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Deadlock haben mit ihrem neuen Album „Wolves“ einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Ich unterhielt mich mit Gitarrist und Hauptsongwriter Sebastian über die musikalische Entwicklung und den Festeinstieg von Sängerin Sabine.

Wie würdet ihr eure stilistische Entwicklung vom letzten Album zum Neuen beschreiben?

Im Großen und Ganzen sehe ich Wolves als Weiterentwicklung zum letzten Album ER. Natürlich hat sich mit Sabine einiges im Songwriting und bei den Strukturen geändert, aber grundsätzlich sehe ich das Album als nächsten logischen Schritt!
Deswegen würde ich die Entwicklung als Deadlock mit noch mehr Frauengesang, noch mehr Elektronik, noch mehr Geschwindigkeit und noch mehr Technik umschreiben!

Gab es im Vorfeld der Platte eine Vorstellung wie ihr klingen wollt?

Wir wollten eigentlich nur noch mal alle Stärken abrufen und ausbauen. Mit der Zunahme von Sabine war es natürlich auch klar, ihren Anteil in der Musik zu erhöhen. Auch wollten wir den Bogen zwischen schnellen und derben und eben diesen zuckersüßen Parts noch weiter spannen! Eine genaue Vorstellung, wie die Musik dann aber zu klingen hat, hatten wir nicht. Die Songs sind jetzt genau so, wie wir sie geil finden.

Neu in eurem Sound sind die elektronischen Elemente und Beats. Wie ist diese Idee aufgekommen und wie hat sie sich entwickelt?

Keyboards und elektronische Klänge wurden auch bei den älteren Alben mit eingeflochten, aber da hast du natürlich Recht, nicht in dieser Form. Die Idee mit Sampling und Programming hat sich genauso wie die anderen Entwicklungen, mehr oder weniger von sich selbst ergeben. Wir hatten einfach Bock drauf das weiter auszubauen. Außerdem stehen wir alle auf diesen Elektro-Shit! Scooter sind da unsere großen Vorbilder....;-)

Einige der Songs haben regelrecht Hit-Charakter. Habt ihr darauf bewusst geachtet?

Wäre jetzt gelogen, Nein zu sagen. Mit so einer Sängerin im Gepäck ist es aber auch nicht sonderlich schwer einen „Hit“ zu machen. Man nehme die Grundstrukturen eines Pop Songs, mit einer süchtig machenden Hookline und bastle das zu einem Melo-Death Song zusammen. Fertig.  Gibt’s auch nachzulesen in meinem neuen Buch: „How to make the best poppy metal songs in the whole fuckin’ world“ ...:-)

Eine große Veränderung ist es für euch Sängerin Sabine als festes Bandmitglied dabei zu haben. Sie war ja auf euren älteren Platten nur als Gast dabei. Warum habt ihr beschlossen sie nun fest in die Band aufzunehmen?

Ja,... das ist relativ leicht zu beantworten. Wenn man als Band offen für eine weibliche Gaststimme auf den älteren Platten ist, die Zusammenarbeit dann so gut läuft, wie in unserem Fall und dann letztendlich die Chance hat, sie fest ins Boot zu holen, dann sagen wir bestimmt nicht Nein!
Nach der Entbindung Ihres Sohnes hatte sie die Möglichkeit wieder in einer Band tätig zu werden und da haben wir sie uns sofort gekrallt.
Nein im Ernst, das war auch wiederum ein logischer Schritt in die für uns richtige Richtung. Wir stehen total auf Sabine´s Gesang, schätzten ihre Arbeit schon immer sehr und haben ihr auch einen großen Teil unseres Erfolgs zu verdanken. Da lag es auf der Hand, sie zu fragen, ob sie sich vorstellen könnte, fest bei uns einzusteigen. Glücklicherweise hatte sie dem auch direkt zugesagt...
 
Wie weit waren die neuen Songs schon fertig als sie zu euch gestoßen ist?

Die Grundstrukturen und das meiste was Riffing und Drums angeht, war natürlich schon fertig und auch auf sie zugeschnitten. Ihre Arbeit bestand dann hauptsächlich im Erarbeiten der Gesangslinien und auch dem Schreiben von zusätzlichen Key, Piano und Orchesterpassagen.

Wie hat sich seitdem die Atmosphäre innerhalb der Band verändert. Vom reinen Männerhaufen zur Band mit Frontfrau?

Das ist für mich eigentlich auch das verrückteste und hätte ich nie gedacht -  es hat sich diesbezüglich nämlich gar nichts verändert!
Sie passt einfach so perfekt zu uns und keiner muss sich da irgendwie verstellen, zurücknehmen oder zusammenreissen. Die homoerotischen Aktionen und auch alle anderen Dinge die eigentlich aus dem Bandbus bzw. Backstage, aber auch auf der Bühne verschwinden sollten, sind immer noch präsent.

Im Metalbereich sind female fronted Bands ja keine Seltenheit mehr, eher ein Trend. Wie hebt ihr euch von diesen Bands ab?

Mit diesem Begriff und dem Hype/Trend usw. haben wir gar nichts am Hut und uns gehen diese Dinge auch am Allerwertesten vorbei. Die gerade angesagten Bands auf diesem Genre sind alle wirklich auch gut und deren Alben laufen auch bei uns in den Playern. Aber eigentlich hat das alles wirklich wenig mit unserer Musik zu tun. Ich würde auch eher sagen, dass wir eine male/female fronted Band sind. Wenn man den Begriff auch noch mal überstrapazieren möchte. Außerdem spielen wir eigentlich Death Metal der härteren Gangart kombiniert mit einer kraftvollen und eigenständig klingenden Frauenstimme. Inwieweit wir uns von den besagten Bands abheben, kann letztendlich auch nur der Hörer entscheiden. Ich würde höchstens mal rein objektiv in den Raum stellen, dass wir die Beste unter all den Metalweibern haben.

Wovon handeln die Texte?

Anders als auf der ER liegt hier keine Idee eines Konzeptalbums zugrunde. Wir wollten die Sogs und die Lyrics wieder freier gestallten können. Natürlich geht es oft um die stetige Weiterentwicklung der menschlichen Selbstzerstörung. Es geht auch um Veganismus, Gefühle und andere Dinge.
Bei Texten finde ich es auch immer wichtig den Hörer ein bisschen herauszufordern. Deswegen checkt einfach das Album aus und heult selbst mit den Wölfen!

Gibt es ein thematisches Konzept hinter dem Titel „Wolves“?

Der Albumname schien uns irgendwie passend. Wölfe sind unheimlich loyale Tiere, leben in Rudeln, haben ein sehr ausgeprägtes und faszinierendes Sozialverhalten und sind leider aber auch vom Aussterben bedroht. Dies alles sind Attribute, die man auch auf Deadlock und deren einzelne Members übertragen könnte. Was das jetzt genau bedeutet, darf sich jeder selbst ausmalen....hahaha.

Wie war die Arbeit mit Jacob Hansen?

Äußerst freundlich und professionell. Der Typ hat´s einfach echt drauf. Er hatte auch einige Ideen in den Mix mit einfließen lassen und stets 100 % gegeben was Verlass und Produktivität angeht.

Was sind eure Ziele mit dem Album bzw. was erwartet ihr davon?

World Domination!

Wie sehen eure Zukunftspläne aus?

Wir wollen soviel touren wie möglich und arbeiten in Kürze dann auch wieder weiterhin an neuen Songs mit noch mehr DL Trademarks. Wir versuchen unsere Live Performance noch präsenter und besser zu machen und erhoffen uns einfach, dass sich alle Metal Heads und Frauen bzw. Elektronikhasser sich das Teil mal anhören und wertfrei als Ganzes beurteilen.

Letzte Worte?

Ich möchte mich bei dir und allen Lesern für die intime Zeit mit mir bedanken und kann euch nur empfehlen, auf eine Liveshow zu kommen.
Wer keinen Bock mehr hat, immer wieder den gleichen Einheitsbrei vor sich her zu löffeln sollte das Album anhören und dann natürlich kaufenJ
Checkt auch einfach regelmäßig unsere HP www.xdeadlockx.com für die neuesten Dates und Gerüchte.
WOLVANIZE!!!!

Rolf Gehring

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Interview: Interview mit Gitarrist Sebastian Reichl zum neuen Album Manifesto (2009)
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