Während Astronauten, bzw. Kosmonauten ? je nachdem, wo man denn aufgewachsen ist - Personen sind, die die Außenwelt erforschen, sind Intronauten somit Leute, die das Innere erkunden. Wenn man von der Musik von Intronaut also auf ihr Inneres schließen würde, dann sähs da wohl ziemlich düster und chaotisch aus. Höchste Zeit also für ein kurzes Interview mit Gitarrist und Sänger Sacha Dunable.
TJ: Zu Anfang erst mal ne Art Standardfrage: Euer neues Album heisst ?Void?, warum habt Ihr gerade den Titel gewählt?
SD: Ich wünschte ich könnte jetzt mit einem ausgeklügelten thematischen Überbau für den Titel dienen, aber ehrlich gesagt, hat es uns aber einfach nur gefallen, dass es ganz gut zum Titel unserer EP passte. ?Null? und ?Void? (Leere, Anmerk. d. Verf.), verstehst Du? Vielleicht ist das übersetzt nicht ganz so ersichtlich... Jedenfalls haben wir beide innerhalb eines Jahres aufgenommen und wir meinen, dass sie die selbe Phase dieser Band repräsentieren, somit hat es sich angeboten sie auch vom Titel her zu verbinden.
TJ: Ihr habt es bestimmt nicht leicht Euren Stil und Eure Musik zu beschreiben, erst recht da ?Prog? dieser Tage nicht gerade ein begehrter Stempel ist um ihn der eigenen Band aufzudrücken... ? obwohl ich finde, dass die Vokabel in nem ?Void?-Review nicht fehlen sollte.
SD: Stimmt, viele Leute schreckt der Begriff ?Prog? dann doch eher ab, deswegen verkneife ich mir das auch eher wenn ich den Leuten unseren Sound beschreibe. Außerdem hasse ich es eh den Leuten unsere Musik zu beschrieben.
TJ: In den Staaten wurde das Album ja schon im August veröffentlicht und wird in Europa Ende November in den Läden stehen. Wie waren denn bisher die Reaktionen und was erwartet Ihr Euch von dem Europarelease?
SD: In den USA waren die Reaktionen extrem positiv. Wir waren schon fast schockiert zu sehen, dass sich da anscheinend tatsächlich jemand für unsere Musik interessiert. Ich hoffe, dass sich das auch in Europa so fortsetzt, so dass wir dann auch zum Touren rüberkommen können!
TJ: Gibt's da schon konkretere Pläne?
SD: Wie gesagt, wir sind gerade dabei mit Lifeforce, die bisher ganz phantastisch für uns gearbeitet haben, etwas auf die Beine zu stellen. Ich denke es wird Anfang 2007 werden...
TJ: Ihr habt bzw. hattet ja alle andere Bands außer Intronaut, ich meine aber, dass die sich alle recht anders anhören als Intronaut. Wie habt Ihr Euch und Euren doch recht komplexen und technischen Stil gefunden?
SD: Ich würde gar nicht sagen, dass alles, was wir vorher gemacht haben, so ganz anders war als Intronaut. Klar mit Exhumed und Impaled, das ist schon etwas anderes, aber nach Uphill Battle und Anubis Rising ist Intronaut eine natürliche Weiterentwicklung für Danny und mich und es hat sich dann eben glücklicherweise so ergeben, dass Joe und Leon ähnlich drauf sind. Ich glaube für alle von uns ist es das erste Mal, dass sich zwischen allen Mitgliedern einer Band coole Ideen und Enthusiasmus mit Musikwissen und Erfahrung paaren. Ich denke deswegen passt hier alles so gut...
TJ: Ich habe gelesen, dass Euer Bassist auf einer früheren Tour mal drei (!) Schuhe verloren hat. Was geht denn mit dem? Ich meine, ok, einen Schuh verlieren... aber gleich drei?
SD: Haha, ich fürchte da habe ich in einem früheren Interview dann doch etwas übertrieben, er hat nämlich nur ein paar Schuhe und eine Sandale verloren! (Gleich viel besser! Anmerk. d. Verf.) Er ist so eine Art verwirrter Professor, so wie Einstein seine Schuhe nicht binden konnte, hat er seine Sachen einfach nicht im Auge. Wir müssen ihn quasi immer anleinen
TJ: Auf Eurer Homepage führt Ihr nicht nur Eure Lieblingsbands auf, sondern auch Eure Lieblingsbücher. Hat Literatur also einen besonderen Einfluss auf Euch als Band?
SD: Ich würde nicht sagen, dass es Einfluss auf unsere Musik hat. Mag sein, dass es einen hier und da etwas inspiriert, aber das wars auch schon. Ich glaube mittlerweile hat auch nicht mehr viel Einfluss auf uns, wir sind alt und ausgebrannt und scheren uns um gar nichts mehr!
TJ: So und zum Abschluss die Gelegenheit für Dich endlich die Antwort auf die Frage zu geben, die Du Dir in Interviews immer gewünscht hast, die aber noch niemand gestellt hat...
SD: Cool, die Frage wäre: ?Sacha, wie macht ihr das eigentlich wenn Ihr solange auf Tour seid mit dem... na, Du weißt schon... der ?Unterleibsentspannung??
Antwort: ?Oh, das ist ganz einfach, wir holen uns einfach in jeder Dusche bei den freundlichen Leuten, wo wir übernachten, einen runter! Danke auch für all die entgegengebrachte Gastfreundlichkeit Leute!!!
Das Interview wurde von Thomas Jentsch geführt.
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Review: Void, 2006 (rg)
Review: Valley Of Smoke, 2010 (rg)
Review: Habitual Levitations, 2013 (rg)