm. d. Red.: Der Band wird vorgeworfen Rechtsextreme Liedtexte zu haben.). Die haben sich nämlich die bekanntesten österreichischen Künstler aus der linksautonomen Szene geholt und mit denen zusammen ne Platte gemacht. Als Gastauftritte. Jetzt wettern natürlich alle Möchtegern-Nazi-wir-machen-jetzt-Neofolk gegen diese Band, sie seien Verräter und würden nun mit Zecken zusammenarbeiten. Das finde ich halt so unglaublich gut an solchen Bands.
HD: Finde ich echt cool, dass ich von dir gerade diese Informationen bekommen, denn mich interessiert dieses Thema auch selber voll.
Andre: Das macht auch Spaß. Da gibt es natürlich auch 08/15-Blödbands, die einfach nur dieses Label Neo-Folk oder Neo-Klassik nutzen um Faschokram, wie Frank Rennicke und solche Liedermacher?
HD: Ja das ist ganz schlimm.
Andre: Das ist voll billig. Aber wenn man die richtigen Internetforen durchforstet, mit Leuten die auch seit Jahren sich Mühe geben diese Szene am Leben zu erhalten, nicht groß zu machen, weil groß wollen die glaube ich nicht sein. Das ist die Super-Anti-Szene überhaupt. Die wollen halt nicht berühmt werden, die wollen nicht viele Platten verkaufen. Alles ist immer super limitiert auf 300 Stück Vinyl. So wie ich das mag. Aber ein Thema wo man, ja da können wir uns ja das nächste Mal drüber unterhalten.
HD: Ja ich glaube auch. Nu aber langsam mal zum Ende. Was wäre aus dir geworden wenn du keine Musik machen würdest?
Andre: Ich denke ich hätte versucht was künstlerisch zu machen in Sachen Fotografie und in Sachen Kunst überhaupt. Ich habe schon als Jugendlicher gemerkt, dass ich ein Ventil brauche und dass ich meine Kreativität rauslassen muss, weißte. Ich war halt super in Sport. Ich hab halt in der DDR Oberliga Fußball gespielt und dieses ganze Programm und brauchte halt als Ausgleich auch was für den Kopf und hab dann halt im Chor gesungen und hab dann Mandoline gespielt in nem Russenchor und all so'n Zeug. Ich würde halt immer versuchen was mit Kunst zu machen oder halt im Musikbusiness versuchen ein kleines Label aufzubauen und halt Musik raus zubringen. Nicht unbedingt so Hardcore oder Metal, eher wieder in diesen Krach-Bereich. Mal gucken. Ich bin ja nicht mein ganzes Leben lang Musiker und werde es nicht mehr lange sein. Ich will jetzt nicht sagen, dass wir uns nächstes Jahr auflösen. Aber ich bin jetzt 32 und habe nicht vor der nächste Roger Miret oder Vinnie Stigma auf der Bühne zu sein, das gibt's glaube ich nicht. Es gibt ein Leben nach der Band und es gibt schon ein paar Projekte die ich dann verwirklichen werde. Langeweile gibt's nie. Da muss man sich bloß was suchen.
HD: Dann vielleicht noch so meine letzte Frage. Maroon. Welcher Soundtrack zu welchem Film wäre das?
Andre: Gute Frage. Wir haben gerade ein Angebot gekriegt von ner amerikanischen Filmproduktionsfirma, weil die uns halt gerne in nem Soundtrack für nen Horrorfilm hätten. Ich weiß jetzt nicht wie der heißt. Ich hab die Vorankündigung gelesen und hab so einen kleinen Ausschnitt des Films gesehen und das war halt superbrutaler Splatter mit ein bisschen Augenzwinkern und guten Horroreffekten.
HD: Ist das euer Ding?
Andre: Das ist schwierig. Ich würde mich gerne zu nem Film sehen wie Donnie Darko oder so. Aber das ist ja nicht die richtige Musik. Rein von unserer Musik her, jetzt nicht von mir als Person, muss das schon irgendwas sein was Brutalität hervorruft, weißte. Auf keinen Fall Triple X so wie Hatebreed das gemacht haben, oder so ein billiger amerikanischer Action Dreck, das kommt mir nicht ins? Dann lieber ein Underground Horrorfilm mit, wie man so schön sagt, nem Augenzwinkern und viel Blut.
HD: Das würde ja passen mit der Geschichte vom Familienvater im Schlachthaus.
Andre: Ja ? genau.
HD: Das wär vielleicht mal was haha.
Andre: Wir müssen jetzt ein Video drehen zu diesem Wake Up in Hell Ding und überlegen uns gerade mit einer Filmfirma zusammen das Skript für das Video.
HD: Sonst noch irgendwelche Pläne?
Andre: Ja. Touren, touren, touren und diesmal nicht die nächste Platte aus den Augen verlieren, weil wir letztes Mal zwei Jahre gebraucht haben und wir wollen halt auf jeden Fall die nächste in greifbarer Nähe nachschieben. Ich will privat ne Menge Sachen verwirklichen, hab' ne Menge Projekte, Ideen die ich halt auch machen will, einen Fotobildband. Über Langeweile kann man nie klagen.
HD: Das hört sich gut an.
Andre: Wir sehen uns irgendwo und danke für dein Interview.
Das Interview wurde von Jan Röder geführt.
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Download: Wake Up In Hell, MP3
Interview: Ausführliches Interview mit Sänger Andre. (2007)
Interview: Interview mit Bassist Tom zum neuen Album "Order". (2009)
Review: Endorsed By Hate, 2004 (rg)
Review: Antagonist, 2003 (cj)
Review: When Worlds Collide, 2006 (rg)
Review: The Cold Heart Of The Sun, 2007 (tj)
Review: Order , 2009 (rg)
Live-Review: 19.01.2006, Köln - Live Music Hall